Hallo,
ich habe mich heute im Forum angemeldet, weil ich die alte Uhr von meiner Oma wieder gangbar machen möchte. Meine Oma sagte immer das diese Uhr ein umgebauter Regulator ist.
Wer von euch kann mir über das Fabrikat (Hersteller), Alter usw. Auskunft geben? Die Uhr hat ein Waagependel. Über Tipps zur Reperatur (z.B. Ausbau des Uhrwerks, etwaiges ölen usw.) wäre ich sehr dankbar.
Mit besten Grüßen und schon im voraus danke,
Markus

Hallo

Willkommen im Forum!

Das Alter würde ich so auf 50 - 60 Jahre schätzen. Zum Hersteller wirst du sicher Infos von unseren Experten bekommen.
Meine Frage dazu, wie viel Erfahrung hast du im Restaurieren von Uhrwerken?

Gruß hermann

Hallo Markus, willkommen hier im Forum! Es wäre schön gewesen , wenn du dich ein bisschen genauer vorgestellt hättest. Alter, woher, Hobby, Beruf usw.. Ich denke, die Anonymität bleibt trotzdem gewahrt....

Ok. Das Uhrwerk deiner Uhr stammt wirklich von einem Regulator. Firma Friedrich Mauthe Schwenningen. Das Werk selbst könnte so um 1900 gebaut worden sein.

Zur Buffet- oder Tischuhr wurde der Regulator nach dem 2. Weltkrieg, ich vermute mal so in den 1950iger Jahren.

LG Thomas

Hallo nochmal,

das hab ich ganz vergessen mich vorzustellen. Ich heiße Markus Steiger bin aus Halsbrücke und 46 jahre alt. Ich interessiere mich eigentlich für alles "Alte". Mein absolutes Hobby ist die Ahnenforschung.
Ich kann mich aber nicht von alten Dingen (Erbstücke) trennen die für mich eine belebte Vergangenheit haben. In punkto Uhrenreperatur habe ich null Ahnung aber vielleicht bekomme ich ein paar "idiotensichere" Ratschläge von Profis.

Glück auf
Markus

Vielen Dank fürs Vorstellen!

Was ist denn los mit der Uhr? Optisch sieht das Werk noch recht ordentlich aus. Sicher schadet eine professionelle Überholung nie, aber ohne einschlägige Vorkenntnisse würde ich abraten. Schließlich gibt es Leute, wie ich z.B., die dafür eine Lehre abgeschlossen haben und über Jahre hinweg immer noch dazu lernen...

LG Thomas

Hallo Thomas,
das Werk ist aufgezogen aber es funktioniert nur für ganz kurze Zeit wenn ich es anschiebe. Ich denke mal das es etwas verschmutzt ist. Wie kann ich das Uhrwerk aus dem Gehäuse ausbauen um es zu reinigen. Ist die Reinigung mit Druckluft ratsam?

Glück auf
Markus

Zuerst müssten die Zeiger entfernt werden. Vor dem Minutenzeiger dürfte sich ein Splint befinden.
Hinten den Gongstuhl ausbauen, vorher den Draht, der vom Schlagwerk kommt, lösen. Dann das Werk abschrauben vom Holzgestell, oder das Gestell vom Gehäuseboden lösen und komplett mit Werk rausnehmen.

Mit Druckluft erreicht man nicht sehr viel. Das ist mehr Legende, dass der Uhrmacher die Uhr durchgepustet und dafür viel Geld genommen hat...

Man kann es nicht richtig erkennen, es sieht aber so aus, als wäre das Ankerrad-Lager sehr schmutzig, weil es ausgelaufen ist. Entsprechend wird auch der Zapfen (oft auch mehrere) eingelaufen sein, also sehr rau.
Dadurch verklemmt immer wieder das Laufwerk. Da sind schon mehr Handgriffe von Nöten....

LG Thomas

Da muß ich mich wieder mit meiner These melden, daß man als absoluter Anfänger eigentlich mit so einem Werk gut anfangen kann. Alles schön groß, schön übersichtlich, die Gefahr, etwas richtig kaputt zu machen, ist relativ gering. Gut, "repariert" wird so nur in den seltensten Fällen, etwa dann, wenn die Uhr jahrelang auf einem Boden herumgstanden hat, keinerlei mechanischer Verschleiß aufweist und wirklich nur der Verlust der Schmierung zu beklagen ist: So etwas bekommt man mit etwas Fingerfertigkeit und Geduld mit einiger Wahrscheinlichkeit wieder zum Laufen (Demontage, Reinigung, Montage mit Schmierung, Regulierung). Und einen Einblick, wie das Ganze funktioniert, gibts obendrein. Wenns aber an Eingemachte geht, wozu die Revision und Reparatur von Zapfen und Lagern m.E. schon gehört - da gebe ich masterpiece (wie immer) Recht -, dann bleibt dem Laien nur der Weg zum Fachmann.

Das beschriebene Symptom - Stehenbleiben nach kurzem Lauf - klingt schon nach erhöhter Reibung in der Mechanik. Vielleicht hat auch die Federspannkraft nachgelassen, was bei Vollaufzug, wie beschrieben, allein sicher nicht zum Stehenbleiben führt. Also: Minutenzeiger entfernen (Rändelmutter oder Splint lösen, dann fällt er einem normalerweise schon entgegen), Stundenzeiger abziehen, Werk aus dem Gehäuse nehmen, Federn mit einem geigneten Werkzeug entspannen. Hier gilt wirklich: Nur mit einem Abspannschlüssel (keinesfalls den Aufzugschlüssel verwenden) und allergrößte Vorsicht, ansonsten besteht massive Verletzungsgefahr! Dann das Werk demontieren, dabei jeden Schritt fotografieren, damit man den Zusammenbau auch wieder schafft. Wenn man sich das zutraut: Warum nicht?

Ich habe das Uhrwerk ausbebaut und mit einem Pinsel gereinigt, die Federn etwas eingölt und das Messing und Holz habe ich poliert. Sieht wieder aus wie neu. Jetzt steht die Uhr bei mir auf dem Schreibtisch und läuft sehr gut. Ich muß nur noch das Waagependel einstellen weil die Uhr am Tag ca. 5 Minuten nach geht. Ich denke aber das ich das auch noch hin bekomme.
Glück auf
Markus