Hallo Freundinnen und Freunde der mechanischen Schwingungssysteme,

nachdem es mir - Laie - bisher einige Male gelungen ist, Aufzugs-Federn (Automatik und Handaufzug) wieder korrekt einzubauen (Armbanduhr-Kaliber), aber auch beträchtlicher Schrott dabei angefallen ist, denke ich daran, mir einen gebrauchten Federwinder zu beschaffen. Könnte sich am Ende rentieren.

Doch worauf ist zu achten? Klar, ein Satz von Bergeon ist erstrebenswert, aber meine Lottofee mag mich momentanens nicht.

Brauche ich für jede Federhausgröße ein spezielles Werkzeug? Ich habe auch schon sog. "Universal"-Winder gesehen. Taugen die?

Habt Dank für das Lesen! Freuen würd ich mich über Tips und Hinweise von Euch.

Gruß Dirk

Hallo Dirk

Gebrauchte Federwinder findest Du relativ günstig bei Ebay oder auf diversen Uhrenbörsen. Diese Federwinder sind für verschieden grosse Federhäuser vorgesehen.

Der Zustand der Federwinder ist bei den Ebay-Angeboten allerdings meist nur schwer zu beurtelien, hier kann man eigentlich nur von dem optischen Eindruck der eingestellten Fotos ausgehen.

Wichtig ist, dass die Haken der verschiedenen Wickeldorne in Ordnung sind.

FW.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ralf

Grüezi Ralf,

danke für die rasche Antwort!

Deinen Werkzeugsatz betrachtend hast Du ja verschiedene Wickeldorne und verschiedene "Ersatz"-federhäuser und davon je 6 Stück. Bei einigen der ebay-Winder sind weniger Dorne dabei. Reicht das immer durch ausgleichende Anwendung handwerklichen Geschicks?

Dirk

Nein, reicht nicht. Entweder der Federwinder passt innerhalb enger Grenzen oder er passt nicht.
Und bevor man mit/wegen einem nicht passenden Federwinder die Feder verbiegt, windet man sie besser von Hand ein. Mit etwas Übung gelingt das auch ohne die Feder zu verbiegen.

Grüße
Norbert

Aha, Norbert, ich glaub ich weiß, was ich mache: für das Geld eines - am Ende unbrauchbaren - Winders bekomme ich einen Sack voll alter Federhäuser, mit denen ich üben kann. Ich überlege nur noch, woher ich dann die neuen Fingernägel bekomme....
... denn bisher mußte der rechte Daumennagel immer dran glauben.

Danke auch Dir für die Hinweise!

Dirk

Auch ich lege, ebenso wie Norbert, Zugfedern häufig von Hand und ohne Federwinder ein.
Da man die Feder aber nach dem Reinigen nicht mit bloßen Fingern angreifen sollte, verwende ich beim Einlegen Fingerlinge an beiden Händen.

Damit sollten dann Deine Daumennägel auch verschont bleiben.

Gruss

Ralf

Ja, habe ich auch so erfahren. Hatte mir extra Federwinder für TU und AU Größe angeschafft, wollte alles so federschonend wie möglich haben. Hier und da passt aber der Federkerndurchmesser nicht oder auch der Durchmesser für die Federhülse. Auch den Federhaken musste ich schon nachfeilen, weil er zu groß war. Mein erster Versuch eine kleine DAU- Feder einzuwinden ging wegen des zu großen Kerndurchmessers gleich in die Hose... Federherz gebrochen...
Und mit der Hand und Fingerlingen ist es eigentlich kein Thema wenn man behutsam vorgeht.
Werkzeug kaufen und für alle Fälle gerüstet sein ist also nicht wirklich möglich hier. Bei den Großuhren sieht das schon anders aus, da gibt tatsächlich Modelle die (fast) für alles gehen.