Hallo Philipp!
Räder strecken geht, es gibt hierfür spezielle Maschinchen. Aber Du hast richtig gesehen, die Lager sind neu gesetzt. Man kann den Lochmittelpunkt finden, indem man in die Futterbohrung ein Putzholz mit leicht exzentrisch gebohrtem Zapfenloch steckt, der optimale Eigriff läßt sich so finden. Fadenkreuz drüber, zuschlagen, Zapfenloch bohren, fertig.
Diese Schlußscheibenkonstruktion hat es in sich, ist eigentlich nur in Uhren der Gotik und Renaissance zu finden. Damals ging es um die Verwendung möglichst weniger Bauteile, Material und Kostenfrage.
Bei dieser Uhr ist der Halbstundenschlag nach jeder vollen Stunde etwas ungewöhnlich, o.g. Uhren kenne ich nur mit Vollstundenschlag.
Der Auslösestern hebt den Storchenschnabel bis Anschlag, jetzt wird der Auslösehebel langsam gehoben bis der Stopphebel das Anlaufrad freigibt. Das Werk laüft an. Das Hebnagelrad hebt die Hebelwelle etwas an, damit kann der immer noch auf dem Auslösestern aufliegende Storchenschnabel zurückschnellen. Ein weiterer Tasthebel gibt die Schlagfolge über die Schlußscheibe an, also kommt eine Kerbe ist Schluß mit schlagen, der Hebel kann in die Ausgangslage zurück fallen. Das Hebnagelrad bedient den Hammer wie gewohnt. Alle vier Hebel sitzen starr auf einer Welle, nicht immer sind die geometrischen Verhältnisse optimal, so das einige Hundertstel entscheidend sein können. Diese Konstruktionen sind ja auch empirisch entstanden.
Erst mal bis hier her.
Glück Auf!
Joachim