#1 Echappement mit starkem Isochronismusfehler - aber warum? von megasonic 04.12.2022 18:48

Bei einer frisch gereinigten Wanduhr mit englischem 8-Tage Werk (Aufbau wie bei einer Carriage clock) stelle ich gerade einen ungewöhnlichen Gangfehler fest und würde mich freuen, Eure Meinung dazu zu hören.

Die Uhr hat ein typisches Plateauechappement mit schweizer Ankergang, das oben zwischen den Platinen sitzt und von einem 90Grad verzahnten Sekundenrad angetrieben wird - also bekannte und solide Technik.

Nun ist es so, daß die Uhr bei Vollaufzug mit einer Amplitude von gut 300 Grad schwingt und am Tag 7 nur noch mit knapp 200 Grad. Das ist soweit nicht ungewöhnlich, da das Federhaus keine Stellung verbaut hat und die Federkraft zwischen Vollaufzug und Ablauf stark sinkt. Was aber seltsam ist - den Gang hatte ich bei Vollaufzug auf etwa +5s/Tag reguliert. Über mehrere Tage lief die Uhr mit nur geringer Abweichung, aber ab dem 6. Tag lief sie stark ins Plus (bis +240s/Tag). Ich hatte den Spiralschlüssel im Verdacht, aber der ist gut eng eingestellt und scheint hier nicht ursächlich zu sein.

Da die Unruh horizontal liegt, kann ich auch eine Unwucht nicht als Fehler vermuten. Aber was kommt denn dann noch in Betracht und vor allem, warum geht die Uhr mit sinkender Amplitude so ins Plus?

#2 RE: Echappement mit starkem Isochronismusfehler - aber warum? von Manfred 05.12.2022 12:43

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Unruhe schwingt kürzer und geht dadurch vor.
Federhaus greininigt und gölt oder gefettet ?.

#3 RE: Echappement mit starkem Isochronismusfehler - aber warum? von megasonic 05.12.2022 16:16

Zitat von Manfred im Beitrag #2
Unruhe schwingt kürzer und geht dadurch vor.



Aber eine schweizer Ankerhemmung geht "normalerweise" bei sinkender Amplitude ins Minus - das ist ja das Seltsame.

Zitat von Manfred im Beitrag #2

Federhaus greininigt und gölt oder gefettet ?.



Na immer doch, klar.

#4 RE: Echappement mit starkem Isochronismusfehler - aber warum? von praezis 05.12.2022 17:02

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Da gibt es mehrere zT gegensätzliche Effekte.
aber offensichtlich ist die Feder zu stark und deshalb zu kurz.

#5 RE: Echappement mit starkem Isochronismusfehler - aber warum? von megasonic 06.12.2022 08:26

Zitat von praezis im Beitrag #4
Da gibt es mehrere zT gegensätzliche Effekte.
aber offensichtlich ist die Feder zu stark und deshalb zu kurz.


Ja, da bin ich bei Dir. Die Feder schafft auch gerade so die Umgänge für sieben Tage, aber ohne jede Reserve.

Eine längere Feder mit etwas weniger Stärke würde über die Woche ein gleichmäßigeres Drehmoment liefern.

Mal sehen, was da zu bekommen ist, denn leider sind Großuhrfedern nach Maß nicht mehr so leicht aufzutreiben. Hat jemand eine gute Bezugsquelle?

#6 RE: Echappement mit starkem Isochronismusfehler - aber warum? von Manfred 06.12.2022 21:21

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Da Flume Selva aufgekauft hat findest Du bei Selva ein ziemlich großes Sortiment.
Oder Eine längere nehmen und entsprechend kürzen.

#7 RE: Echappement mit starkem Isochronismusfehler - aber warum? von megasonic 07.12.2022 09:18

Danke für den Hinweis auf Selva. Habe da gerade mal geschaut, aber leider haben die nur bis 24mm Klingenbreite im Programm und auch recht wenig Varianten. Die Suche geht weiter.

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