nun hier mein zweites Urlaubsmitbringsel aus der Trödelhalle Lübeck.

Peweta mit Werk EMES 71
Es ist meine allererste elektrische Uhr ohne Quarz (vermutlich). Für 15 € ging sie mit...und das, obwohl ich wirklich null Ahnung habe von elektrischen Uhren

Hier gibt es noch eine schwingende Unruhe trotz Batterie! Das hat mir gefallen. Beim zweiten Blick sah ich sogar, das eine Feinregulierung drinne ist und 6 Steine verbaut wurden. Es scheint eine Zapfenlagerung der Unruhe mit Steinen zu sein. Den Takt gibt also wirklich noch die Unruhe an und kein Quarz. Die Uhr macht drei Schritte pro Sekunde, also sechs Halbschwingungen/sec. Nur in die eine Richtung transportiert die Unruhe das Werk weiter.

Die erste Schwachstelle hab ich aber schon entdeckt: Das Federblech/ die Feder, welche das Hemmungsrad immer einen Schritt weiterschiebt, hat sich schon in das Zahnmaterial (wiedermal Plaste) eingearbeitet.

-Soll ich das einfach ignorieren und die Uhr weiter betreiben???

-ist bei einer Revision, sofern die überhaupt bei dem Werk vorgesehen ist, was bestimmtes zu beachten? Auch hier die Frage nach der Schmierung des eingeschlagenen Zahnrades beim Kontakt mit dem Federblech, welches Schmiermittel? Evtl. sogar wartungsfrei?

- Die Werkbezeichnung ist EMES 71, auch hierrüber habe ich im Netz überhaupt nichts gefunden, Baujahr, wohl irgendwann 70er? würde mich interessieren...kenne mich in der Geschichte derartiger Uhren überhaupt nicht aus, ist ja auch ein "Westprodukt"

- wie funktioniert der Antrieb im Detail, wird elektronisch ein rhytmisches Magnetfeld erzeugt, oder nur ein statisches? Wird das immer umgepolt? Bitte Bitte erklärt mir das!!!kann mir nicht schlußendlich erklären, wie das genau funktioniert...

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hier noch die eingeschlagenen Kerben in jedem Zahn, schlecht zu erkennen:
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Werksbezeichnung:
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Das ATO-Mat Prinzip wird hier ganz gut erklärt: http://www.hwynen.de/jgh-atomat.html
Es beruht auf Induktion.

cool, danke...
wen ich das richtig verstehe, wirkt die Spule gleichermaßen als Auslöser des impulses und als "Antriebsmagnetfeldgeber".

hast du noch nen Tipp wegen der Schmierung oder auch Nichtschmierung des Hemmungsrades? Sollte ich das Werk einfach revisionieren? Weil Lager gibts ja einige...

"Das ATO-Mat Prinzip wird hier ganz gut erklärt: http://www.hwynen.de/jgh-atomat.html
Es beruht auf Induktion."

Das ist nicht ganz richtig! Als das Prinzip erfunden wurde, gab es nur den elektrischen Kontakt! Das Prinzip beruht darauf, dass ein magnetischer Impuls zum richtigen Zeitpunkt das Pendel mit Energie versorgt.
Beim Durchschwingen der Null-Lage schließt ein Kontakt und die Spule wird Magnetisch und stößt den Dauermagneten des Pendels (oder später der Unruh) ab. Man spricht auch vom Pendel- und Unruhmotor.
Erst später wurde der Kontakt durch einen Transistor ersetzt. Dieser Transistor wird kurzzeitig leitend, wenn durch Induktion ein Steuerspannung erzeugt wird. Das geschieht durch den schwingenden Dauermagneten und der zusätzlichen Steuerspule!
Die ersten elektrischen Unruhuhren hatten auch einen Kontakt, statt Elektronik.
LG Thomas

Richtig.
Aber das ATO-Mat Prinzip beruht auf der Induktion einer zweiten Spule.

