Letztes Wochenende habe ich auf dem Flohmarkt aus einer Wühlkiste eine GARDE Schachuhr rausgefischt, für 2,- Euro konnte ich sie nicht liegen lassen! Es fehlte nur ein Aufzugsschlüssel, die Uhr ist maximal 5 Jahre alt, aktueller Ladenpreis 79,- Euro.
Da ich schon ein recht altes Modell besitze, beschäftigt mich schon lange die Frage, wie genau die Uhr eingesetzt wird, ich selber spiele kein Schach und kenne auch keinen, der sich damit auskennt.
Haben wir hier einen heimlichen Schach-Weltmeister?
DSCI0349.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSCI0352.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) ein Urahn aus den 50igern
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Hallo Thomas, bin kein Schachweltmeister und spiele auch nur äußerst selten mal für den "Hausgebrauch". Ich kenne den Einsatz dieser Uhren für das sogenannte "Blitzschach". Dabei steht den Spielern nur eine beschränkte Zeit zur Verfügung. Nach jedem Zug drückt der Spieler auf den Knopf über seiner Uhr. Die wird dann angehalten und die des Gegners läuft an, bis er seinen Zug ausgeführt hat und seine Uhr angehalten hat. Dann läuft die Uhr des ersten Spiels wieder an usw. Wenn dann bei einem Spieler das Plättchen fällt, bevor es zu einem Matt, Remis oder Patt gekommen ist, verliert dann dieser Spieler wegen Zeitüberschreitung. Möglicherweise dient die Uhr auch zur Auswertung beim "normalen" Schach, aber da bin ich überfragt. Die Wirtin meiner Stammkneipe in meiner alten südthüringischen Heimat hat ja noch so eine, denn früher wurde bei uns im Wirtshaus viel Schach gespielt. Aber die rückt sie leider nicht raus.
Hallo Micha, ich danke dir für deine Antwort. Klingt einleuchtend. Demnach werden die Uhren bei Spielstart auf die volle Stunde gestellt und los geht's...
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Ja, so geht das, glaub ich. Ich weiß nur nicht, was der Stundenzeiger dabei für eine Rolle spielt. Aber wie gesagt, die Uhr wird sicherlich nicht nur für Blitzschach verwendet, sondern auch für Turnierschach, vielleicht daß ein Spieler keine 10 Stunden für einen Zug braucht oder so... Das würde dann den Stundenzeiger erklären.
Zur Ergänzung zeige ich Euch noch dieses Modell der Gebrüder Thiel aus Ruhla. Es dürfte zwischen 1945 und 1952, dem Jahr der Verstaatlichung der Firma, gebaut worden sein.
"Schachuhr: Uhr mit zwei Uhrwerken und zwei Zifferblättern, die bei der Spielzeitregistrierung beim Schachspiel dient. 1853 wurde erstmalig auf einem internationalen Schachturnier die Zeit für einen Zug auf 5 min begrenzt, was mit einer 5-min-Sanduhr kontrolliert wurde. 1883 entwickelte der Engländer Wilson die S., die aus zwei nebeneinander angeordneten Uhren besteht, von denen die eine geht, die andere steht. Nach jedem Zug wird umgeschaltet, so daß laufend die Zeit angezeigt wird, die jeder Spieler für seine bisherigen Züge gebraucht hat. Die Regeln bestimmen, daß jeder Spieler für 40 Züge insgesamt 2½ h (in beliebiger Verteilung) zur Verfügung hat. Danach wird die Partie abgebrochen und am folgenden Tage fortgesetzt."
BI-LEXIKON Uhren und Zeitmessung VEB Bibliographisches Institut Leipzig
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17.06.2016 22:22 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2016 22:33)
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