Hallo an Alle,
ich muß mal kurz nachfragen, weil ich das erste Mal eine alte Anker-TU mit Malteserstellung vor mir habe.

Insgesamt macht das Federhaus 5 3/4 Umgänge (ohne Stellung). Vorgespannt war es einen 3/4 Umgang. Genutzt werden die nächsten 4 Umgänge, bleibt noch ein Umgang bis zur voll gespannten Feder.

Ist das so richtig gewesen und sollte ich das genauso wieder vorspannen?
Danke schonmal für Eure Antworten.

(kann bei Gelegenheit ein paar Bilder der Uhr noch anfügen, aber jetzt ist sie erstmal auseinander...)

Kannst Du m.M. durchaus so lassen.

Angesichts der Verhältnisse in moderneren Uhren ohne Stellung, wo das Werk ab fast Vollaufzug 24 h läuft, während die gesamte Ablaufdauer aber 36 - 42 h beträgt, würde ich hier wohl eher auf 1 Umdr. Vorspannung gehen.

Danke, werd ich so machen
Bin gespannt, wie lang die Uhr laufen wird mit den 4 Umgängen... aber bis sie überhaupt läuft hab ich noch viel Arbeit...Decksteine erneuern, ein Ankerzapfenstein evtl. erneuern, viel Spiel zwischen Ankergabel und (Stahl)ellipse, ein sehr schlechter Zapfen etc...

zeige Euch inzwischen mal den schön geformten Anker mit innenliegenden Steinen, sowas hatte ich auch noch nicht, nur moderneres bis jetzt...

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Der Ankerkörper ist mit zwei Stiften vernietet, ein Messing und ein Stahlstift...da war sicher schon jemand dranne...

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Feilspuren am Plateau... Stahlellipse sieht aber nicht aus wie bearbeitet...hat aber recht viel Spiel in der Gabel...

Zitat von Uhrgewichtheber im Beitrag #3

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bin gespannt, wie lang die Uhr laufen wird mit den 4 Umgängen..

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hab das erste mal jetzt sowas ausgerechnet...ist ja auch wirklich nicht so dolle und komme auf 32 Stunden. 80 Zähne Federhaus zu 10 Zähne Trieb. Danke das du mich angehalten hast die Gehirnzellen kurz etwas zu fordern...naja ist sogar für mich lösbar gewesen.

mittlerweile habe ich die zwei Hauptprobleme:

-der benannte Zapfen vom, oh Gott, heißt das jetzt Großbodenrad das nächste nach dem Minutenrad? ist nach der (nötigen) Bearbeitung eingentlich zu dünn für den Stein...aber mit Epilam wird das Öl nicht wegfließen, Eingriff scheint auch noch zu gehen...Zapfen erneuern? Erstmal nicht, am Ende ärgere ich mich wenn der Bohrer abbricht...

-noch schlimmer,vollkommen eingeschlagenes Trieb vom Ankerrad, auf dem Bild durchaus zu erahnen:

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entweder sie läuft damit oder nicht, erneuern kann ich das nicht...

Die Uhr scheint ja schon einiges hinter sich zu haben. Aufgelacktes Plateau, eventuell zu schmaler Hebelstein und dadurch zu viel Spiel in der Ankergabel. Das Spiel sollte nur so eben spürbar sein. Schulz: "Der Uhrmacher am Werktisch" kann Dir weiterhelfen, wie Du die Ankergabel schmaler bekommst. Dann noch das Ankerradtrieb: Stimmt da der Eingriff?
Zeige doch mal die Uhr von außen? Wie weit sind Krone, Bügel und Gehäuse schon abgegriffen?

Frank

Oh, oh, nächste Baustelle, beim Festziehen des neu gefütterten Deckblättchens Lochstein im Kloben gebrochen. Ursache? Weiß nicht, Flächen sind eben...
Jetzt hab ich erstmal alles weggelegt und unschöne Worte benutzt.
Bilder kommen noch. Zumindest den "Teilehaufen" kann ich zeigen. Hab vorher keine Bilder gemacht. Gehäusezustand sagt durchaus viel Benutzung... Vergoldung Lünette so gut wie weg...

ich zeige mal ein paar Bilder:

GEDC0059 (1280x1144).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) GEDC0060 (1280x873).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) GEDC0061 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

GEDC0062 (1280x960).jpg - Bild entfernt (keine Rechte) GEDC0063 (1280x959).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Äußerlich sah das Werk normal aus, Ziffernblatt i.O. daher wollte ich sie in Angriff nehmen.
Im Prinzip wollte ich die Uhr gestern aber nach auftauchen der ganzen Fehler aufgeben. Aber hier kann ich mit weniger Verlustgefahr z.B. das Zapfeneinbohren mal versuchen und den zu dünnen Zapfen beseitigen, wenn es nicht gelingt dann eben nicht, wenn doch ist der Rest dran. Das verschlissene Trieb hat einen schlechten Eingriff, deutlich fühlbar. Kann ich nicht abhelfen da fehlt mir Ahnung und Maschinen...

Und danke an @Typ1-2-3 , das mit dem aufgelackten Plateau ist mir nicht aufgefallen, ist tatsächlich so. Sollte es wohl original auf keinen Fall so gegeben haben?

So, nun war´s das, bohren hat natürlich nicht geklappt Hartmetallbohrer steckt gut und fest drinnen...alles in eine Schachtel kehren...Ersatzteilspender...

Alles so gemacht wie man es so aufgesaugt hat und trotzdem...
Erst angelassen, mit WZ-Stahlbohrer probiert, der griff nur kurz am Anfang dann nicht mehr....man weis ja: nicht mehr drücken sonst machts knack...also aufgehört VHM genommen, gefreut griff gut schön vorsichtig immer weiter und dann plötzlich knack..also dieses einbohren kann doch kein sicher durchzuführendes Ding sein...ich finde keinen Fehler...was anderes kann ich nicht machen...hab mich sicher nicht doof angestellt. Bin bedient mir langt´s erstmal...

Man muss ab und an unterbrechen, damit die Späne herauskommen. Öl ist auch nicht schlecht.
Ein Problem ist, dass die Vollhartmetallbohrer meist zu dünn zu lang sind. Dann besteht die Gefahr, dass der Bohrer in der Mitte irgendwo abbricht. An sich sollte er nur so lang herausstehen, wie die Bohrung tief sein muss. Ich habe einmal in einem anderen Forum gesehen, dass der Bohrer im unteren Teil durch ein Stück Kanüle von einer Injektionsspritze stabilisiert wurde. Das macht die Sache stabiler.

Das zur Theorie. Praxis: Probieren, probieren, probieren!

Frank

o.k
habe aber auf Öl verzichtet bei dem VHM- Bohrer, dachte sowas auch mal gelesen zu haben...ja und viel zu lang sind diese Bohrer (jedenfalls die, die ich habe) so wie so. Sehr fragil das ganze.
Und dass der WZ-Stahlbohrer nicht ging ist eigentlich auch ein Unding, scharf war er, jedenfalls was ich unter der Lupe erkennen kann...früher muß es auch ohne VHM gegangen sein...

Aber eine Sache habe ich gelernt, das Uhrwerk sah wirklich von Außen recht gut aus, ich habe bis jetzt immer gedacht, ich kann den Zustand zumindest halbwegs einschätzen, aber hier wurde ich eines Besseren belehrt, was alles für Probleme versteckt sein können... mit dieser Uhr hat man mich so richtig gefoppt...