von einem Kollegen habe ich ein Westminster-Werk zur Revision bekommen. Das Werk ist sehr massiv, die Platinen sind 250 x 180 x 3 mm stark. Da braucht man kräftigere Werkzeuge, als in der normalen Uhrmacherwerkstatt vorhanden sind! Am Werk selbst sind keinerlei Punzen oder Herstellerkennzeichen.
Das Werk war trocken, mit mäßigem Verschmutzungsgrad. Da beim Probelauf das Schlagwerk korrekt funktionierte, habe ich schon beim Zerlegen die relevanten Zahnradeingriffe mit Rodico fixiert und gekennzeichnet.
Das Werk hat 7 massive, gefräste Messinghebel zur Schlagwerksteuerung.
Die Reinigung mache ich in warmem Elma 1:9, mit Ultraschall Unterstützung: Für diese Teilegrößen fehlt mir ein Siebkorb, deshalb sind die Teile mit Kupferdraht zusammengebunden. Ein Tipp: Als Reinigungsgläser eignen sich die Designervasen von Sanda Rich, die es in verschiedenen Größen gibt. Die sind so schwer, daß sie auch leer im Ultraschallbad nicht aufschwimmen.
Lager und Zapfen waren in Ordnung, die Politur der Zapfen wurde mit der Polierschaufel und gewöhnlicher Polierpaste aufgefrischt.
Die Grahampaletten zeigen Einlaufspuren, die mit Schleifpulver auf der Glasplatte beseitigt werden.
Das Einstellen der Westminster-Schlagfolge war aufwändig, weil ich das Gehäuse nicht dazu habe. Im Großuhren-Jendritzki sind die Noten aber abgedruckt. Für den Probelauf mußte noch eine Konsole improvisiert werden, die das hohe Gewicht aushält.
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24.02.2018 19:59 (zuletzt bearbeitet: 24.02.2018 20:02)
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