Hallo,
ich habe gerade eine Kienzle Kaminuhr mit Westminstergong erworben,
nun habe ich ein Problem, wenn das Pendel dran ist, pendelt sie ca. 5-6 mal dann bleibt sie stehen,
mache ich das Pendel ab, läuft sie, aber eben zu schnell (in der Std. 15Min.)
woran kann das liegen?
war heute mittag auch bei einen Uhrmacher,ich sagte aber nur,das das Pendel stehen bleibt, er hat sie nicht mal ausprobiert und meinte nur er müsste sie ganz auseinander nehmen und das würde sehr viel Zeit bei einer Westminster beanspruchen und so um die 400.- Euro kosten,wenn nicht noch mehr.
Ist das wirklich so?
würde mich über Antworten freuen
LG Andy

Fotos schaden nie. Ferndiagnosen sind immer schwierig. Man könnte daran denken, daß die Lager ausgetrocknet sind. Sobald das Gewicht des Pendels ins Spiel kommt, reicht die Kraft nicht mehr vom Federhaus zur Hemmung, die das rel. schwere Pendel auch in Bewegung hält. Die Aussage des Uhrmachers ist richtig: Fehlersuche beginnt bei der Demontage. Danach Reparatur und Pflege, Montage des Werks, Montage des Werks im Gehäuse - das kostet Zeit. 400 Euro können da - je nach Aufwand - vielleicht etwas zu hoch gegriffen sein, aber die Größenordnung stimmt.

Danke für die schnelle Antwort!
habe mir vor etwas mehr als einer Std. statt das schwere Pendel (ca.60gr.) , er scheint aus Stein oder Ähnlichem zu sein,
etwas leichteres angehängt und siehe da,es wiegt nicht mal die hälfte dieses Pendels und sie läuft immer noch und sogar genau,
liegt es villeicht daran, das der Pendel evtl. eigentlich nicht da dran gehört? (siehe Foto)

Da hängt einiges an Schmodder drin.
Die Uhr gehört wenn sie lange laufen soll auf jeden Fall gereinigt. In meinem ehemaligen Lehrbetrieb hat eine Westminsterüberholung 350€ gekostet.
Man muss eben sehen was der Mann verlangen muss damit er Ladenmiete etc. wieder reinbekommt. In der Münchner Innenstadt ist sowas natürlich teuer als auf dem Algäuer Land.

Die Batterie als Pendel ist übrigends auch mal kreativ

Hallo

Da wird wohl eine Restauration anstehen.
400,- finde ich in Ordnung, da der zeitliche Aufwand doch groß ist.
Wenn du dir das leisten willst, das wird bei fachgerechter Arbeit die nächsten 20 Jahre (oder länger) halten.

Gruß hermann

Danke!
ja das war jetzt nur ein Hilfszweck zum ausprobieren, in wie hoch das Gewicht sein sollte, damit sie weiter läuft,
sieht auch ganz gut aus, denn sie lauft jetzt schon fast 10Std. ohne Unterbrechung.
dann werde ich mir evtl. erst einmal einen Pendel organisieren, der solch ein geringeres Gewicht hat (von ca. 25-27gr)
und dann werde ich erst noch einen anderen Uhrenmacher auf suchen,mal sehen was dieser meint.

Ein gutes Indiz für einen Revisionsbedarf ergibt sich, wenn Du Dir die Lager der Uhr mal anschaust. Sobald da etwas anderes zu sehen ist als Metall auf Metall und klare "Feuchtigkeit" (Welle im Lager mit Ölfilm), sollte sich das mal einer anschauen, der sich auskennt. Wenn sich in den Ölmulden der Lager eine dunkelbraune oder schwarze Paste befindet, dann wird es höchste Zeit, denn das ist im Öl gebundener Schmutz, der wie Schleifpapier wirkt. Früher oder später wird es dann richtig teuer.

Übrigens: Vom Grundsatz her kann ich jedem Experimentierfreudigen, der mit dem Selberschrauben anfangen möchte, die Art Werk (Buffetuhren mit Bim-Bam-Schlag oder Regulatoren mit einfachem Rundgong) wirklich empfehlen. Mit richtigem Werkzeug kann man die Funktionsweise einer Uhr mit Komplikation an einem großen, übersichtlichen Werk studieren und such Fingerfertigkeiten aneignen.