Bei meiner unregelmäßigen Recherche nach potentiellen Sammelobjekten stieß ich auf eine TU mit ungewöhnlichem Zifferblatt. Es trägt Zahlen, die weder "römisch" noch "arabisch" aussehen.
Tante Gugel gab mir den Hinweis, dass es sich um einen osmanischen Stil handelt, der um 1900 beliebt war. Die entsprechenden TU werden aufgrund ihres Alters für entsprechend hohe Preise (ab 250 Eu) gehandelt.

Das ungewöhnliche ZB hat mich dann zu einer Jagd getrieben, die schließlich zum Erwerb einer funktionierenden Uhr mit augenscheinlich unbeschädigtem Eamille-ZB führte.

TU Serkisoff SN 2784534 osmanisch (rgTU103).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Diese seltsamen Zahlen sind tatsächlich "Arabische Zahlen" und zwar in der ursprünglichen Form, allerdings etwas kalligraphisch verändert. (siehe auch Wikipedia: arabische Zahlen)

Das Urwerk stammt von Billodes, Schweiz.
Werk vh.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Etwas irritierend ist, dass die für den türkischen Markt produzierten Uhren mal als "SERKISOFF & Co. Konstantinopel" (Schweizer Uhwerke) und mal als "SERKISOF Garanti" (russische Uhrwerke) gemarkt sind.
Man beachte die Schreibweise.

Über dieses schöne Sammlerstück freue ich mich jedenfalls sehr.

Roland

Schöne Uhr. Das mit den Decksteinen über den Rädern, habe ich bisher auch noch nicht gesehen.

Da hast Du aber ein schönes Stück erwischt. Ich hatte mal vor langer Zeit so eine Uhr, bei der vom Federkern bis zur Unruh wirklich alles vermurkst war. Ankerwelle abgebrochen und daher Ankerkloben nach unten gebogen, Ankerstein verloren gegangen und durch ein Messingstück ersetzt, welches wiederum die Kanten des Ankerrades abgerundet hat, Unruhzapfen gebrochen, deshalb ein Messinglager tiefer eingesetzt und ein Stück Metall dazwischengelegt... Komischerweise lief die Uhr immer noch gut, was für ihre Robustheit sprach.
Unter den schönen "Decksteinen" aus Glas gibt es übrigens Messinglager. Die roten Glassteine dienen nur der Zier oder der Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Solch ein tadelloses Stück zu ergattern ist höchst selten. Zeige doch mal das Gehäuse von außen. Es sieht bestimmt auch noch gut aus.

Frank

Wie gewünscht zeige ich hier noch einige Ansichten vom Gehäuse.
Das erste Bild zeigt die Vorderseite. Außer in der Delle ist von der Gouillochierung nichts mehr zu sehen. Die Uhr wurde also lange aktiv genutzt.
Die Ziffernfolgen im zweiten Bild stellen die Seriennummern des Uhrwerks und des Gehäuses dar. Im hinteren Deckel ist die Uhrwerk-SN nur verkürzt eingraviert.

vv.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Gravur vord Deckel innen a.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) vh offen 1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)


Dass die "Decksteine" keine Decksteine sind, hatte ich schon vermutet. Die Form und Anwendungsorte sind recht untypisch.

Das Öffnen der Gehäusedeckel für den täglichen Gebrauch ist übrigens etwas schwierig, denn der Knopf in der Krone ist zweigeteilt und recht flach. Man muss daher mit dem Daumennagel die richtige Stelle treffen.

Oh, das hätte ich nicht gedacht, dass die Uhr so ausführlich genutzt worden ist. Dann war da aber ein untypisch guter Uhrmacher dran. Diese Uhren sehen nämlich alle viel mehr runtergeritten aus. Schöner Fang.

Frank

Hallo miteinander!

Eine baugleiche Serkisoff/Konstantinopel-Taschenuhr habe ich vor einiger Zeit auch erworben.Die läuft auch noch anstandslos

und geht relativ genau (ca 1 min/Tag vor).Das Gehäuse läßt ebenfalls auf eine lange, intensive Nutzung schließen.

Da beim Werk eine der gläsernen Verzierungen fehlt, kann man das darunter liegende Lager erkennen.

comp_DSC02805Knopf1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) comp_DSC02808ZB2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) comp_DSC02810ID1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) comp_DSC02807Werk 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Schwarzwälder Schilderuhr fürn 10er geholt... Da hab ich noch genug zu tun, Werk ist schwarz wie die Nacht und es braucht neue Lager und ne Sperrfeder...

Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?

Eine ähnlich alte Uhr mit Holzstabwerk habe ich für die Aufarbeitung "im nächsten Leben", also nach Rentenbeginn, bereit liegen.

Mein neuester Fang ist ein Reisewecker von Kienzle. Er sieht noch sehr gut aus und funktioniert. Das Baujahr liegt nach meiner Schätzung in den 1970ern.
Eigentlich sammle ich keine Wecker. Auf der Suche nach einer Kienzle-TU entdeckte ich den Wecker in der Bucht. Mein niedrig angesetztes Gebot gewann unerwartet. Er ist recht klein und verträgt sich daher in der Schublade mit den TU.

RW Kienzle (rgRW106).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Etwas höher habe ich auf diese Molnija-TU geboten, denn ihr ZB mit römischen Zahlen gefällt mir sehr gut. Auch hr Uhrwerk läuft noch sehr zuverlässig und genau. Es ist ein 3603 und vermutlich nach 1990 entstanden.

TU Molnija 3603 SN 701881 (rgTU107).JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

ich brauch halt wieder was zu puzzeln. Ist so langweilig, ohne was

Hallo miteinander!

Ich habe einen Neuzugang, eine russische Flugzeuguhr.Aufziehen und laufen lassen - das funktioniert.

Aber da ich völliger Laie bin, weiß ich nicht, wie diese Art Uhren gestellt/verstellt werden.Da hoffe ich

auf Eure Tipps!

Einfach den Aufzugsknopf ziehen und dann drehen...

LG Thomas

Hallo miteinander, hallo Thomas!

Danke für den Hinweis! Das hatte ich auch schon (vorsichtig!) probiert,

nach dem Tipp dann aber etwas mehr Kraft angewendet, und jetzt ist

die "neue" Uhr auf die richtige Zeit gestellt.

... gerade eben bei Ricardo zugeschlagen, eine wunderschöne Eterna von 1938 mit Valjoux 22 ...

1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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Gruss

Ralf

Der Uhr sieht man ihr Alter aber nicht an!

ZB ist sehr gut erhalten und das Gehäuse wurde laut schriftlichem Nachweis von Eterna aufgearbeitet.

LG

Ralf