-und ich kann sie nicht stoppen!

Hallo liebes Forum,
ich wende mich nun hilfesuchend an euch, nachdem ich (auch hier) bislang keine Antwort gefunden habe.

The Story so far:
Ich habe eine sehr schöne Hermle Kaminuhr mit nem Schwebeanker-Werk. Nachdem ich das gute Stück (nach bestimmt 30 Jahren Stillstand) wieder zum Laufen gekriegt habe, stelle ich nun fest, dass sie vorgeht. Und zwar nicht ein, zwei Minuten am Tag, sondern gleich mehrere Stunden!
Hier im Forum wurde schon beschrieben, dass oben auf der Unruh eine Einstellmöglichkeit ist. Diese habe ich versucht und Richtung Minus geschoben (vorsichtig, max. 1 mm) aber das half nix.
Was mir auch aufgefallen ist, dass beim Ticken einer der beiden "Ticks" als der "Tack" klingt, als würde er irgendwo gegen tacken. Also, als wenn es zu weit ausschlägt... Blöd zu beschreiben... An sich hat das Werk beim "Tick" einen sehr sanften, leisen Klang. Ich hoffe, ihr könnt ansatzweise verstehen, was ich meine... :)

Frage also: Was kann ich mit meinem begrenzten Wissen und zwei geschickten Händen tun? Achso- ausgebaut hab ich das Uhrwerk bislang nicht, aber so wies aussieht ist das nicht schwierig.

Ich freu mich über jede Antwort und wünsch erstmal nen entspannten Sonntagabend.

So long,
Randolf

Mehrere Stunden, dann ist es schon ein größeres Problem. Das unterschiedliche Geräusch könnte darauf hinweisen, das ein Fehler in der Hemmung besteht. Einfach mal den Anker und das Ankerrad beobachten.

Hallo Randolf!

So wie du es beschreibst könnte es sein, dass die Unruhe zu einer Seite ihren sogenannten Ergänzungsbogen nicht ausführen kann, sondern nur zu einer Seite ausschwingt und zur anderen Seite praktisch "vor die Wand" läuft. Normalerweise bleibt ein Werk dann stehen, aber es könnte sein, dass es trotzdem noch läuft und nun die Unruhe viel schneller oszilliert. Ein heißer Kandidat für diese ruppige Bremse ist das Zusammenspiel von Sicherungsstift und Sicherungsrolle. Ein Knick an der Spirale, wie Michael gesagt hat, könnte natürlich auch sein. Dazu müssten wir jetzt wissen, ob es sich wirklich um eine Schwebeunruhe oder eine konventionelle Unruhe (der neuere Typ) handelt.

Aber bevor wir weiter spekulieren musst du dir eine Lampe schnappen und die Unruhe genau beobachten. Schwingt sie zu beiden Seiten gleich weit aus oder zu einer Seite weit und zur anderen Seite fast gar nicht? Wie groß ist die Amplitude (einfach abschätzen indem du auf die Stifte achtest, die an ihrer Unterseite montiert sind)?
Und zu guter letzt ein Blick auf den Anker. Steht er überhaupt im Eingriff mit den Stiften der Unruhe? Oder ist er aus dem Eingriff geraten und "rattert" vor sich hin während die Unruhe kaum schwingt?

Diese Beobachtungen musst du jetzt selbst machen und genau schildern. Gute Fotos von Unruhe und Hemmung währen natürlich hilfreich.

Schönen Gruß!
Markus

Hallo

WIE hast du sie wieder zum Laufen gebracht?

Gruß hermann

Hi Hermann,
ich habe sie mit Nähmaschinenöl immer dort sanft beträufelt, wo ich ein Lager erkannt habe. Danach die Unruh sanft angeschoben- und irgendwann lief sie dann...

Gruß
Randolf

oder vielleicht mal ein kurzes Video von 10 sek. von der Unruhe und hochladen.....sagt mehr als 1000 Worte oder Bilder......

Nach mehreren Jahrzehnten kann man dem Werk auch mal eine Überholung gönnen, sonst macht man nur noch mehr kaputt.

Hallo zusammen, welch Flut an Tips und Fragen...
Da man hier keine Videos hochladen kann hab ich eins in meine Dropbox geladen.
Hier: https://www.dropbox.com/s/5051dunhhu12g4...141858.mp4?dl=0
(Hoffe, das klappt)

Und auch ein paar Fotos konnte ich in der kurzen Tageslicht-Zeit schießen. Ich häng die mal dran...

Zitat von Gustav Becker im Beitrag #8

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Nach mehreren Jahrzehnten kann man dem Werk auch mal eine Überholung gönnen, sonst macht man nur noch mehr kaputt.

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Zitat von Nippon-Fan im Beitrag #4

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Hallo Randolf!

So wie du es beschreibst könnte es sein, dass die Unruhe zu einer Seite ihren sogenannten Ergänzungsbogen nicht ausführen kann, sondern nur zu einer Seite ausschwingt und zur anderen Seite praktisch "vor die Wand" läuft. Normalerweise bleibt ein Werk dann stehen, aber es könnte sein, dass es trotzdem noch läuft und nun die Unruhe viel schneller oszilliert. Ein heißer Kandidat für diese ruppige Bremse ist das Zusammenspiel von Sicherungsstift und Sicherungsrolle. Ein Knick an der Spirale, wie Michael gesagt hat, könnte natürlich auch sein. Dazu müssten wir jetzt wissen, ob es sich wirklich um eine Schwebeunruhe oder eine konventionelle Unruhe (der neuere Typ) handelt.

Aber bevor wir weiter spekulieren musst du dir eine Lampe schnappen und die Unruhe genau beobachten. Schwingt sie zu beiden Seiten gleich weit aus oder zu einer Seite weit und zur anderen Seite fast gar nicht? Wie groß ist die Amplitude (einfach abschätzen indem du auf die Stifte achtest, die an ihrer Unterseite montiert sind)?
Und zu guter letzt ein Blick auf den Anker. Steht er überhaupt im Eingriff mit den Stiften der Unruhe? Oder ist er aus dem Eingriff geraten und "rattert" vor sich hin während die Unruhe kaum schwingt?

Diese Beobachtungen musst du jetzt selbst machen und genau schildern. Gute Fotos von Unruhe und Hemmung währen natürlich hilfreich.

Schönen Gruß!
Markus

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Wie ich das beurteile, schwingt die Unruh gar nicht frei, die Ellipse hat ständigen Kontakt mit dem Anker.

Zitat von Ölfchen im Beitrag #10

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Tja, wenn mir jemand sagen kann, wie ich das anstellen kann, ohne noch mehr zu beschädigen? Wie gesagt- bin kein Uhrmacher. Allerdings auch kein Grobmotoriker... ;)

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Genau so sollte es klingen, finde ich auch.
Ähm... Ellpse...? Anker... Öhm.. Ich kann die Unruh klar definieren, bei allem Anderen brauch ich zumindest mal nen Pfeil auf nem Bild ;)

f11t11609p114562n2_lIDWNJus_ji.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Gruss
Wolfgang

Die Ellipse ist der Stift an der Unruh, sie nimmt den Anker in der Ruhelage mit und bewegt sich dann mit der Unruh weiter bis zum Umkehrpunkt. Bei Dir schwingt die Unruh so wenig aus, daß die Ellipse immer Kontakt zum Anker hat, vermutlich ist da was verklemmt, sie wird nicht losgelassen, somit kann die Unruh nicht frei schwingen.