Hallo, liebe Uhrenkenner! Habe hier etwas gefunden, das aussieht wie eine Uhr, doch wofür hat man diese genutzt? Seit 3 Tagen recherchiere ich und habe nun dieses Forum entdeckt. Da mir schon die Augen qualmen, frage ich Euch: ich vermute, es handelt sich um eine Zeitschaltuhr aus Deutschland, doch sie sieht so merkwürdig aus. Habe nichts ähnliches gefunden. Weiß jemand wie alt die Uhr sein könnte und wofür man sie genutzt hat? Leider kenne ich niemanden, der sich damit auskennt. Danke für Eure Informationen schon mal im Vorfeld.
Dragonfly1967
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Ja, ist echt der Knaller. Fahre später zu meinem Kumpel, der ist Uhrmacher, aber auch von den Bildern her konnte er nichts sagen. Im Gehäuse ist so eine Rolle, darauf steht 125 V L 49 8000 0,12. Vorn steht auf dem großen Zeiger T und N. Ich denke also: Tag - Nacht und deutsch. Aber was hat deutsch mit 125 V zu tun. Ich bin ein Voll-Laie :-( Hoffe, dass es hier Leute gibt, die dieses Geheimnis lüften. Ich finde es immer wahnsinnig spannend, herauszufinden, wofür man alte Dinge früher genutzt hat. Danach google ich und die Stories und Hintergründe. Na, warten wir mal ab :-)
Der große Zeiger rotiert über einer Halbkreis-Skala, die 12 Punkte zeigt. Daher ist naheliegend, dass sich der Zeiger in 24 Stunden nur ein Mal dreht.
Deine Vermutung mit dem T und dem N macht also durchaus Sinn!
Wahrscheinlich ist, dass die Uhr zu bestimmten Zeiten etwas steuern soll, sodass man sie auf die richtige Zeit einstellen kann - nicht, dass der Schulgong z.B. nachts läuft.
Die Füße am Boden deuten auf ein Tischgerät hin.
Komisch ist, dass die Kabel (eines fehlt ja) am Boden herausgeführt wurden. An einer Seite hätte es keinen Mehraufwand gemacht und die Kabel würden nicht so geknickt werden - die Folge daraus siehst Du ja.
Aber eine Hauptuhr, die auf einem Tisch hin- und hergeschoben werden kann?
Vielleicht hat das Kabel aus dem anderen Loch irgendetwas angesteuert?
Dragonfly1967
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Zitat von Dragonfly1967 im Beitrag #3Aber was hat deutsch mit 125 V
Ziemlich viel. Leiternetze mit 110V oder 125V ohne Schutzleiter waren bis nach dem Krieg durchaus in Benutzung. Siehe auch die wählbaren Eingangsspannungen an alten Röhrenradios. Ich glaube, es ist eine Zeitschaltuhr. Aufmachen und nachsehen bringt Gewissheit.
Hallo kioto, vielen Dank, dann hätten wir ja auch schon mal die zeitliche Richtung: bis nach dem Krieg. Ich finde das ja schon einmal spannend - und gefährlich, wenn das Ganze gar nicht abgesichert ist (Metallgehäuse).... Prima, ich werde immer schlauer. Was ich erstaunlich finde: ich habe wirklich gegoogelt bis zum Abwinken, hatte aber entweder die falschen Wörter oder halt Pech: ich habe etwas Vergleichbares bisher nicht gesehen. Dankeschön, erst einmal - ich freue mich auf weitere Informationen. Ein tolles WE wünscht Claudia
Schutzleiter kamen erst mit den 220V Netzen durchgängig. Ich erinnere mich noch an Besuche in den Sommerferien bei der Oma, da gab es eine Nachtischlampe, die haben wir Kinder als Mutprobe angefasst, weil das immer so in den Fingern kribbelte, wenn wir das Gehäuse berührten. Und später, im Elektropraktikum, haben wir Schukodosen in alten Häusern eingebaut, die Schutzleiter wurden halt genullt. Lang ist es her.
Wenn die beiden Leiter des Steckers beim Durchmessen keinen Gehäuseschluss anzeigen, kann man das Metallgehäuse mit Grün/gelb einer normalen 3-ader Leitung verbinden. Dann ist es sicher.
Spontan würde ich vermuten, das Gerät ist eine Art Treppenlichtrelais. Mit einem Spannungsimpuls läuft eine Zeit, wärend der das Licht angeschaltet ist. Dann geht es aus. Zusätzlich gab es an solchen Geräten oft einen Umschalter für die Funktionen - Normal (tagsüber) - Dauerlicht (nachts) - Aus Der lange Zeiger könnte solch ein Schalter sein.
Die Betriebsspannung 125 V ist in Deutschland nicht komplett unüblich. Ich besitze auch eine Zeitschaltuhr, die für 120 V AC/DC vorgesehen ist. Der Aufzug erfolgt darin mit einem Universalmotor.
Schutzleiter kamen erst mit den 220V Netzen durchgängig. Ich erinnere mich noch an Besuche in den Sommerferien bei der Oma, da gab es eine Nachtischlampe, die haben wir Kinder als Mutprobe angefasst, weil das immer so in den Fingern kribbelte, wenn wir das Gehäuse berührten. Und später, im Elektropraktikum, haben wir Schukodosen in alten Häusern eingebaut, die Schutzleiter wurden halt genullt. Lang ist es her.
Wenn die beiden Leiter des Steckers beim Durchmessen keinen Gehäuseschluss anzeigen, kann man das Metallgehäuse mit Grün/gelb einer normalen 3-ader Leitung verbinden. Dann ist es sicher.
Gruß Werner
...was "lustige" Mutproben :-) Und schon wieder ein toller Tipp! Dankeschön!!!
Zitat von Enno im Beitrag #11Spontan würde ich vermuten, das Gerät ist eine Art Treppenlichtrelais. Mit einem Spannungsimpuls läuft eine Zeit, wärend der das Licht angeschaltet ist. Dann geht es aus. Zusätzlich gab es an solchen Geräten oft einen Umschalter für die Funktionen - Normal (tagsüber) - Dauerlicht (nachts) - Aus Der lange Zeiger könnte solch ein Schalter sein.
Die Betriebsspannung 125 V ist in Deutschland nicht komplett unüblich. Ich besitze auch eine Zeitschaltuhr, die für 120 V AC/DC vorgesehen ist. Der Aufzug erfolgt darin mit einem Universalmotor.
Roland
Das macht schon Sinn. Wow, langsam wird ein "Schuh daraus". Aber merkwürdig ist, dass ich etwas ähnliches bisher nirgendwo gefunden habe. Die Form ist schon sehr spannend. Dankeschön!!!
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19.11.2019 20:54
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