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#1 | Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

04.01.2019 17:30

Bei der Räumung der Wohnung meiner verstorbenen Schwiegermutter fiel uns diese Taschenuhr in die Hände.
Auf dem perfekten Emaille-ZB ist keine Signatur, auf der Hauptplatine ist eine Gravur des Händlers zu sehen, über den diese Uhr ausgeliefert wurde.

Anhand der Seriennummer konnte ich den Herstellungszeitraum um 1890 eingrenzen.

Leider habe ich im Netz keine weiteren Infos gefunden.
Wer dieses Kaliber und seine genaue Bezeichnung kennt, den bitte ich um eine kurze Antwort.

Ach so, da war ja noch was: Allen ein gutes Neues Jahr!

Hier ist die Unruh und die runde Abdeckplatte vom Kron- und Sperrrad schon abgenommen.

Dieses Foto habe ich im Netz gefunden. Hierbei handelt es sich um das gleiche Basiskaliber, jedoch in qualitativ höherwertiger Ausführung.
Bei meinem Werk handelt es sich wohl um eine preiswertere Version mit 7 Lagersteinen.

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#2 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

04.01.2019 19:41

Da kann ich nicht helfen, aber bei Deiner Version sollten es 11 Steine sein. Decksteine Unruh zählen als Steine, Mitnehmer und zwei Ankerpaletten = 11 Steine

Mit Grüßen

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#3 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

04.01.2019 19:54 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2019 20:04)

Zitat von NilsM. im Beitrag #2
Da kann ich nicht helfen, aber bei Deiner Version sollten es 11 Steine sein. Decksteine Unruh zählen als Steine, Mitnehmer und zwei Ankerpaletten = 11 Steine

Mit Grüßen

Es stimmt: es sind jedenfalls mehr als nur 7. Das Ankerrad ist in Steinen gelagert, der Mitnehmer ist allerdings aus Metall.
Ankerpaletten 2, Ankerzapfen 2, Unruh 4, Ankerrad 2. Eine schon etwas ungewöhnliche Anzahl.

Ich vermute, dass diese Version um 1890 erheblich günstiger war, als die von mir unten abgebildete. Obwohl in der preislichen Relation diese TU wohl so teuer war, wie heute eine mittelpreisige Longines.
Wenn man bedenkt, dass eine goldene Lange & Söhne damals so teuer wie ein Einfamilienhaus war.

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#4 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

04.01.2019 20:26

Das mit dieser "Billig-Version" bleibt mir trotzdem ein Rätsel.

Sooo teuer waren ein paar Rubinsteine nun auch nicht und in einer schon relativ hochpreisigen Uhr verstehe ich es erst gar nicht.

Seltsam :-)

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#5 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

04.01.2019 21:31

Darf ich fragen wie Du auf Longines (in der Überschrift) kommst ?

G.F im Oval oder auch G.F. verweist auf Grosjean Frères, La Chaux-de-Fonds � !?
(Vielleicht hab ich etwas übersehen �)

LG
Andreas

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#6 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

04.01.2019 21:44

Zitat von NilsM. im Beitrag #4
Das mit dieser "Billig-Version" bleibt mir trotzdem ein Rätsel.

Sooo teuer waren ein paar Rubinsteine nun auch nicht und in einer schon relativ hochpreisigen Uhr verstehe ich es erst gar nicht.

Seltsam :-)

Da stimme ich Dir 100%ig zu

Aber wenn man mal in die Geschichte eintaucht und knapp 130 Jahre zurück geht, dann findet man heraus, dass Uhren damals sehr teure Luxusgüter waren.
Die meisten, wenn sie sich denn eine leisten konnten, d.h. z.B. ein Facharbeiter, konnte sich gerade mal eine Roskopf-TU kaufen. Ohne Lagersteine.
Und es stimmt tatsächlich, dass eine goldene Lange & Söhne in der qualitativ höchsten Ausführung genauso viel kostete, wie damals ein Einfamilienhaus!
Und diese Longines-TU, ohne Herstellersignatur auf ZB und Platine und durch einen damals bekannten Großhändler in Auftrag gegeben und vertrieben, war wohl tatsächlich so teuer wie heute eine Longines der mittleren Preislage.

Denn nur so konnten meine Frau und ich den sehr guten Erhaltungszustand erklären. Ihr Urgroßvater war Sanitäts-Stabsunteroffizier in der preußisch-kaiserlichen Armee.
Für ihn muss das wirklich eine Anschaffung für´s Leben gewesen sein und er hat sie wohl gehütet wie einen Schatz und nur selten getragen.
Eine Qualitätsstufe höher war einfach nicht drin.

Das aber 1890 schon in Großserie produziert wurde, habe ich am Federhaus bemerkt. Dort findet sich ein Malteserkreuz, bei dieser Uhr aber ohne Funktion.
Es muss damals schon günstiger gewesen sein, einheitlich herzustellen. Die Malteserkreuz-Stellung wurde wohl in der teureren Version genutzt.

Man kann sich die preislichen Verhältnisse zu Heute kaum vorstellen.

