Hallo zusammen,

an einem FHF 72 knackte der Aufzug ganz unangenehm. Der Fehler war bald gefunden:
Das obere Federhauslager war so weit, daß sich bei höherer Federspannung das Federhaus und damit das Sperrad schräg stellten, und die Sperrad-Zähne über dem Kronrad durchgerutscht sind.

Das Lager mußte ausgefüttert werden.
Mit 0,3 mm Materialstärke keine leichte Arbeit, trotzdem hat es Spass gemacht, wieder mal die "volle Ladung" Werkzeug zu benutzen.

Ein paar Bilder dazu:

Da das Loch keine ovale Form hatte, habe ich mit einem Reitstockkegel zentriert, und mit einem selbstgebauten Innendrehstahl von 1,5 mm auf 2,1 mm ausgedreht, also 0,3 mm Wandung für das Futter.





Die Buchse wird aus Messing gebohrt, gedreht, abgestochen, aufgelackt und plangedreht.
Auf einem Drehdorn wird entgratet, und mit einem Ölstein auf das Einpressmaß angepasst.





Nach dem Einpressen wird ein leichter Überstand mit dem Flachsenker abgenommen, mit einem Glasfaserpinsel dann entgratet.
Die Passung muß so stramm sein, daß man die Bohrung noch mit einer konischen Reibahle an den Federkern anpassen kann.





Viele Grüße!

Matthias

Sehr schöne Arbeit!

Dieses Problem habe ich auch schon oft angetroffen, aber meistens wurde schlussendlich die Brücke ausgetauscht...

Hallo Matthias! Wirklich eine tolle Arbeit aber bist du sicher dass konisches anpassen des Federkerns zielführend ist und nicht ausdrehen des Lagers innen sinnvoller und langlebiger wäre?
LG Mario

Hallo Mario,

es sind nur wenige Hundertstel, die ich mit der konischen Reibahle (beidseitig) reiben muß. Ich hoffe, auf der Höhe von 0,3 mm spielt die Konizität, die mit der Reibahle entsteht keine Rolle mehr.


Viele Grüße

Matthias

Hier halte ich die Reib/Glättahle auch für besser. Beim Ausdrehen käme nach "zu eng" sofort "zu weit".

Verstehe ich recht, dass die Tiefe des Lagers 0,3mm betrug? Dann rechnet doch mal, wieviel das maximale Delta im Durchmesser bei Verwendung einer normalen (7 Grad?) Reibahle, insebesondere beim Reiben von beiden Seiten ausmacht. Das ist vernachlässigbar.

@Alberich: Alles richtig gemacht! Gute Arbeit.

Gruß
Norbert

das Problem mit dem konischen Reiben hatten wir ja hier schon:

Bedienungsanleitung KWM Einpressapparat

ich werde auch weitehin aufreiben wenn nötig...

Ich mach diese Arbeiten auch ab und zu.

Allerdings zentriere ich das Lager anhand des unteren Lagers, damit ich wirklich zentrisch bin. (leider nicht möglich wenn auch das untere Lager ausgelaufen ist)

Zuerst Platine einspannen, unteres Federhauslager zentrieren. Dann Federhauskloben aufschreuben und das O-förmige ausdrehen. Diese Methode scheint mir sicherzustellen das der Federkern anschließend wirklich senkrecht steht.

lG

Michael