Ich glaube aber nicht, dass man mit diesem Tool tatsächlich ausreichend präzise Zeiger setzen kann. Dazu kommt, dass es nur 3 Metall-Broschen gibt, ich aber gerne eine grössere Auswahl an (austauschbaren) Broschen in Kunststoffausführung haben möchte.
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
der Presstock von Beco sieht nicht schlecht aus. Wir benutzen gezwungenermaßen die Nobelversion von Boley. Diese Dinger machen aus meiner Sicht erst Sinn, wenn man den passenden Werkhalter zum Zeigersetzen und Abstützen hat. Die wiederum sind nur für die gängigen Großserienwerke verfügbar. Bei älteren Werken nutzen wir gerne freihändig einfache Kunststoffstempel. Ich hole das Ding am ehesten für Chronographen hervor. Freiwillig hätte ich den Presstock nicht gekauft. Die Werkhalter mit der Abstützung empfinde ich als sinnvoll.
Schweiz, zwischen Zürich-Luzern und Deutschland, Saarbrücken
Hallo Jürgen
Werkhalter mit Abstützung habe ich für 7750, 2824, 6497 und El Primero. Der Beco ist ja ebenfalls für den Einsatz von Werkhaltern vorgesehen. Inwieweit sie dann tatsächlich in die Aufnahme passen, werde ich sehen. Ansonsten lässt sich ja auch damit arbeiten, wenn der Werkhalter auf dem Unterteil sauber aufliegt.
Bisher bin ich auch mit der einfachen Version von Horotec und den Kunststoffstempeln klar gekommen, auch hier kann man ja den Werkhalter mit Abstützung verwenden.
Mir geht es bei der aktuellen Beschaffung darum, einen Zeigersetzer zu finden, bei dem man die Höhe des Stempels justieren kann, denn einige Zeigerkonstruktionen können ja dazu führen, dass man die Zeiger (Stunden- und Minutenzeiger) zu weit aufdrückt, was sich ja mit einem einstellbaren Anschlag vermeiden liesse.
Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Das kann ich verstehen. Das ist wohl ein Wesenszug der Uhrmacher, dass sie Werkzeuge lieben, mit denen sie genau arbeiten und die Kontrolle haben. Man muss das Ding hervorholen und für jeden Zeiger einrichten. Mir hat das anfangs Spaß gemacht und mittlerweile setze ich die Zeiger wieder auf die herkömmliche Art, weil ich damit schneller bin. Da die Dinger richtig Geld kosten, muss man abwägen, wann man das wieder verdient hat und ob das Ergebnis wirklich besser ist.
Ich muss das Teil einmal im Jahr für die Zertifizierung vorzeigen und hatte keine Wahl.
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Hallo Jürgen
Erstens brauche ich diesen Stock tatsächlich nur für die "kritischen" Zeiger, ansonsten arbeite ich mit dem normalen Horotec, mit dem das Zeigersetzen schnell von der Hand geht.
Da ich ja kein professioneller Uhrmacher bin und nicht täglich mehrfach Zeiger setzen muss, spielt das Hervorholen und Einrichten von Werkzeugen für mich eine völlig untergeordnete Rolle.
Beste Grüsse
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Hier mit eingesetzter Grundplatte, wenn keine Werkhalter verwendet werden:
IMG_3175.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Einstellung der Höhenbegrenzung funktioniert leichtgängig ohne Spiel. Das Stempelrohr wird unten durch einen kleinen O-Ring daran gehindert, durch die Federkraft zu weit im Lager zu verschwinden:
IMG_3176.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Fazit bis jetzt: Preisleistungsverhältnis stimmt auf jeden Fall ... empfehlenswert !!!
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Hallo Ralf, vielen Dank für die gute Beschreibung und die vielen Bilder! Eine Frage stellt sich mir aber noch, wie findet man die richtige Höheneinstellung für den Pressstempel? Ich vermute mal die sind je nach Werk und Werkhalter unterschiedlich.
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Hallo Christian
Ich habe zwar mit dem neuen Pressstock noch nicht gearbeitet, stelle mir das aber recht einfach wie folgt vor:
Das im Werkhalter eingespannte Werk wird unter dem Stempelrohr mit eingesetztem und im Durchmesser passend gewählten Stempel platziert.
Dann wird der für den Stundenzeiger passende Stempel soweit auf das noch unbestückte Stundenrad abgesenkt, bis sich die Unterkante des Stempels soweit niederdrücken lässt, wie die obere Position des Stundenzeigers nach dem Aufpressen sein sollte.
Anschliessend folgt die Einstellung für den Minutenzeiger und das Viertelrohr auf die gleiche Weise.
Aber nochmals zur Erinnerung: Ich möchte diesen Pressstock eigentlich nur für diejenigen Zeiger verwenden, bei denen man Gefahr läuft, sie zu weit Richtung ZB zu pressen. Das sind insbesondere flache Zeiger, die kein oder nur ein angedeutetes Zeigerrohr besitzen, bzw. dann, wenn Stundenrad und Viertelrohr keine entsprechenden Stufungen haben.
Ansonsten setze ich die Zeiger (z. B. bei Chronographen) mit dem normalen Horotec-Pressstock ohne Anschlag nach Gefühl und Augenmass so, dass sie die richtige Höhe über dem ZB erhalten. Das heisst, der Stundenzeiger muss frei über dem ZB rotieren ohne die Chronozeiger (Minuten- und Stundenzähler) und den Sekundenzeiger zu berühren, bzw. frei über aufgesetzten Indizes liegen. Die Lage des Minutenzeigers auf dem Viertelrohr ergibt sich dann und darf den zum Schluss aufgesetzten zentralen Sekundenstoppzeiger natürlich auch nicht behindern. Dass sich die Zeiger auch frei unter dem Uhrglas bewegen können, ist natürlich selbstverständlich.
Ich hoffe, das genügt Dir zur Erklärung.
LG
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Hallo Ralf, super Erklärung! Ich denke mal ich hab's kapiert. Es ist halt nur eine komplett andere Vorgehensweise als bei Großuhren. Da verhängen sich Stunden und Minutenzeiger auch manchmal aber da hilft dann nur das biegen der Zeiger selbst. Außerdem hat man nur sehr selten einen zentralen Sekundenzeiger und die Probleme sind, zumindest bei den Wiener Regulatoren eher den Minutenzeiger so auf zu setzten das die Zeigerreibung stark genug wird. Jedenfalls vielen Dank für die Erklärungen!
Danke fürs Zeigen. Du hast einen Werkhalter für Chronographen im Pressstock gezeigt. Kann man den Werkhalter auch versetzt einsetzen um die Zeiger für die Totalisatoren zu setzen? Dafür müsste eine Grundplatte mit einem Zentriestift vorhanden sein.
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21.09.2019 18:20 (zuletzt bearbeitet: 21.09.2019 19:14)
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