Guten Morgen. Die abgebildete Uhr habe ich als defekt erworben. Kennt jemand dieses Uhrwerk und könnte mir jemand erklären, wie es eigentlich funktionieren soll? Soweit ich es interpretieren kann gibt es eine Unruhe, die sich zwischen zwei Elektrospulen hin und her bewegen soll. Beide Spulen und das Werk selbst sind offenbar mit einem Widerstand verbunden. Kennt jemand die Schaltung bzw. den Stromlaufplan dieses Werks? Woran kann es liegen, dass sich nichts tut beim Einsetzen der Batterie?
Vielen Dank im Voraus|addpics|nlm-1-feb4.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
bin zwar elektronisch nicht so bewandert, aber als erstes würde ich mal die Spulen durchmessen, ob eine Windung eventuell durchgebrannt ist. Als nächstes, bis wohin überhaupt Spannung anliegt. Es werden sich aber sicher noch Profis einschalten, die Dir besser helfen können.
Das ist was anderes. Das Werk läuft unter dem Namen ESA 9000 bzw. 9001, 9002 oder 9003. Die Werke haben jeweils kleine Änderungen, das erste ist mit Wecker. Erfahrungsgemäß ist bei diesen kontaktgesteuerten Werken der Kontakt durchgescheuert. Häufig der Teil auf der Unruh. Leider lässt sich dieser Kontakt meistens nicht ersetzen, da hilft nur noch eine Unruh. Die Spulen sind äußerst (!) selten kaputt.
Und hier - nach ein wenig Sucherei - der Reparaturleitfaden. Vielleicht hast Du ja Glück. Viel Spaß. Und lass mal von den Fortschitten etwas hören.
Hallo Frank, vielen Dank für die Suche und den interessanten Reparaturleitfaden. Ich hatte die Uhr schon durchgemessen, die Spulen sind tatsächlich in Orndung. Es gab aber eine lose Löststelle zwischen Widerstand und linker Spule. Diese konnte ich nachlöten und ausgebaut läuft das Werk nun tatsächlich sogar von selbst an, wobei mir immer noch vollkommen unklar ist, wie die Schaltung funktioniert, da ja hier kein Transistor verbaut ist. Problem ist jetzt, dass beim Einbau ins Gehäuse zwar das Werk läuft, aber die Zeiger sich nicht bewegen. Man kann das Werk von hinten abschrauben und die Zeiger mit ihren Zahnrädern für die Handeinstellung bleiben im Gehäuse. Auf der Rückseite des Werks schaut zwar eine Zeigerachse raus, auf die ich die Zeigerhülsen auch aufsetzen kann, aber angetrieben werden sie nicht. Das einzige was funktioniert ist die Einstellung der Zeiger durch den kleinen Messingknopf, wenn man ihn etwas eindrückt. Muss ich die Zeiger fester aufdrücken? Ich war bisher sehr vorsichtig um nichts kaputt zu machen.
Man braucht nicht unbedingt einen Schalttransistor. Kontakte reichen da völlig aus, jede ältere ATO-Uhr mit Pendel läuft so (wobei die meisten Junghansen zu den neueren gehören). Die Unruh schaltet den Strom mithilfe eines Kontaktes zum richtigen Zeitpunkt ein und aus.
Wegen des Zeigerwerkes kann ich Dir nicht helfen, weil ich diese Uhr noch nie in der Hand hatte. Also alles zerlegen und schauen, wie es funktioniert. Dreht sich denn das Räderwerk mit? Es kann nämlich bei elektrischen Uhren durchaus sein, dass die Unruh schwingt, der Antrieb des Räderwerks aber nicht funktioniert. Sollte man aber alles beobachten können.
Heute morgen habe ich das Gehäuse der Uhr nochmals geöffnet und beherzt aber sanft auf das Achsenende des Minutenzeiger gedrückt und es machte ein leises "Klick". Batterie eingesetzt und die Uhr angeworfen und siehe da: Sie läuft und zeigt die Zeit mit leichtem Nachgang. Wegen des Nachgangs muss sie wahrscheinlich noch zum Uhrmacher, da der Rücker ausgehakt ist und ich ihn mit meinen eher groben Mitteln nicht wieder eingehakt bekomme. Sollte hier ein Mitglied aus Berlin sein, der sich vom Wissen und Equipment in der Lage sähe den Rücker wieder einzuhaken, würde ich mich über eine entsprechende Nachricht sehr freuen.
Vielen Dank insbesondere an Frank, der sich so wunderbar schnell bemüht hat mir zu helfen! Also wieder einmal eine Uhr nach dem Hatot-Prinzip mit mechanischen Kontakten, ähnlich Junghans und frühe Kundo Magnetpendeluhren.
Erst mal vielen Dank für Dein Lob. Aber: Nein, eigentlich ist das keine Uhr nach Ato-Prinzip, denn alle Ato-Uhren haben auf dem Schwingsystem einen Magneten. Hier nicht, nur einen Weicheisenanker, der durch Magnetspulen angezogen wird. Immerhin eine Uhr mit elektromagnetischem Antrieb.
Diese Uhr mit mechanischem von Orel hat an sich den gleichen Antrieb, nur besser zu sehen: Zwischen den Schuhen des Elektromagneten steht genau der Weicheisenanker. Kurz bevor der Anker in den Spalt eintaucht, wird der Stromkreis geschlossen und der Anker hineingezogen. So erfolgt der Antrieb. Wichtig auch hier: Der Ausschaltpunkt muss optimal stimmen, sonst wird der Anker festgehalten und die Uhr steht.
Die Abbildung kommt übrigens von Clockdoc. Da gibt es viele interessante Elektrouhren zu sehen.
Gibt es hier einen netten Mitleser, natürlich ideralerweise aus Berlin, der fähig wäre, mir die Unruhfeder wieder in den Rücker befördern könnte? Mir fehlen leider die Möglichkeiten bei dieser Größe selbst erfolgreich tätig zu werden und ich möchte ja nichts unnötig kaputt machen, oder verbiegen?
Das wäre wirklich sehr nett, denn dannn würde die Uhr bestimmt wieder die richtige Zeit zeigen
Hallo Frank, vielen Dank für die Info, aber das Problem liegt eher in der Kleinheit der Teile, das übersteigt leider meine Fähigkeiten! Daher die Bitte an alle Uhrmacher im Forum mir vielleicht das Wiedereinfädelnn des Rückers abzunehmen. Es wäre wirklich schade um die wirklich sehr seltene Uhr, wenn sie nur falsch geht.
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17.01.2019 09:07
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