Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung

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#1 | Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung datum

23.02.2019 16:03 (zuletzt bearbeitet: 25.02.2019 11:24)

Werte Freunde der Uhrmacherei,
es gibt bei Arte eine wunderbare Filmreihe zu sehen.
In dieser Filmreihe sieht man Karl Lagerfeld,wie er seine Entwürfe zu Chanel bringt
und sich eine Maschinerie aus vielen Näherinnen und Zulieferbetrieben in Bewegung setzt.
In der Welt der Uhrmacherei,war dies früher ähnlich.
Da gab es viele Zulieferer ,die in der Uhrenbranche unverzichtbar waren.
Etuimacher,Vergolder,Graveure,Gehäusemacher,Guillocheure etc.

Da ich mich sehr für die Verzierung von Uhrwerken interessiere,
lag es auch irgendwann mal nahe,sich das Guillochieren anzuschauen.

Das Guillochieren,ist eine spezielle Art der Gravur.
Die Guilloche ist ein spezielles Muster, ein Ornament aus mehreren ineinander verwickelten und überlappenden Linienzügen. Die einzelnen Linien bilden dabei schnurartige, oft asymmetrische, geschlossene Ellipsen oder Kreisbahnen.

Im Deutschen Technikmuseum von Berlin,gibt es eine wunderbare Ausstellung mit dem Namen : �Manufakturelle Schmuckgestaltung�
Hier wird die Möglichkeit geboten,auch mit diesen wunderbaren,alten Maschinen und Werkzeugen zu arbeiten.
Die Voraussetzung ist,dass man einen artverwandten Beruf erlernt hat.
In den letzten Jahren haben so vor allem Schmuckdesignstudenten und Goldschmiede sich in diesem Projekt eingefunden.

Es juckte mir immer mehr in den Fingern und so hab ich mich dort einfach mal mit einer Anfrage an die Projektleiterin,
Andrea Grimm,gewendet.
Frau Grimm empfing mich mit offenen Armen und so hab ich mich mit zwei befreundeten Uhrmachern dort zum Seminar angemeldet.
Wir namen uns eine Woche Urlaub und konnten uns hier mal richtig ausleben. Frau Grimm hat wunderbar für
uns Uhrmacher,die Maschinen,deren Einrichtung und die Handhabung erklärt.

Über Frau Grimm:
https://www.goldschmiede-denner.de/chron...a-nicola-grimm/

Auch sehr lesenswert:

https://stipendiumimmuseum.wordpress.com/

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und ich konnte meinen Horizont wieder ein Stück erweitern.

Auf jeden Fall,werde ich nochmal wieder kommen und dieses Thema weiter verfolgen.

2015 wurde das vom Museum ins Leben gerufene Projekt �Manufakturelle Schmuckgestaltung� von der Deutschen UNESCO-Kommission in das Register guter Praxisbeispiele zur Bewahrung immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

So wird auch immer mehr klar,wie wichtig und erhaltenswert,diese alten Handwerkstechniken und Maschinen,sind.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei Frau Grimm und ihren zwei lieben Mitarbeiterinnen für diese
unvergessliche Woche bedanken.

Zuerst ein Blick auf diese wunderbaren Maschinen. ( Rundzug )

Hier ein Blick auf eine Maschine mit Gradzug. ( für Linien )

Neben dem Gravierstichel befindet sich noch ein Tusch,er sorgt dafür,dass die Schnitttiefe gleichmäßig bleibt.

Zum Nachschleifen der Stichel gab es eine Vorrichtung.

Heute,gibt es eine etwas modernere Maschine hierfür aus amerikanischer Produktion.

Erste Arbeiten an der Gradzugmaschine wurden aufgenommen

Hier sieht man meine erste Arbeit.
Ich wollte erstmal mich mit den Oberflächen beschäftigen,daher hab ich ein Muster hintereinander geschnitten.
Es ist wirklich unglaublich schwer,es so hin zu bekommen,bis es richtig gut aussieht,da reicht eine Woche leider nicht.

Mit dieser Einstellschraube,stelle ich den Spindelstock von den Kurvenscheiben weg.
So kann man sich eine neue Kurvenscheibe aussuchen und den Abtastfinger darauf einstellen.

