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#1 | Herzliche Grüße aus Soest (Westfalen) datum

26.12.2019 09:58

Herzliche Grüße aus Soest,

schon als Kind haben es mir Uhren angetan, was aber zunächst noch keine Auswirkungen hatte. Zum Uhrenhobby in Form von Armbanduhren kam ich Anfang der 90er durch einen Leiharbeiter, den ich während meiner technischen Ausbildung kennenlernte. Es folgte der Kauf von Uhrenzeitschriften (Uhrenmagazin, Chronos) und (budgetbedingt) bis heute mehrerer Seiko 5 mit Automatikwerken. Ein Fliegerchronograph ähnlich Hanhart Kal. 41 war damals ein optischer, finanziell unerfüllbarer Traum. Bis heute habe ich mich nicht zum Kauf einer derart teuren Uhr durchringen können.

Nach der Ausbildung habe ich Maschinenbau studiert und bin seitdem als Konstrukteur für Sondermaschinen tätig. Ich bin von Mechanik (und besonders von Getrieben) fasziniert und von deren Nachhaltigkeit und Reparierkeit im Gegensatz zu (integrieter) Elektronik, die unser Leben immer mehr bestimmt, begeistert.

Das Hobby "Uhren" geriet wiederholt in einen Winterschlaf, um nach etlichen Jahren wieder zu erwachen. Das eindeutige Hobby Nr. 1 ist bei mir seit 30 Jahren das Fahrrad, besonders ältere Rennräder und sportliche Tourenräder und technisch am liebsten die Beschäftigung mit der Kettenschaltung, deren technischer Entwicklung sowie dem Tüfteln von Getriebeabstufungen.

Da ich immer wieder Ideen für selbst gefertigte Teile vorwiegend aus Metall hatte und habe, fehlte mir seit meiner Ausbildung, während der ich Zugriff auf konventionelle Fräs- und Drehmaschinen hatte, zuhause die Möglichkeit dieser Bearbeitungen.
Seit wenigen Jahren habe ich eine gebrauchte Drehmaschine EBK 450 mit 450 mm Spitzenweite. Jetzt fehlt noch eine Fräsmaschine, wobei ich aktuell zu einer CNC-Fräse tendiere.

Der letzte Weckimpuls für mein Uhrenhobby war der Besuch des British Museum in London diesen Oktober. Dort gab es eine kleine, aber feine Uhrenausstellung u.a. mit Uhren des 16. Jhd., einem Observatory Regulator von Tompion aus 1675 mit einem 4 m langen Pendel und einer Uhr von A.L. Breguet aus 1795 mit "Gregorian and Republic calendars". Leider hatte ich nicht viel Zeit, da wir die Ausstellung erst relativ kurz vor dem Schließen des Museums entdeckten. Seitdem halten mich Uhren mit einer mir bislang unbekannten Intensität gefangen. Dies führte auch schon zum Kauf von 2 Armbanduhren, die teurer waren als meine bisherigen Seiko 5. Lag bislang der Fokus auf Armbanduhren, so interessiert mich in den letzten Wochen die technische Entwicklung der Räderuhren und hierbei besonders die zu ihrer Zeit jeweils genauesten Uhren. Die Beschäftigung mit Präzisionspendeluhren (PPU) war demnach die Konsequenz.

Mit Begeisterung habe ich u.a. die Berichte der Foren user "tacktick" (Sekunden-Pendeluhr mit Denisonhemmung. Baubericht), "Willy" (https://www.henschke-geraetebau.de/dr/Pe...r-Harrison.html) und "teslak" (https://uhrforum.de/threads/bau-einer-se...chuluhr.273507/) gelesen. Bei Horst und Willy haben es mir hochgradig die physikalischen Hintergründe bzw. Berechnungen und bei Dieter die vielen Details zu der Anfertigung angetan.
Die Beiträge von mbi03 hier im Forum zu J. Harrison finde ich auch sehr informativ. Schade, dass er sich m.E. teils im Ton vergriffen hatte und gelöscht ist.

Ein Traum von mir ist es, eine PPU zu besitzen. Finanziell käme vermutlich nur ein Selbstbau in Frage. Ob ich aber den dazu notwendigen langen Atem habe ...?
Wie dem auch sei, ich freue mich schon auf das Seminar "Einführung in die Großuhrtechnik" am 22.2.2020, zu dem ich mich angemeldet habe.

Ich wünsche Euch noch frohe, restliche Weihnachten und alles Gute für 2020.

Alexander