Nach einem Ausflug in die moderne Zeitgeschichte der Uhrenentwicklung in meinem Beitrag "Sellita 200" ist mir nach Nostalgie im Uhrenbereich!

Scherz beiseite!
Bei der Suche nach einer Uhr mit einem bestimmten Werk fiel mir eine Uhr in die Hände, die ich jahrelang nicht mehr im Gedächtnis hatte. Eine Glycine Automatic aus den 40 ziger Jahren.
Auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches! Glycine (http://glycine-watch.ch/) ist mir zwar als schweizer Uhrenhersteller gut bekannt, allerdings scheinen sie immer nur Fremdwerke verbaut zu haben. Auch dies stellt weder eine Ausnahme noch eine Seltenheit dar. Außer einer schönen nostalgischen Optik aus den 40 zigern mit auffälligen Bandanschlägen und einem Gehäuse aus 18 Karat Gold erschließt sich von außen noch immer keine Besonderheit. Einzig die kleine Sekunde über der 6 lässt auf eine so genannte Hammerautomatic oder besser ausgedrückt mit Pendelschwungmasse schließen. Und sofort denkt man an ein AS - Kaliber und weiß, dass zwischen Glycine und AS eine Kooperation bestand. Die Überraschung, nach dem der entfernte Deckel den Blick auf Werk frei gibt: kein AS - Kaliber, sondern das erste von Felsa gebaute automatische Werk Kaliber 279. Im Jahre 1938 brachte Felsa sein erstes automatisches Werk bestehend aus einer kompletten Baugruppe auf ein kleines Basiswerk aufgesetzten Automatik mit einseitig wirkendem Hammer - Aufzug auf den Markt. Die allersten Werke konnten, so wie zum Beispiel die Harwood, noch nicht mit der Hand aufgezogen werden. Da dieses Werk per Handaufzug aufgezogen werden kann und auch noch mit einer Incabloc - Stoßsicherung von Glycine bestellt wurde, gehe ich von einem Produktionszeitraum Anfang der 40 ziger aus. 1942 brachte Felsa mit dem 1. Bidynator -Kaliber eine Rotor - Automatik heraus.
Die hier angetroffene Kombination, Uhr und verbautes Werk, dürfte ausgefallen und selten sein.

Gruß

Fridspeed