Nun ging es an erste Arbeiten auf der Rundzugmaschine.

Auch hier muss man viel üben,bis es mal gut aussieht.
Hier kann man erste Arbeiten sehen:

Es gibt auch Guillochiermaschinen,die Oval Schnittmuster schneiden können.
Dieses Zubehör ist sehr selten geworden.
In meinem Video kann man die Bewegungen besser sehen.

Ein Kollege hat sich hier richtig ausgetobt.
Da möchte ich auch einiges von hier zeigen:

Es gab auch Maschinen mit einem automatischen Vorschub.
Da eine der Maschinen so eine Zusatzeinrichtung besitzt,konnten wir auch diese mal nutzen.
So wurde seit Jahren wieder ein Muster in einer Art Schneckenführung geschnitten.
Gerade für Uhrmacher ist ja sowas interessant.

Hier sieht man den Aufbau.

Und hier sieht man ein damit geschnittenes Muster.

Natürlich rein "zufällig",hatte ich auch ein Unitas dabei und auch hier mal ein Muster drauf geschnitten.

Dieses Uhrwerk werde ich demnächst nochmal genauer vorstellen,wenn es fertig ist.

Das ist auch noch nicht perfekt,sieht aber nicht total schlecht aus,das Uhrwerk werde ich als
Zeitzeugen eines Erfahrungsstandes auf jeden Fall zu Ende herrichten.

Ich möchte noch zeigen,was es so für Gegenstände gibt,die mit dieser Technik verziert wurden.

Eine Uhr von Jochen Benzinger ist auch ausgestellt.

Von der Woche hab ich auch ein Video zusammen geschnitten.

Aber auch der Rest der Austellung / Werkstatt ist absolut interessant.

Mit einer Stanze werden hier Logos des Technikmuseums gestanzt.

Mit dieser speziellen Walze hat man Halbzeube mit einem floralen Profil hergestellt:

Auch Maschinen zur Herstellung von Ketten,kann man in dem Museum bestaunen und erleben.

Und hier noch ein kleines Extravideo zu den Kettenmaschinen.

Philclock hat folgende Dateien an diesen Beitrag angeh�ngt

Medieninfo_DTM_Schmuckproduktion_UNESCO.pdf

Philclock hat folgende Bilder an diesen Beitrag angeh�ngt

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�Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.�

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#2 | RE: Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung datum

23.02.2019 17:56

Das verleitet zur Aufgabe der Existenz und Einkerkerung in dieser Anstalt.

Meine Güte... All' diese alten Maschinen, Wartung, Reparatur... die Bedienung ist dann erst noch eine Welt für sich.

Das ist schon was Besonderes!

Viele Gr��e

Michael

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#3 | RE: Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung datum

23.02.2019 18:41 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2019 18:47)

Da hätte ich ja auch mal richtig Bock drauf. Ich habe mich ja mal ne Weile lang mit dem Nachmachen von Guillochiermustern mit der CNC Fräse beschäftigt und wenn ich die Bilder sehe kriege ich gleich wieder Ideen...

Vielleicht ist Berlin mal wieder eine Reise wert.

Grüße
Norbert

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#4 | RE: Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung datum

23.02.2019 19:42

Danke fürs mitnehmen!

Viele Grüße
Dirk

When no one can tempt you with heaven or hell, you'll be a lucky man.

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#5 | RE: Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung datum

23.02.2019 19:45 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2019 19:54)

Gibt es da unter den Uhrmachern nicht den Jochen Benzinger, der sich solch alte Maschinen beschafft hat und Guilloche-Arbeiten ausführt?

Nachtrag: Ich habe gerade gesehen, dass Du ihn ja in Deinem Beitrag erwähnt hast.

Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können
und wir lernen sie indem wir sie tun

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#6 | RE: Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung datum

23.02.2019 20:20

Toll,Danke fürs Zeigen.

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#7 | RE: Meine Woche im Technikmuseum Berlin / Guillochieren in der Ausstellung datum

23.02.2019 21:03

Ganz toller Bericht, sehr spannend! Eine wahnsinns Leistung, was die Schöpfer der Maschinen geschaffen haben, alles ohne Computer. Danke fürs Mitnehmen!

LG Thomas

Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie.
J.W.v. Goethe

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