Hallo,

ich habe mal eine uhrenunspezifische Frage, aber ich glaube es gibt hier auch Leute die mir hierbei weiterhelfen können.
Ich bzw. mein Vater wollen uns eine CNC Fräse zum Isolationsfräsen, sprich zum Fräsen von Platinen, zulegen. (Das Fräsen ist dabei eigentlich ziemlich simpel: es wird eine Plastikplatte, mit einer sehr dünnen Kupferschicht darauf, so gefräst, dass die Leiterbahnen übrig bleiben. Zusätzlich sollen noch Löcher gebohrt werden für IC´s usw. aber da sehe ich erstmal kein Problem bei Plastik).
Wir haben uns diese Fräse (KLICK) herausgesucht. Was meint Ihr; halten solche Fräsen Genauigkeit von 1/100mm? Und was haltet ihr von der verlinkten Fräse?

Hat jemand hier im Forum vielleicht mit solchen Maschinen Erfahrung? Bei uns in der Lehrwerkstatt werden z.b. Genfer Streifen, sehr gerne mit kleinen CNC-Fräsen angebracht. Hat das schonmal jemand gemacht?

Ich würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen


Bobrich

Entschuldigt bitte, aber ich habe gerade gemerkt, dass der Link nicht genau dahin geht wo ich ihn haben wollte.
Es handelt sich bei der Fräse die wir uns kaufen wollen um die:

KOSY Low Cost mit der Tischgröße A5

schönes Wochenede wünsche ich noch

Einen 1/100stel Millimeter schaft so ein Teil nie und nimmer, siehe Datenblatt.

Ich beschäftige mich auch seit ein paar Monaten mit dekorativen CNC-Fräsmustern und zwar mit einer chinesischen 6040. Der besten Infos habe ich in der FPV-Community gefunden, da gibt es einen allgemeinen Austauschthread. Wenn Du den komplett gelesen hast - rund 300 Seiten - weißt Du ziemlich viel über das Thema und seine vielen Untergebiete wie CAD, CAM, Gcode, Führungen, Tische, Spindeln, FU,..

Gruß
Norbert

Moin,

reden wir mal Klartext und realistischen 1/10mm und selbst das ist schon viel!!! eher sind es 2-3/10mm.
Aber zum Leiterplatten fräsen reicht das locker aus! Damit könnt Ihr sogar SMD-Platten fertigen, da sind diese Toleranzen schon fast lächerlich.

Für CNC-Fräsen allgemein schau mal in das Forum CNC-Ecke, da wird Dir richtig gut geholfen auch bei den einzenen Komponenten. Damit dürftet Ihr etwas besser fahren.
Achtung! Schaut nochmal genau nach was Ihr machen wollt. Schnell kommt auch mal ein Gehäuse das aus dem Vollen gefräst werden soll und dann ist die Höhe und auch die Plattformgröße wichtig. Ebenso mit welchen Spannratzen man dabei arbeiten kann! Allein das Zubehör kann schnell den 3-4 fachen Maschinenpreis verschlingen.

Ansonsten gutes Gelingen und LG Nico

Mal sachte, Nico,
für einen robusten Radiorecorder auf Hartpapier mit 5mm-Lochraster sind 2-3 1/10 mm ok. Es gibt aber auch "richtige" Elektronik mit Dichtegrad 4, d.h. es gehen zwischen zwei Lötaugen bei 2,54 mm (1/10") Mittenabstand noch zwei Leiterzüge durch. Und auch 1/20" Lötpunktabstand ist üblich. Da ist ein Zehntelmillimeter schon ein deutliches Fehlermaß. Um solche Platinen sicher zu fertigen, sind einige 1/100 mm Grundgenauigkeit schon angemessen.

Roland

Moin,

jo Roland so gesehen stimmt das schon. Aber eben Zoll und wenn DU das auf mm rechnest bist Du bei ca 5-8/100 mm. Das wird mit so einer LowBudgetFertig-Maschine nix. Da muss dann schon selbst Hand angelegt werden um das so präzise zu bekommen oder man hat ein Millionenschweres Erbe angetreten wo eine solche Perfektionsfräse einfach mal abfällt. Dies wird sicherlich nicht der Fall sein, also rate ich zum Selberbau. Dazu hilft dann eben die CNC-Ecke.

Ob aber solche Platinen gefräst werden sollen steht noch in den Sternen. Mit Äzttechnick und 2,54er Raster habe ich per Hand auch oft noch 2 Leiterzüge durchbekommen. Es geht also und meine Hand ist glaube ich nicht so präzise.

LG Nico

Im Datenblatt: Wiederholgenauigkeit 5/100 mm.
Das sollte für Platinen reichen. Auch professionelle Board-Hersteller geben folgende Limits an: Leiterbahnbreite 15/100 mm, Leiterbahnabstand 15/100 mm.

Moin,

Bin mobil hier unterwegs und melde mich Dienstag zu dem Thema, habe selber CNC.

