Hallo Uhrenfreunde,

ich brauche bitte etwas Hilfe. Ich restauriere für einen Freund eine große doppelseitige Nebenuhr von Siemens&Halske. In den zwei Schaltwerken sind je Zwei Spulen verbaut, und in jeden davon ist eine Spule defekt (kein Durchgang). Bekommt man diese Spulen noch irgendwo oder hat jemand von Euch was rumliegen. Danke.

mit besten Grüssen
Alex
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Wenn jemand keine Spule hat kann man diese Spule doch sehr leicht neu wickeln.
Der Drahtdurchmesser beträgt 0,16mm und die Windungszahl ist 4800 (steht auf der Spule).

Auf der Drehbank kannst du ja die Drehzahl auch einstellen und dann den Draht aufwickeln und dabei die Zeit beachten.
Bei eine Drehzahl von 1200U/min brauchste beispielsweise 4 Minuten lang den Draht möglichst gleichmäßig von Seite zu Seite aufzuwickeln.

So habe ich auch schon Spulen von Klingeln und Synchronuhren neu gewickelt.

Schau aber vielleicht erstmal ob der nicht irgendwo am Anfang gebrochen ist. ggf. lässt sich der Anschluss dann nachsetzen.
Auf 10 Windungen weniger kommt es dabei wirklich nicht an.

Hallo Phalos,

Danke für deinen Rat und die Hinweise, Ich wußte nicht das die Zahlen für Drahtstärke und Windungszahl stehen. Wieder was gelernt.
Gruss Alex

Miss die Drahtstärke mal nach, aber normalerweise gilt das eben schon.

Hallo Phalos,
die Drahtstärke liegt bei 0,12mm. Muss ich auch die Windungen nachzählen :-))

Gruss Alex

Nein, hehe.
Bei der Drahtstärke kommen knapp 5000 Windungen gut hin. Da die ein recht starkes Magnetfeld aufgebaut werden muss um den Anker in die Spule zu ziehen.

Probier es einfach mal aus. Schau ob die alte Spule direkt am Anfang verbrannt oder gebrochen ist.
Wenn nein, dann kann man sowieso nicht mehr kaputt machen. Also abwickeln und einmal neu den passenden Draht (Lackdraht!) aufwickeln und mit einem Ohmmeter mit der anderen Spule vergleichen ob der Widerstand annähernd gleich ist.

Eine kleine Korrektur scheint angebracht: die Beschriftung der Spule bedeutet die Bauvorschrift (Bv); die Zahlen haben normalerweise nichts mit irgendwelchen Abmessungen zu tun. Die Wicklungsdaten wurden erst später (mit Widerstandswert) aufgedruckt.
Es stimmt, daß die Wicklungsunterbrechung in fast allen Fällen im Bereich der Spulenanschlüsse liegt. Das hängt damit zusammen, daß hier ein Stück Litze angelötet wird, welches man zu den Klemmen führt. Im Bereich der Lötstelle kommt es schon mal zu Korrosion. Nach dem Gesetz der größten Gemeinheit ist es oft die untere Lage.
Man braucht übrigens die Windungen nicht unbedingt zu zählen. Bei gegebenem Drahtdurchmesser wickelt man den Spulenkörper einfach voll. Da kommt es nicht auf exakte Werte an. Was hängt da übrigens für ein Kitt o.ä. an dem Wickelkörper?
Interessant bei dem Werk - ein sog. Schwingankerwerk - ist die Verwendung eines Steigrades aus Pertinax bzw. Novotext. Möglicherweise handelt es sich hier um eine Fertigung zu Zeiten der Mangelwirtschaft. Ursprünglich war das aus Messing.
Reinhard

Hallo,

das ist irgenwelcher Schmutz der in dem Werk und auch auf den Spulen war.
Gruss Alex

Hallo,

Dank den Ratschlägen von Phalos und dh5dac habe ich nun die Spulen neu gewickelt. Ich habe mir Spulendraht in der Stärke besorgt und dann die Spulenkörper mit Hilfe meiner Drehbank neu gewickelt. Das ganze ging recht zügig. Ich habe das erste mal sowas gemacht. Das Werk wurde natürlich noch gereinigt und mit frischem Öl versehen. Alles funktioniert.
Dank Euch beiden.

Gruss Alex