Könntest Du uns mal die beiden Anhängsel beschreiben? Das eine, das aussieht wie eine abgesägte Schachfigur, könnte vielleicht eine Petschaft sein? Und das andere, das aussieht wie ein Stecker für ein Netzteil? Vielleicht ein Schlüssel zum Stellen oder Aufziehen?
Hallo Michael, ich weiß nicht genau, ob es spezielle Namen dafür gibt, aber ich kenne solche Uhren. Sie sind aber ziemlich selten. Das Uhrgehäuse ist aus Holz (wahrscheinlich Ebenholz) , stimmts ? Ich habe schon die Bezeichnung Traueruhr dafür gesehen. Und ich könnte mir vorstellen, dass die Uhren tatsächlich als Trauerschmuck getragen wurden. Die, die ich bisher gesehen habe, hatten das Chatelein, das bei Dir sehr schön ausgeführt ist, aus schwarzem Leder. Sind die Teile, auf denen sich die Krone und die Lilie befinden, auch aus Holz ? Oder sind vielleicht sogar die Kettenglieder aus Holz ? Hat sie auch ein aufgesetztes Monogramm auf der Rückseite ?
Manchmal sind die Uhren mit "Charles Oudin" signiert, aber ich habe auch schon andere Namen gesehen, kann mich aber an keinen anderen speziell mehr erinnern.
Im pocketwatchforum ist auch schon eine mal vorgestellt worden, und ich hatte auch im Laufe der Jahre mindestens eine, evtl. habe ich noch irgendwo Fotos, im Moment finde ich aber weder Fotos noch die Beiträge im pocketwatchforum.
Als Enstehungszeit würde ich um 1850 annehmen.
Gruß Peter
PS: Sind Zifferblatt und Zeiger mal ersetzt ? Ich kenne die nur ohne sichtbare Minutenstriche in dem Gehäuseausschnitt und mit ziemlich plumpen Zeigern.
Ja, das Gehäuse und die größeren Teile sind wahrscheinlich aus Holz. Die Kettenglieder sind aus Metall. Die Rückseite ist ganz glatt.
Das Zifferblatt hat keine anderen Aufschriften, Zahlen oder sonst Irgendetwas. Denke also das es original ist, da ich noch nie ein Zifferblatt nur mit Minuterie gesehen habe. Über die Zeiger kann man diskutieren. Das Werk ist ein Zylinderwerk mit Schlüsselaufzug.
Ich kenne die Uhr nur mit Signierung (Ch. Oudin oder ähnliches) und so, dass man keine Striche im Gehäuseausschnitt sieht, sondern dass sich die groben Zeiger auf die Zahlen auf dem Gehäuse beziehen.
Vielleicht ist Deine Uhr mit dem unsignierten Blatt und den Minutenstrichen eine etwas spätere Ausgabe.
Gruß Peter
PS: Ich sehe gerade, dass die beiden Uhren aus meinen Links auch im Gegensatz zu Deiner Uhr den Aufzug von vorne haben. Vielleicht ist Deine tatsächlich etwas jünger. Ich würde sie vielleicht "Chatelaine - Uhr" nennen, weil sie fest an einem Uhrenchatelaine hängt.
Hallo Michael, das sieht nach einem originalen Ziferblatt aus. Die Zifferblattfüße sind da und das Blatt ist auch emailliert.
Demnach scheint es zwei Varianten gegeben zu haben. einmal die, die ich kannte, mit Aufzug durch das Zifferblatt und den kräftigen Zeigern und dann Uhren wie Deine, mit der Minuterie im Gehäuseausschnitt , Aufzug von hinten und feineren Zeigern.
Ich hatte erst gedacht, dass vielleicht mal jemand ein anderes von der Größe passendes Werk eingebaut hätte, aber man findet ja kein solches Emailleblatt , nur mit der Minuterie und ohne weitere Zahlen bei einer anderen Uhr. Also sollte es so auch original sein.
Gruß Peter
PS: Die Uhr auf der Seite, die ich verlinkt habe, hat einen Auktionsschätzpreis von 3-500 Euro. Das halte ich auch für angemessen, es gab aber auch schon ebayangebote, da wollte man das 3-4 fache und noch mehr für so eine Uhr haben, was ich für stark übertrieben halte.
Zitat von tojota im Beitrag #6Denke also das es original ist, da ich noch nie ein Zifferblatt nur mit Minuterie gesehen habe.
Diesen Satz verstehe ich nicht ganz. Alle 5 min ist auf dem Zifferblatt ein Punkt für die Stunde. Also hat das ZB meiner Ansicht nach auch eine "Stunderie". Sowas gibt es heute bei z.B. bei Armbanduhren und Weckern immer noch, allerdings meistens mit einem langen Stundenstrich im Gegensatz zum Punkt. Oder habe ich Dich falsch verstanden? Dein Foto vom Werk zeigt, daß der Schlüssel nicht nur zum Aufziehen, sondern auch zum Stellen der Uhr dient. Kann es sein, daß bei der Federhausbrücke eine Schraube fehlt?
Zitat von tojota im Beitrag #6Denke also das es original ist, da ich noch nie ein Zifferblatt nur mit Minuterie gesehen habe.
Diesen Satz verstehe ich nicht ganz. Alle 5 min ist auf dem Zifferblatt ein Punkt für die Stunde. Also hat das ZB meiner Ansicht nach auch eine "Stunderie". Sowas gibt es heute bei z.B. bei Armbanduhren und Weckern immer noch, allerdings meistens mit einem langen Stundenstrich im Gegensatz zum Punkt. Oder habe ich Dich falsch verstanden? Dein Foto vom Werk zeigt, daß der Schlüssel nicht nur zum Aufziehen, sondern auch zum Stellen der Uhr dient. Kann es sein, daß bei der Federhausbrücke eine Schraube fehlt? Aber trotzdem, tolle Uhr!
Zitat von Gnomus im Beitrag #13 ....Diesen Satz verstehe ich nicht ganz. Alle 5 min ist auf dem Zifferblatt ein Punkt für die Stunde. Also hat das ZB meiner Ansicht nach auch eine "Stunderie". Sowas gibt es heute bei z.B. bei Armbanduhren und Weckern immer noch.....
Hallo Micha, ich hoffe, ich darf auch im Sinne von Michael antworten. Heute baut man Uhren, deren Zifferblätter man schlecht ablesen kann, als Modeaccesoir oder als Gag. Vor 150 Jahren gab es aber kaum Uhren, die nicht hauptsächlich der Zeitanzeige dienten. Obwohl diese Uhr auch aussergewöhnlich ist.
Auf jeden Fall findet man aber aus der Zeit solche Zifferblätter nicht oder jedenfalls so selten, dass es sehr unwahrscheinlich ist, genau so ein altes Werk mit diesem Emaillezifferblatt zu finden, was in den Gehäuseausschnitt passt und nur die Minuten anzeigt (ohne Zahlen) . Die Minutenanzeige reicht hier ja, da aussen am Gehäuse die Stundenzahlen stehen. Deswegen kann Michael mit Sicherheit davon ausgehen, dass das Blatt original ist.
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25.07.2017 14:37
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