Manuel

Hi,

vielen Dank auf jeden Fall für die Tipps mit den Foren, ich werde mich da mal etwas durchbeißen.
So wie ich euch verstehe, ist "normales" Isolationsfräsen machbar?! (Wir haben nicht vor die Miniaturisierung zu übertreiben).
Wie seht ihr die Tatsache, dass man damit kein Stahl bearbeiten kann? Gehäuse fräsen wäre natürlich auch ziemlich cool, aber wenn man kein Stahl verarbeiten kann?

Mit freundlichen Grüßen


Bobrich

Gehäuse aus Stahl zu fräsen kannst Du in der Preislage vergessen. Dazu braucht man Maschinen aus einer ganz anderen Liga.

Die ganzen "billigen" CNC Fräsen sind relativ weich und laufen sehr hochtourig. Um Stahl in endlicher Zeit zu bearbeiten brauchst Du eine viel steifere Fräse mit viel niedrigerer Drehzahl.

Gruß
Norbert

Hallo Bobrich,

falls ihr die Fräse 'nur' zum Fräsen von Platinen kaufen wollt, würde ich das lassen und die Platinen stattdessen besser ätzen. Für den Hobbybedarf druckt man das Layout am besten mit einem Schwarzweiss-Laserdrucker auf Transparentpapier. Als Platinenmaterial würde ich das von Bungard verwenden (damit habe ich die besten Erfahrungen gesammelt). Zum Belichten benötigt man eine UV-Lampe (oder besser ein Belichtungsgerät). Irgendwo hier im Forum habe ich mal ein Bild von einer so hergestellten Platine eingestellt, aber leider finde ich das im Moment nicht.

Auf jeden Fall kann man so mit etwas Übung gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen. Was das Ätzen angeht: Für eine Euro-Karte reicht die Menge die in ein Schnapsglas passt, völlig aus. Meine favorisierte Mischung: 2 Teile Wasser, 2 Teile Salzsäure und 1 Teil Wasserstoffperoxid. Die Entwicklerlösung lässt sich mehrfach verwenden (die funktioniert auch noch prima wenn die Brühe schon dunkelbraun vom gelösten Fotolack ist).

Das ist auf jeden Fall billiger als die Anschaffung einer Fräse (selbst wenn man den Laserdrucker und ein UV-Belichtungsgerät noch kaufen muss) und das Ergebnis wahrscheinlich besser.

Bei größeren Stückzahlen würde dann aber auch überlegen die Platinen fertigen zu lassen. Gute Erfahrungen habe ich mit Euro-Circuits gemacht, aber da gibt es natürlich noch viele andere. Dann hat man eine professionelle Platine mit Lötstopplack, Durchkontaktierung und Bestückungsdruck. Bei Euro-Circuits kann man z.B. die Gerber-Dateien oder auch direkt die Eagle-Datei schicken (je nachdem mit welcher Software Ihr das Layout erstellt.).

LG
Sigi

Hi Bobrich,
kennst du http://fritzing.org ?
Ist heutzutage glaube ich die einfachste und günstigste methode kleine mengen Plattinen zu machen.
Ich habe sie (noch nicht) selber benützt, habe aber bisher nichts nachteiliges von anderen gehört.
Don

Hi,

geätzt haben wir schon selber das funktioniert einwandfrei aber wir hantieren einfach ungerne mit Säuren und die Entsorgung ist auch immer ein Aufwand (esseiden man kippt die in Nachbars Teich ; nein natürlich nur Spaß)
fritzing werden wir uns auf jeden Fall einmal ansehen.
Vielen Dank an alle, die geantwortet haben. Wir werden wohl den Hersteller mal kontaktieren und etwas ausfragen und dann sehen wir weiter.

Mit freundlichen Grüßen


Bobrich

Zum Ätzen üblich ist auch Eisen(III)-Chlorid-Lösung. Das gibt es als Pulver und als fertige Lösung. Es ist nicht so agressiv wie die Säuremischung und neigt meines Wissens weniger zu Unterätzung und zum Angreifen der Ätzmaske. infache Platinen kann man mit bestimmten Edding-Stiften direkt auf die Cu-Schicht malen.

Die Lösung funktioniert am besten, wenn es auf 30-40 °C erwärmt und die Platine leicht bewegt oder mit einem weichen Pinsel gewischt wird.


Roland

grüße Euch,
Es wurde schon geschrieben, Hundertstel sind da nicht drin, und mit den " Fräsen " , die da angebaut sind, schon garnicht. Ich habe bei meiner Eigenbau - CNC - Maschine schon Schwierigkeiten 1/100 tstel. zu erreichen. Die wiegt aber mal 800 kg mit Granitbett. Der Fräsmotor ist eine Westwind - Spindel mit 125000 R/pm. Und um ein Werk zu vermessen bei fehlenden Brücken hab ich da ein Zeiss Jena - Meßmikroskop angebaut, mit dem ich mit hinreichender Genauigkeit Platinen vermessen kann. Leider ist der Tisch nur 30 x 20 cm. Aber für eine Großuhr reicht es noch gerade. Ich würde die Platinen ätzen.

schorschl