Eine "neue alte" Autouhr ist bei mir auf der Werkbank gelandet. Ausser dem normalen Service muss der Gangreserve-Zeiger repariert werden.





Kapitel 1 - Das Zerlegen

Überall kriecht Öl herum. Das ZB zeigt eine schöne Patina und die Zeiger sind gut behalten.


Die Seriennummer. Das Uhrwerk ist gut fertiggestellt, mit einem seltenen Perlageschliff. Alle Schrauben sing gebläut.




Die Zeiger werden mit Hebeln abgenommen. Ein Plastikstück schützt das Zifferblatt.


Unter dem ZB liegt der Gangreserve-Zeiger.


Das Ende ist gebogen. Es fehlt der Fühler.


Alle Schrauben sind so fest angezogen dass meine Uhrmacherschraubenzieher es nicht überlebten. Da musste ich Automechaniker-Werkzeuge einsetzen, speziell an die engen Schlitze angepasst.


(Dies war der erste Streich... usw.) Zitat von Max und Moritz

Unruh, Anker und Hemmungsrad sind auf einer separaten Platine montiert. Die zwei Mal drei Lager sind mit Rubine bestückt.




Prüfen der Nullstellung des Gangreserverades bei entspannter Feder.




Die dicke Feder ist reichlich mit Fett besättigt.


Der Flansch ist gebrochen.




(Dies war der zweite Streich... usw.) Zitat von Max und Moritz

Badetag !

Einige der 132 Teile.




Erste Reinigung im 37kHz US-Gerät, jeder Korb einzeln.


Im Behälter badet die Reinigungslösung. Der Glasbehälter steht im Wasser, das die Ultraschälle bis zum Korb führen.


Ein zweiter Schritt reinigt alle Teile zusammen während 10 Minutes. Die Lösung wird dann ausgeschwungen, die Teile zweimal gespult und getrocknet.


(Dies war der dritte Streich... usw.) Zitat von Max und Moritz

Wenn Dreck Verschleiss verbirgt...
Ovalisiertes Loch. Jemand hatte damals versucht das Loch mit Punzen zu verkleinern.


Von der anderen Seite gesehen.

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #4

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...Hast Du vielleicht noch ein Bild vom Auto?

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WIEDERAUFBAU

16 Teile der Hemmung und Hemmungsträger.

Zitat von Mahlekolben im Beitrag #8

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Oh - hattest Du das Lager schon neu gemacht?

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Montag an der Werkbank.

Erstens ein geeignetes Messing Futter finden... Es wird in die rot markierte Stelle gepresst, die noch zentriert aufgebohrt werden muss.


Zweitens den Federflansch ersetzen. Es fängt mit zwei 1.5mm Löchern an, dann wird ein Niet aus Silberstahl gedreht ...


... getrennt ...




... und fest verniet-hammert.


Dann kann die Feder wieder ins Federhaus gerollt werden.


Dieser Stift hebt beim Aufziehen das Gangreserverad. Hier liegt es unten, im "Kein Gang mehr" Stand). Die Zähne am Federhaus brauchen noch Nachputz.


(Ja, ja, es geht bald weiter...)

Michael, das weiss der Geier ! Ich habe ein Stück am Ende der Feder abgetrennt, der war schon blau. Wahrscheinlich wurde das Ende absichtlich gebläut damit das Loch für den Niet leichter gebohrt werden kann.

Zentrieren des Loches für das Futter. Am besten wäre eine Lünette, aber eben : da keine vorhanden ist muss man sich selber helfen.


Ein 1.90mm Loch hält das 2.00mm Futter nach dem Einpressen ganz gut


Wieder schön zentriert !


Vor dem Zusammenbau. Ich musste alle Zähne per Hand putzen, die waren schwer mit altem Fett versaut. Auch Entrosten war benötigt.


Freies Spiel !

Der Aufzug am Zusammenbau. Aufziehen geschieht durch Drehen der Lünette.


Nach dem Einbau des Hemmungshalters tickt die Uhr wieder. Jetzt kommt noch die Reparatur der Anzeige des Reserveganges.