Jeder kennt sie eigentlich.

Trotzdem möchte ich sie hier mal vorstellen, nachdem ich sie gestern mit neu angefertigter Unruhwelle wiederbekommen habe, und ich mich so auch wieder daran erfreuen kann.
Ich hatte hier schon mal irgendwo erwähnt das ich sicher mal versuchen werde bei einer preiswerten Taschenuhr die Welle selber zu drehen, dies aber doch nicht bei diesem etwas teureren Exemplar ausprobieren wollte.
Nachdem ich vor einiger Zeit ein Angebot bei einem Kölner Uhrmacher eingeholt hatte, der für diese Anfertigung sagenhafte 470 Euro berechnen wollte, habe ich sie bei Peter Marotzke in Bremerhaven für weniger als die Hälfte reparieren lassen, ein Uhrmachermeister der mir vor Jahren von Flume als ein in Deutschland bekannter und geachteter Restaurator auch von antiken Uhren genannt wurde, unter anderem auch Fachmann für Turmuhren ist und über ein umfangreiches Lager von Ersatzteilen wie Räder, Triebe, Unruhwellen, Hebel, Federn, Spiralen, Zeiger, Lager, Gläser usw. verfügt, und auch Ersatzteile verkauft.
Hier mal für Interessierte seine Telefonnummer: 0471/802163

Aber jetzt genug der Werbung und zur Uhr.

Es handelt sich um die Standard-Beobachtungsuhr der sowjetischen Streitkräfte hergestellt in der 1. Moskauer Uhrenfabrik namens Kirowa, die sich heute Poljot nennt. Das Werk ist ein Nachbau des Ulysse-Nardin-Chronometer-Kalibers. Das 22 steinige, mit Genfer Streifenschliff versehene und vergoldete Werk hinter dicken Mineralglasdeckeln besitzt ein mattversilbertes Kontrastzifferblatt, gebläute Stahlzeiger, Kompensationsunruh, Breguetspirale, Schwanenhalsfeinregulierung und einen indirekten Zentralsekundenzeiger.

Neben dem Marinechronometer der gleichen Firma zählt sie zu den genauesten mechanischen Uhren die ich besitze.

Na das nenne ich mal ein edles Stück. Danke fürs zeigen.

lg Christian

Zitat von Mahlekolben

---

Diese Art der Werbung kann doch getrost als Information durchgehen, oder?

Die Uhr ist in einem hervorragenden Zustand und bildschön anzusehen (und die Kiste ist auch original??) - Glückwunsch zu diesem Stück!

Was mich wundert ist das Glas über dem Werk - wenn ich richtig gelesen habe... Eigentlich untypisch, oder?

---

Ja, der Kasten gehört dazu.
Die Rückseitenverglasung war bei dieser späten Serie Ende der 90er Jahre serienmäßig.

Gekauft habe ich die Uhr 2000 auf dem in unserer Region damals legendären samstäglichen Trödelmarkt in Köln - Pullheim, den es leider nicht mehr gibt.
Zu der Zeit waren noch viele schöne Schmankerln aus der Sowjetunion wie Optiken und Uhren zu bekommen.