ehrlich gesagt: Den Kohlenstoff-Zusatz habe ich auch nicht verstanden, denn der Silberstahl hat genügend Kohlenstoff zu Härten.
Verwendest Du flüssige Seife oder abgeschabtes Festprodukt ? Ich würde das gerne auch ausprobieren.
Viele Grüße!
Matthias
Hallo Matthias,
zum Füllen des Röhrchens nehme ich Seife, die mit ein wenig Wasser gerade so cremig gemacht wurde, daß ich sie ins Röhrchen reinfüllen kann. Je dünnflüssiger die Seife ist, desto langwieriger ist das Verdampfen vom Wasser. In meinen Anfängen ist mir sogar bei zu schneller Erhitzung das Stahlteil aus dem Röhrchen "rausgeschossen" und auf Nimmerwiedersehen verschwunden.....
Nicht so kompliziert. Ich habe damals als ich für die Meisterprüfung geübt habe, Dutzende Wellen gemacht. Ein normales zweigeteiltes Messingröhrchen, Bohrung Maß Plateauansatz und Bohrung Maß Spiralansatz, mit einem Draht fixiert, reicht vollkommen aus. Keine einzige Welle war verbogen. Man dreht die Welle sowieso, das sie um 2-3 Hundertstel in allen Maßen größer ist, damit man sie nach Härten und Anlassen mit feinem Ölsteinpulver noch auf Maß abschleifen kann.
Die Dreikantschleiffeile kann man sehr schnell selber herstellen.
Ich sehe hier im handwerklichen Uhrmacherbereich, aus dem ich ja nicht komme, viele Techniken die traditionell angewendet werden und gut funktionieren. Sie sind aber meist nicht mit dem aktuellen Stand der Technik abgeglichen und werden kaum hinterfragt oder weiterentwickelt. Hier sind Uhrmacher gerne sehr traditionsverhaftet und koppeln sich unter Umständen technologisch vom Fortschritt ab.
Wenn ich zum Beispiel die Verwendung von Seife im Härteröhrchen betrachte, dann scheint das immer schon zu funktionieren. Aber es kommt mir sofort in den Sinn, dass die Werkstatt-Seife von vor 100 Jahren ganz sicher mit einer modernen Flüssigseife vom Discounter nicht viel gemein hat. Erstere bestand nur aus billigstem Tierfett und Natronlauge, während letztere wahrscheinlch aus Palmöl und 20 anderen Bestandteilen gebastelt wird. Dass hier also nur scheinbar ein traditionelles Verfahren angewendet wird ist offensichtlich. Warum es anscheinend trotzdem funktioniert kann wohl kaum einer sagen. So kann man aber auch nichts verbessern und steht eventuellen schlechten Ergebnissen hilflos gegenüber.
Wenn ich kleine Teile Härte nehme ich reichlich Hartlot-Flussmittel für den Temperaturbereich 700 bis 1100°C Ein modernes Produkt mit definierten guten Eigenschaften das auf diesen Zweck hin entwickelt wurde. Da kommen die Teile blitzblank raus und es lässt sich mit Wasser auskochen.
Nicht dass das nun zwangsläufig besser als Seife wäre, aber die Prozesssicherheit scheint mir höher.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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09.06.2016 08:11
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