Guten Tag,
ich bin neu hier, ein absoluter Uhrenlaie, habe aber Freude an alten Kurzzeitmessern. Ich besitze einen alten "Original Hanau"-Kurzzeitmesser, so wie einer hier zu sehen ist: http://tinyurl.com/hy5333l. Er ist defekt nach anfänglicher voller Funktionstüchtigkeit und ich frage mich, ob ich die Schuld daran trage, da ich ihn - wie moderne Kurzeitmesser - zunächst im Uhrzeigersinn 360 ° gedreht (aufgezogen) habe und dann den Zeiger zurückgedreht habe bis zur gewünschten Zeit. Die Uhr hat das ein paar Mal klaglos ertragen und auch Alarm geschlagen, dass einem der Kopf gedröhnt hat, aber dann ließ er sich nicht mehr aufziehen. Ich habe mich auch nicht getraut, den Zeiger über den Widerstand hinaus zu zwingen.
Ich hoffe hier auf Hilfe und entschuldige mich, dass ich gerade keine Möglichkeit habe, ein Foto von der Uhr anzufertigen.
Vielen Dank.
Barbara

Das einmal volle Herumdrehen des Zeigers dient damals wie heute einem sicheren Läuten.
In der Uhr befindet sich nur EINE Feder. Diese ist für das Läutwerk und das Gehwerk gleichzeitig zuständig.
Der Grund warum man einmal Voll aufziehen muss ist, dass wenn z.B. nur 2 Minuten getimed werden sollen, reicht die Federkraft oft nicht aus um etweder: die Uhr sicher bis zum Ende laufen zu lassen; oder: danach noch das Läutwerk mit Kraft zu versorgen.

Was blockiert denn? Der Zeiger komplett? Oder nur in eine Richtung?

Vielen Dank für Deine Antwort. Der Zeiger blockiert ab etwa 5 Minuten. Bis dahin lässt die Uhr sich aufziehen und läuft zurück - natürlich ohne zu läuten.

Hallo Barbara,
willkommen hier im Forum!
Mit dem Aufziehen hast Du nix falsch gemacht. So wie es aussieht, ist das Gehwerk des Kurzzeitweckers schwergängig geworden. Wahrscheinlich verschmutzt und das Öl verharzt. Also steht wahrscheinlich eine gründliche Reinigung an. Bei Kurzzeitweckern hat man ja immerhin den Vorteil, daß die im Gegensatz zu normalen Uhren pro Woche durchschnittlich nur wenige Minuten laufen. Die Abnutzung des Werks dürfte also nur sehr gering sein.
Ich habe daheim eine kleine Sammlung solcher "Brettl-Kurzzeitwecker" Laufzeit von 1 bis 120 min. "Original Hanau" ist übrigens nicht der Hersteller des Weckers. Der ist von meistens Junghans, oder einer Firma, die von Junghans aufgekauft wurde. Da müßte ich auch erstmal auch erst nochmal nachgucken. "Original Hanau" war eine Marke für sog. "Höhensonnen" für Therapiezwecke. Die Kurzzeitwecker sollten vor allem eine zu lange Bestrahlung verhindern. Derartige Kurzzeitwecker mit gleichem oder ähnlichem Werk gab es auch als Küchenwecker, Laborwecker (auch Fotolabor), Badewecker (z.B. Schlammpackungsanwendung) usw.
Eine einfache Ölung des Werks würde sicherlich vorübergehende Besserung bringen, auf die Dauer machst Du aber damit mehr kaputt.

Hallo, Micha, vielen Dank für Deinen Rat. Wir haben jetzt mal hinten den Deckel abgenommen, um reinzuschauen. Das Uhrwerk hat eine Prägung, die aussieht wie eine Öllampe, so eine Art Henkeltasse mit Flamme. Außerdem haben wir festgestellt, anders als Phalos es dachte, dass es doch zwei Federn gibt, eine für das Läutewerk, eine für das Gangwerk. Ich werde mich mal nach einem Uhrmacher erkundigen, den gibt es ja leider nicht mehr an jeder Ecke. Ansonsten würde ich Dir eine PN schreiben. Vielen Dank nochmal .
Barbara

Schau mal ob die Sperrklinke(Welle) fest gegammelt ist, die das Läuten auslöst beim Ablauf der Uhrwerkes. Den gleichen Fehler hatte ich unlängst bei einem meiner Kurzzeitwecker.

Die Öllampe sollte Hersteller H.A.U. sein.

Das Uhrwerk hat eine Prägung, die aussieht wie eine Öllampe, so eine Art Henkeltasse mit Flamme.

Meinst du diese Öllampe?Öllampe.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Ja, Norduhr, so sieht die Prägung aus. Danke. Ist ja unglaublich, wieviel geballtes Wissen hier vorhanden und wie hilfsbereit ihr alle seid!!! Wegen der Sperrklinke lasse ich mal gucken. Ich selbst bin leider von keiner Ahnung getrübt.
Grüße
Barbara

Norduhr hat recht. Die Ölfunzel steht für die Marke "Lux" der Firma HAU (Hamburg-Amerikanische Uhrenfabrik). Die HAU wurde später von Junghans übernommen.