Habe heute diese schöne und große Uhr bekommen. Der Durchmesser ist knapp 60mm
Kann mir jemand bei den Stempeln im Deckel weiter helfen??
Es heißt LERON wenn ich es richtig entziffere....
stimmt das Alter mit ca 1850?

Der angenommene Herstellungszeitraum kommt hin. Ich schätze ca. von 1840 - 1860. Den Namen "Leron" kann ich nicht deuten. Es handelt sich eventuell um den Gehäusehersteller?
Die Uhr scheint sichtlich revidiert werden zu müssen, was sehr schwer fallen wird bzw, kaum bezahlbar sein dürfte. Leider ist man mit der Uhr im Laufe der vielen Jahrzehnte nicht immer gut umgegangen, wie der grauenhafte Zustand der Schrauben belegt. Auch wurde der Deckstein durch ein Metallteil ersetzt.

Funktioniert die Uhr denn noch?

Gruß

Fridspeed

"Berthoud à Paris" ist wahrscheinlich ein interessanterer Hinweis als der Gehäuse Stempel.

Ferdinand Berthoud entstammt einer im schweizer Jura ansässigen Uhrmacher Familie. 1745 etabliert er sich in Paris. Arbeitet für den König … Sein Neffe Pierre-Louis Berthoud zieht nach … übernimmt später sein Atelier.
Zum Namen 'Berthoud horloger' finden sich viele Artikel im Internet.

Wenn die Uhr tatsächlich von einem der Berthouds gemacht wurde, ist sie älter … ende 18. anfangs 19.Jh.

Zitat von fugix im Beitrag #3

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"Berthoud à Paris" ist wahrscheinlich ein interessanterer Hinweis als der Gehäuse Stempel.

Ferdinand Berthoud entstammt einer im schweizer Jura ansässigen Uhrmacher Familie. 1745 etabliert er sich in Paris. Arbeitet für den König … Sein Neffe Pierre-Louis Berthoud zieht nach … übernimmt später sein Atelier.
Zum Namen 'Berthoud horloger' finden sich viele Artikel im Internet.

Wenn die Uhr tatsächlich von einem der Berthouds gemacht wurde, ist sie älter … ende 18. anfangs 19.Jh.

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Die Uhr läuft sofort an und geht nur seit Gestern Vormittag um 5 Minuten nach.
Laut dem Vorbesitzer wurde die letzten 60 Jahre nix dran gemacht, kann das aber nicht beurteilen....

Noch ein Besseres

Ich würde halt die Uhr einem Spezialisten zeigen …

Ich nehme an, dass Berthoud nicht nur Prunkuhren herstellte. Das hing davon ab, was der Kunde zahlen wollte/konnte.

Aber kenne mich da nicht richtig aus !

Das ist keine originale Berthoud! Es handelt sich hier um eine sogenannte Forgery, also schlicht um eine Fälschung. Diese Uhren wurden meist in der Schweiz in Massenfertigung in der Juragegend hergestellt. Die Schweiz war damals noch ein Billiglohnland und die Uhrenindustrie dort lag stark hinter der englischen und französischen zurück was Qualität anging. Das Alter kommt ungefähr hin. Diese Forgerys gibt es auch in englischer Form, hier sollten die berühmten englischen Spindeltaschenuhren imitiert werden. Diese tragen meist die Schrift Graham London oder andere berühmte englische Uhrmacher auf dem Zifferblatt. Eine echte Ferdinand Bethoud würde in einer ganz anderen Liga spielen, was Qualität und Verarbeitung angeht, diese befinden sich außerdem mittlerweile alle in Museen.

Diese schweizer Forgerys erkennt man gut an dem einfachen Spindelkloben, dieser sieht meist bei allen schweizer Spindeltaschenuhren gleich aus. Es finden sich diverse berühmte Namen auf den Zifferblättern um eben zu suggerieren, es handele sich hier um eine Uhr der großen Uhrmacherlegenden. Man kann davon ausgehen, dass wenn auf dem Ziffernblatt ein berühmter Name und eine beliebige Stadt zu finden sind, dass es sich um eine Forgery handelt. Gerne gibt es diese auch mit dem Namen Breguet. Die großen Meister kennzeichneten ihre Uhren auch nie so auffällig. Meist fanden sich unter den Zifferblättern spezielle Nummern und kleine geheime Signaturen. So machte es zum Beispiel Abraham Louis Breguet, da schon zu seinen Lebzeiten seine Uhren rege gefälscht wurden. Wäre es eine echte Berthoud aus der Zeit des späten 18. Jahrhunderts, wäre die Uhr auch noch wesentlich dicker und klobiger.

Nichtsdestotrotz ist diese Uhr ein Stück Geschichte und auf jeden Fall erhaltenswert! Aber eine originale Berthoud ist es wohl sicher nicht.