Hallo zusammen,
ich brauche mal wieder einen Fachmann, der sich mit einer antiken Eisenuhr auskennt, über die ich kürzlich "gestolpert" bin und nicht NEIN sagen konnte:

Eine 1-Zeiger Eisenuhr, m.E. frühes 18 Jh. süddeutsch/Alpenbereich? Vorderzappler, aber mit "Doppelpendel" und sehr massivem Eisengehäuse und Messing-/Stahlzahnräder.
Meine Fragen dazu:
-wie nennt sich dieses Pendelsystem?
-welchen Zweck hat das Loch im ZB unterhalb des Zeigers?
-das Pendel wird in einem "Lagerbock" geführt in dem sich noch 2 weitere Löcher befinden.Wozu?
-zu welcher Zeit und wo wurde die "1" der Minutenmarkierung in dieser Form ausgeführt?
-hat der Spiegeleinsatz einen Zweck?
-die Zierelemente in den Ecken könnten vergoldet sein?

Viele Fragen und hoffendlich habe ich mich klar genug ausgedrückt.
Bin dankbar für jede Antwort!|addpics|5px-2g-88f8.jpg,5px-2h-ee22.jpg,5px-2i-262a.jpg,5px-2j-1f0f.jpg,5px-2k-9d1f.jpg,5px-2l-52e7.jpg,5px-2m-3e70.jpg,5px-2n-6815.jpg,5px-2o-fc65.jpg,5px-2p-8d15.jpg,5px-2q-c250.jpg|/addpics|

Das Zifferblatt paßt nicht zu einer Einzeigeruhr! Zwischen den Stundenzahlen müßte eine Viertelteilung angebracht sein (Viertel, Halb, Dreiviertel, Um) Und bei den Zahlen über dem Stundenzeiger dürfte es sich um die Minuten handeln, die so aber nur von einem Minutenzeiger angezeigt werden können, nicht aber vom Stundenzeiger.
Was es mit dem "Doppelpendel" auf sich hat, erkenne ich noch nicht. Die Zappler-Pendel gingen ja eigentlich sehr schnell, der obere Teil des Doppelpendels würde ja dazu führen, daß das Pendel sehr langsam schwingt. Dann würde das Ding funktionieren wie ein Metronom. Aber je mehr die beiden Pendelarme sich dem Gleichgewicht nähern, um so ungenauer geht das Ganze.
Es gab zwar auch "Doppelzappler", aber die hetten 2 getrennte Pendel, die nebeneinander angebracht waren und gegenläufig schwangen. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Waag, deren Welle horizontal liegt.
Vielleicht handelt es sich bei der Uhr um eine "Mariage"? Das könnte das Loch unter der Zeigermitte erklären. Vielleicht handelt es sich dabei um ein ganz simples Schlüsselloch für den Aufzug, der aber für ein ganz anderes Werk gedacht war. Dann könnte es sich sogar um das Werk einer horizontalen Tischuhr handeln. Die Welle der Waag wäre dann wie üblich senkrecht und die Spindelhemmung könnte auch ein Kriterium für eine Waag sein. Aber das sind erstmal nur "Spekulatien". Oder "Spekulatiusse"?
Schöne Adventszeit noch!

Neben den schon genannten Unstimmigkiten passt auch der vordere "Lagerbock" überhaupt nicht, das ist unfachmännisch gebastelt. Dieses schlechte Teil zwischen all den Verzierungen...

Danke Euch erstmal für die Hinweise.
Ich bin mir ja selbst nicht im Klaren, was das ist. Fakt ist: das Werk ist m.E. komplett und original und für einen Zappler ausgelegt. Zum ZB geb ich Euch recht, das ist zwar alt, aber nicht zu dieser Uhr passend.
Eine Beschreibung des Doppelpendels habe ich nirgendwo gefunden und werde nach den Feiertagen eine Erstreinigung vornehmen und Testlauf machen.
Dann kann ich etwas zur Ganggenauigkeit und Pendelbewegung schreiben.

Aber das erst in den nächsten 2 Wochen.

Bis dahin "DANKE" und allen die Festtage, so wie er sich sie wünscht.
Frohe Weihnachten und kommt gesund ins neue Jahr!!

Wünscht Euch Adi.

Diese "Doppelpendel" heißen "Gegenschwungpendel".
Das Uhrwerk war wohl mal für eine Standuhr ausgelegt.

Ein Werk für die Standuhr kann ich mir nicht vorstellen.Da fehlt m.E. die Glocke und wenn das ZB nicht original ist, dann war da ein kleineres ZB drauf, das auch nicht in eine Standuhr passt.

Zu einem "Gegenschwungpendel" hab ich nichts gefunden. Wo gibts da was?

Zitat von uhrenfreak0815 im Beitrag #6

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Ein Werk für die Standuhr kann ich mir nicht vorstellen.Da fehlt m.E. die Glocke und wenn das ZB nicht original ist, dann war da ein kleineres ZB drauf, das auch nicht in eine Standuhr passt.

Zu einem "Gegenschwungpendel" hab ich nichts gefunden. Wo gibts da was?

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Das Uhrwerk hat doch einen Gewichtsaufzug?
Das Ziffernblatt stammt von irgendeiner Uhr die mal einen Federaufzug hatte.

Zitat von Phalos im Beitrag #8

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Das Uhrwerk hat doch einen Gewichtsaufzug?
Das Ziffernblatt stammt von irgendeiner Uhr die mal einen Federaufzug hatte.

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Nach all den unterschiedlichsten Beiträgen und Erklärungsversuchen ( für die ich Euch danke!!) hab ich einige Fotos ans Uhrenmuseum Bad Grund www.uhrenmuseum-badgrund.de geschickt mit der Bitte um Meinung. Von Herrn Berger, dem ich herzlich dafür danke, kam folgende Erklärung:

ich bin immer sehr beschäftigt daher nur kurze Antworten mit bitte um Verständnis .
- ca 1750
- Herkunft unbekannt da nicht segniert und keinerlei spezifische Baumerkmale
- Pendel ist mir so unbekannt und ich denk umgebaut
- Keine Funktion evtl. hat man ein altes Teil umfunktioniert das ist nicht selten bei solchen Uhren= war das Loch im ZB
- Blatt passt zeitlich zur Uhr
- ??? = war Schreibweise der "1"
- schwer zu sagen aber sicher aus der Zeit wie die Uhr also Barock= Stil der Verzierungen
- Das ist nicht zuzuordnen eher als Zierde zu sehen= Vergoldung?
Im Ganzen handelt es sich um eine gewöhnliche Hausuhr die von Ortsansässigen Uhrmachern zu dieser Zeit zu tausenden hergestellt wurden und keine Seltenheit sind . Die Qualität ist eher roh und einfach . Der Wert liegt etwa bei 500 €
ich hoffe das hilft Ihnen
Grüße

Damit können wir das Thema abschliessen
Adi