Ja, verstehe, was du meintest.
Dieses Prinzip haben dann wohl die meisten Hersteller dieses Werktypes übernommen oder "selbst erfunden"
Ich wollte nur damit sagen, dass der Arbeitsschritt "Induktion" nicht das typische an dem ATO-Prinzip ist, es beruht also nicht auf Induktion, sondern auf das Abstoßen zweier Magnetfelder.
Der Stromkreis für den Elektromagneten könnte auch durch eine Lichtschranke geschlossen werden.

LG Thomas

Zitat von Phalos im Beitrag #5

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Aber das ATO-Mat Prinzip beruht auf der Induktion einer zweiten Spule. [uch]

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Ja, körperlich sieht es nach einer Spule aus, Es kommen aber i.d.R 4 Anschlüsse raus. 1x Arbeitsspule, 1x Steuerspule.

o.k. jetzt ist mir das Prinzip klar...
Aber das mit der, ich nenne es mal "Gesperrfeder", welche die Kunsttoffzähne jedesmal vorwärts treibt, gab´s da auch andere evtl. bessere Lösungen? Da würde doch auch ein normaler Anker gehen denke ich...dann stehen aber die Achsen parallel, hier aber 90° zueinander hmmm, Platzproblem vielleicht. Und billig sollte es wohl sein, es kommt mir vor, wie heutzutage hmmm

Für die Fortschaltung gibt es zig Varianten und Patente. Diese Werke sollte sicherlich nicht hundert Jahre halten. Das schaffen heute selbst die Quarzer nicht.

LG Thomas

konnte es nicht erwarten und habe das Werk zerlegt:
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mein neues Spielzeug das USB- Mikroskop gefällt mir auch immer besser, daher hier die Weiterschaltfeder: Bild27.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


die Steinlagerung der Unruhe, die man wohl nicht in Loch und Deckstein zerlegen kann oder sollte:
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das eingeschlagene Hemmungsrad:
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Im Großen und Ganzen finde ich das Werk sehr durchdacht aufgebaut und zerlegefreundlich ist es allemal. Es gibt auch hier Kunststoff und Stahlzapfen. Auch ein im Plastelager sitzenden Stahlzapfen. Aber nichts scheint verschlissen, bis auf die Zähne des Hemmungsrades. Das funktioniert aber sicher auch so noch lange.
Jetzt warte ich auf das Kunststofföl, dieses hab ich mir nun bestellt: http://www.uhrmacher-shop.com/Chemie-Mat...152&c=152&p=152
Und dann gehts weiter...

Diese Uhrwerke haben sehr geringen Verschleiß, da keine großen Kräfte übertragen werden, wie bei einer Zugfeder.

danke, daran hab ich überhaupt nicht gedacht, leuchtet ein, da ja das Getriebe überhaupt nicht unter der Spannung einer Zugfeder steht und nur das zarte Weiterrücken gegen die winzige Rastfeder stattfindet, welche das Hemmungsrad in Position hält...cool wieder gelernt...

noch eine Frage zum Schmieren der Unruhezapfen:
eigentlich wollte ich Moebius 9010 nehmen wie üblich. Diese Zapfen sind aber 0.27-0.28 im Durchmesser und die Unruhe ist relativ schwer. Sollte ich lieber dickeres Öl nehmen? Ich tendiere zu 9020 oder D5...

Schade, dass Du keine Geduld hast....
Es gibt Menschen, die Arbeiten gehen und auch noch was anderes machen müssen.....

Also, ich habe nachgeschaut, die meisten Drehhschwingerwerke wurden mit SYNT-A-LUBE oder mit Koch Nr.3 geölt.
Zur Unruh hatte ich ja schon Dir geschrieben, dass Du Kleinuhröl nehmen sollst, D5 altert zu schnell und würde die Unruh eher bremsen.

LG Thomas