Hallo Leute,
Arbeite in einem Repair-Cafe und hab jetzt von einem 85jährigen Mann eine große Klappzahelnuhr von TN bekommen. Leider klappen die Ziffern nicht mehr um- Das Uhrwerk läuft aber. Der Mann ist todtraurig und will das Teil auf keinen Fall wegwerfen. Und ich selbst will erstmal bei euch Profis anklopfen, was das sein könnte, bevor ich mich ans öffnen gebe. Ist eine Digidat 62 oder 63 - hat aber nur 4 Ziffern (keine Wochentaganzeige oder sonstiges) Bilder kommen noch, wenn ich wüsste, wie ich die einbinden kann
Gruß
Kalli














das Uhrwerk läuft und auch das Mitnahmerad mit den zwei Noppen läuft, aber nur im ausgebauten Zustand.
Sobald das Mitnahmerad in das große Minutenrad eingesetzt ist, bleibt es anscheinend hängen, jedenfalls läuft dann nur das Uhrwerk. Die Klappzahlen bleiben stehen

Hallo Kalli,
Leider habe ich so eine Uhr auch nicht, sie dürfte auch recht selten sein. Trotzdem will ich mal versuchen, bei der Fehlersuche zu helfen.

Zuerst will ich mal sehen, ob ich die Bilder so richtig interpretiere und den Fehler verstanden habe.

Die Uhr besteht aus dem Uhrwerk, das ein Minutenrad treibt und dem Anzeigenteil, der rein mechanisch funktioniert.

Mein Verständnis ist, das Uhrwerk alleine läuft, aber nach Kopplung mit der Anzeigeeinheit dreht sie diese nicht?
Wenn das so ist, halte ich zu großen Kraftverlust im Räderwerk für eine mögliche Ursache.

Hast du das Anzeigewerk mal mit der Hand weitergedreht. Wie schwer geht es, hakt es?

Hast du mal gefühlt, wie stark das Uhrwerk dreht? Dieses ist ein Synchronmotörchen ähnlich wie ein Spaltpolmotor, aber wahrscheinlich mit Permanentmagneten im Rotor, das von einem Quarzgesteuerten Generator versorgt wird. Der Magnet kann gealtert sein, der Generator zu schwach oder die Getriebe verschmutzt. Dann könnte man versuchen, mit Titanfett oder Silikonöl (Kein Mineralöl, WD40 oder so was, da alles Kunststoff ist) die Gängigkeit zu verbessern. Falls ein Oszi zur Verfügung steht, könnte man die Amplitude mit dem Drehkondensator maximieren, ev. den Elko (könnte schwächeln) tauschen.

Da ich Ferndiagnose betreibe, sind das alles nur Vermutungen. Vielleicht helfen sie dir weiter.

Gruß Werner

Generell möchte ich auch noch sagen, daß diese Motoren eigentlich immer einen Kondensator brauchen. Diese sind aber Alterungsteile. Ein Kondensator ist auf dem Foto auch gut zu sehen.
Wenn es wirklich am kraftlosen Motor liegt, vielleicht Kodensatoren tauschen.

Mit Grüßen

Erstmal danke, dass überhaupt eine Antwort kommt. Also das Anzeigewerk geht relativ leicht und da klemmt auch nichts. Mit Silikonöl werd ichs mal probieren. Kann wirklich sein, dass das ganze Motörchen in die Jahre gekommen ist und Alterserscheinungen zeigt.
Nochmals Danke euch beiden- meld mich wieder.

Bitte nicht mit Silikonöl, das macht dann große Probleme wenn es erst mal auf die Platinen gekrochen ist, da lässt sich dann praktisch nix mehr löten weil das Silikon die Benetzung der Lötstellen verhindert.

lg Christian

Zitat von NilsM. im Beitrag #3

---

Generell möchte ich auch noch sagen, daß diese Motoren eigentlich immer einen Kondensator brauchen. Diese sind aber Alterungsteile. Ein Kondensator ist auf dem Foto auch gut zu sehen.
Wenn es wirklich am kraftlosen Motor liegt, vielleicht Kodensatoren tauschen.