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#7 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

04.01.2019 21:49 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2019 21:54)

Zitat von fugix im Beitrag #5
Darf ich fragen wie Du auf Longines (in der Überschrift) kommst ?

G.F im Oval oder auch G.F. verweist auf Grosjean Frères, La Chaux-de-Fonds � !?
(Vielleicht hab ich etwas übersehen �)

LG
Andreas

Ich habe schon sehr lange im Netz recherchiert. Das Werk stammt definitiv von Longines.
Außerdem befindet sich auf dem Unruhkloben die damalige Longines-Punze, genauso wie auf dem untersten Foto.

Mag sein, dass Gehäuse und ZB nicht von Longines stammen, sondern von G.F. zugekauft wurden.

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#8 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

05.01.2019 13:53

Wie gross ist das Werk überhaupt? Ohne Angaben und Vergleichsmöglichkeit sieht das wie ein Damen-TU Werk aus, im Gegensatz zum "geborgten" Foto.

Gruß, Frank
______________
Fliegeruhren - Hanhart Vintage Service
PCZW - PC Zeitwaage der Profis

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#9 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

05.01.2019 14:22

Wenn die Uhr von Longines ist, dann reicht eine freundliche Email unter Angabe der Seriennummer an die Firma, um alles über die Uhr zu erfahren.

Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

Grüße
Norbert

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#10 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

05.01.2019 15:13

Zum Vergleich:

Bestimmung des Alters:

http://www.mikrolisk.de/dateyourwatch/

Ich kam bei deiner Seriennummer auf 1892.

Hier noch meine eigene Longines. Diese ist noch etwas älter, hat noch die lange Ankergabel und einen anderen Aufzug.
Sie ist auch mit GF punziert. Die Punzierung kann man auf der oben genannten Website ebenfalls finden.

20190105_143900 (1).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Hier kann man auch noch ein bisschen schauen:

http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db.c...anfft&145&2uswk

Viel Erfolg und Gruß
MH

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#11 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

05.01.2019 20:46

Zitat von praezis im Beitrag #8
Wie gross ist das Werk überhaupt? Ohne Angaben und Vergleichsmöglichkeit sieht das wie ein Damen-TU Werk aus, im Gegensatz zum "geborgten" Foto.

Die Größe entspricht genau derer vom "geborgten" Foto.
Also kein Damen-TU-Werk.

Antworten

#12 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

05.01.2019 20:51

Zitat von MH im Beitrag #10
Zum Vergleich:

Bestimmung des Alters:

http://www.mikrolisk.de/dateyourwatch/

Ich kam bei deiner Seriennummer auf 1892.

Hier noch meine eigene Longines. Diese ist noch etwas älter, hat noch die lange Ankergabel und einen anderen Aufzug.
Sie ist auch mit GF punziert. Die Punzierung kann man auf der oben genannten Website ebenfalls finden.

Hier kann man auch noch ein bisschen schauen:

http://www.ranfft.de/cgi-bin/bidfun-db.c...anfft&145&2uswk

Viel Erfolg und Gruß
MH

Vielen Dank für Deine Infos

Auf das Jahr bin ich auch schon gekommen. Meine hat auch noch den langen Gleichgewichtsanker, aber einen Kronenaufzug und Zeigerstellung über Drücker.

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#13 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

05.01.2019 20:55

Zitat von nobrett im Beitrag #9
Wenn die Uhr von Longines ist, dann reicht eine freundliche Email unter Angabe der Seriennummer an die Firma, um alles über die Uhr zu erfahren.

Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

Grüße
Norbert

Danke für den Tipp, Norbert!
Mal sehen, ob die das noch kostenlos machen. Früher war das ja sogar bei Omega selbstverständlich, bei Angabe der Serien- und Gehäusenummer alles zu erfahren.
Heute sind solche Informationen kostenpflichtig.
Versuchen werde ich es mal.
Grüße, Hans

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#14 | RE: Wer kennt dieses Longines-TU Kaliber? datum

05.01.2019 21:08 (zuletzt bearbeitet: 05.01.2019 21:20)

Zunächst mal vielen Dank für Eure Hilfe

In der Zwischenzeit bin ich mit der Revision fast fertig und war vom guten Grundzustand positiv überrascht.
Habe da natürlich jede Menge Dreck herausgeholt, was nach langer Zeit kein Wunder ist. Die letzte Uhrmachergravur deutet auf 1976.
Die ersten auf 1909 und 1918. (darum finde ich diese Gravuren auch nicht sooo schlecht)
Wenn die erzählen könnte!

Bei so alten Uhren bin ich immer wieder von der schon damals hohen Präzision der Einzelteile begeistert. Vor allem die Schraubenköpfe. So, wie sie sein sollten: absolut flach.
Kein Vergleich zu den heutigen Industrie-Erbsenköpfen.

Ich weiß nicht, wie es Euch geht. Aber wenn ich so ein Stück Geschichte vor mir liegen habe, habe ich schon ein wenig Respekt.
Denn so eine lange Zeit wird von uns wohl niemand erleben.

Antworten

Uhrmacher für Begutachtung evtl Revision einer Standuhr im PLZ 38350 und Umkreis gesucht � � K�steIngo