Es ist bestimmt schon bekannt, dennoch möchte ich einen kleinen Bericht schreiben. Ich hatte vor einigen Tagen ein altes Werkzeug bekommen, mit mehreren Einsätzen. Diese waren aber sehr rostig, wie man auf den Bildern sehen kann. Ich habe mich also dazu entschlossen, diese Teile elektrolytisch zu entrosten, da mir das abschleifen per Hand zu mühsam erschien. Zudem würde dadurch die Oberfläche eine komplett andere werden. Da das Werkzeug schon sehr alt ist (etwa 150 Jahre) war das Abschleifen auch restauratorisch gesehen nicht besonders sinnvoll.
In dem Becherglas habe ich in Wasser etwas Waschmittel aufgelöst und als Opferanode ein Stück Stahl verwendet. An den Minuspol kommt dann das zu entrostende Teil, welches nun in der Lösung einige Minuten bei 5 Volt und einem halben Ampere vor sich hin "köcheln" darf. Das Ergebnis ist top, der Rost ist weg und die Oberfläche immer noch die Alte. Wichtig ist, dass das Teil nach der Prozedur gründlich gespült und getrocknet wird!
ich mache das auch so, als Elektrolyt aber Rohrreiniger = Natriumhydroxid ca. 10% in Wasser. Schaumbildung warscheinlich geringer,und Leitfähigkeit besser als Waschmittel.
Knapp am Thema vorbei : man kann das auch komplexchemisch machen - die in Schwarztee vorhandenen Humin- und Fulvin-Säuren sind gute Komplexbildner für Eisen(III)-Ionen, d.h. sie lösen die Eisen-Ionen aus den Eisenoxyhydroxiden, dem Rost, heraus. Man sammelt reichlich Teeblätter aus Aufgüssen (oder kauft als Nicht-Teetrinker einen billigen Schwarztee) und setzt die rostigen Teile zusammen mit dem Tee und etwas Wasser in einem Glas an. Nach zwei bis drei Tagen ist der Rost in einen schwarzen Belag umgewandelt, den man leicht abwaschen kann.
Beim galvanischen Entrosten muss man ja etwas darauf achten was für Gase als Reaktionsprodukte entstehen. Ich verwende darum in Wasser gelöstes Natron.
Solche leicht verrostete Teile lege ich erstmal in Cola ein. Dort wirkt aber weder die Kohlensäure noch der Zucker, und schon gar kein Kokain. Die Phosphorsäure soll den Rost lösen. So wurde es mir jedenfalls mal erklärt.
Eisen(III)-Phosphate sind weniger gut löslich als Eisen(III)-Oxihydroxide (vulgo Rost), darum wandelt Phosphorsäure den Rost um … wenn man Pech hat bleiben die Eisenphosphate als harte Krusten auf dem Eisen hängen. Beim Auto ist das wohl erwünscht, bei Werkzeugen weniger.
Cola nehme ich gerne für Kleinteile. Den Belag entferne ich mit einer sehr feinen Drahtbürste (0,08) in der Poliermaschine. Die erzielten Oberflächen sind sehr gut und metallisch blank.
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19.04.2016 15:19 (zuletzt bearbeitet: 19.04.2016 15:19)
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: man kann das auch komplexchemisch machen - die in Schwarztee vorhandenen Humin- und Fulvin-Säuren sind gute Komplexbildner für Eisen(III)-Ionen, d.h. sie lösen die Eisen-Ionen aus den Eisenoxyhydroxiden, dem Rost, heraus. Man sammelt reichlich Teeblätter aus Aufgüssen (oder kauft als Nicht-Teetrinker einen billigen Schwarztee) und setzt die rostigen Teile zusammen mit dem Tee und etwas Wasser in einem Glas an. Nach zwei bis drei Tagen ist der Rost in einen schwarzen Belag umgewandelt, den man leicht abwaschen kann.