Mit Grüßen

---

Da ist in einer Ecke der Platine ein Kondensator, der aussieht wie ein kleines, weinrotes Faß, die weiße Schrift kann ich nicht entziffern. Das ist für mich ein verdächtiger Kandidat.
Er ist unten mit zwei Lötstellen mit der Platine verbunden.
Dieser Kondensator kostet billig bei Ebay und wäre einen Versuch wert.

Sonst sehe ich da noch einen Transistor, kleinen Keramikkondensator und einen Electronikchip. Die auszutauschen wird aber große Operation und sind kaum beschaffbar.

Du brauchst zum Austausch allerdings nicht nur einen sehr kleinen Lötkolben (7W), sondern auch Schutzmaßnahmen für den Chip,

Ganz ohne Vorkenntnisse und kleine Ausrüstung sehe ich da schwarz ! Vielleicht kennst Du einen Elektroniker, dem der Versuch leichter von der Hand geht.

Mit Gruß

danke für die Antwort.
An den Chip traue ich mich nicht, aber den Kondensator könnte ich wohl wechseln, vielleicht auch den Transistor.
Mehr geht dann nicht mehr. Kann man nicht einfach ein anderes Getriebe dranflanschen. Bei ebay gibt es so Dinger

Zitat von kalli56 im Beitrag #8

---

danke für die Antwort.
An den Chip traue ich mich nicht, aber den Kondensator könnte ich wohl wechseln, vielleicht auch den Transistor.
Mehr geht dann nicht mehr. Kann man nicht einfach ein anderes Getriebe dranflanschen. Bei ebay gibt es so Dinger

---

Ok, den ollen Rödersteinelko ersetzen wird kein Fehler sein, wobei ich nicht garantiere ob dieser die Ursache war.

Den Trimmkondensator würde ich schön in Ruhe lassen, die Einstellung hat doch mit dem Ausgangsimpuls garnichts zu tun! Das ist die Ziehkapazität für den Quarz zur Feinregulierung!

Einen Transistor sehe ich keinen auf der Platine, das Ausgangssignal kommt aus dem IC.

Das ist kein Synchronmotor / Spaltpolmotor, eher dies:Lavet

Persönlich vermute ich eine mechanische Blockierung / Schwergängigkeit, entweder im Werk oder in der Anzeigeeinheit.
Gruß
Werner

Ich glaub, die passen alle nicht. Auf dem Elko steht 47/6 und hat keine Plus und Minusmarkierung. Ist das egal und was für ein Elko ist das??20191114_212440.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Möglicherweise ein bipolarer Elko, die Ausgangsimpulse aus dem IC sind ja auch polwechselnd.
Eventuell ein 4,7 µF 6Volt?

Danke, ich denke auch es sind 4,7 uF bei 6 V.

Nimm keinen Elektrolytkondensator. Folie oder Keramik wird gehen.

Es ist einen Versuch wert

Nachtrag = ELKO heißt Elektrolytkondensator, aber das weiß man hier gar nicht ! Also besser das nur Kondensator nennen

Für mich sieht es eher nach 47 uF aus. Passt auch eher zur Zeitlonstante von etwa 30 ms. Wenn als bipolar nicht zu beschaffen, dann 2 Elko 100 uF in Reihe schalten.

Servus @ all,

das ist *definitiv* ein bipolarer Elko, 47 uF / 6V! Ein alter Röederstein im Plastikbecher; werden AFAIO nicht mehr produziert.
Geeigneter Ersatz: Reichelt, Art.-Nr.: JAM NKR470M1CF11, oder Bürklin, Bestell-Nr.: 12D700, ich denke, dass diese auch von der Größe (Bauform) her gut passen

Keramik oder Folie würde funktionieren, jedoch sind die im Vergleich zum Elko *riesig (!)*, teuer und in dieser Anwendung vollkommen unnötig.

Just my two cents, LG
Augustiner