Eine sehr interessante Uhr hat den Weg zu mir gefunden. Diese Uhr hat einige interessante, selten gesehene technische Details die man nicht zu oft sieht.
Zuerst das Uhrwerk. Auf den ersten Blick denkt man ETA Standard Automatic Daydate, stimmt nicht ganz, am Zifferblatt steht doch Chronometer. Also doch etwas besser, also nur fast Standard. Am Zifferblatt steht allerdings auch noch 36000. Also ETA Werk mit 36000 Schwingungen. Bis jetzt hab ich mal davon gelesen aber noch keines in meinen Händen gehabt. Werkbezeichnung ist ETA 2837 Die Steine sind interessanterweise nicht rot sondern alle glasklar. Auch die Stoßsicherung. Einzig die Palettensteine sind rot. Bin froh das ich die Decksteine ohne zu suchen wieder in die Uhr bekommen habe.
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Beim Genauen Betrachten sieht man diese 2 Halbkugeln als Gravur am Werk. Diese sind auch am Zifferblatt zu finden. Diese Halbkugeln stehen für Vacuum-Gehäuse. Im Gehäuse inneren soll ein Vacuum oder Unterdruck sein und so die Uhr noch wasserdichter machen. Wie dieses Vacuum auf längere Zeit erhalten bleiben soll ist eine andere Frage. Die Krone muss ja doch bewegt werden wenn die Uhr zum Stellen ist. Bis jetzt habe ich 2 solche Uhren mit Vacuumtechnik in natura gesehen.
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Zum Schluss noch das Gehäuse, auch hier finden wir einen Hinweis am Zifferblatt "RubyStar" Es handelt sich um ein rotbraunes Ceramikgehäuse. Ich kenne diese Kombination Vacuum und Ceramik sonst nicht. Das Glas wird zusätzlich zum Vacuum durch 2 golden Bügel gehalten
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Nun zu meinen Fragen:
Weiß jemand etwas über das Werk: Baujahr , Stückzahlen ? Kennt jemand andere Vacuum- Uhren womöglich mit Ceramikgehäuse? Wer war der Hersteller?
In der Zeitschrift Klassik Uhren gabs mal einen Bericht über Vacuum Uhren. Leider weiß ich nicht mehr welche Ausgabe. Früher gab es mal eine Themenübersicht von Klassik Uhren um Beiträge schnell zu finden, gibts die noch?
Eta hat den Schnellschwinger 36.000 erstmalig mit dem Kaliber 2732R ca. 1969 auf den Markt gebracht. Diese Werke, in der Folge z.B. Kaliber 2738 und 2824 wurden bis Ende der 70ziger gebaut. Die meisten Werkkaliber waren für Hersteller reserviert. Kaliber 2738 z. B. für Ebel und 2824 für Ulysse Nardin. Wer sich hinter RUBY STAR verbirgt, kann ich nicht sagen.
Hallo Michael, ich hatte so eine ähnliche Uhr mit Ceramic-Gehäuse auch schonmal zur Reparatur. Auf die Bezeichnung komme ich mom. nicht. Es könnte durchaus sein, dass die weißen Steine Diamanten sind, nichts genaues weiß man nicht....
Das Gehäuse war für meine Begriffe normal abgedichtet, das Glas war auch so befestigt.
Ich halte die Bezeichnung eher um eine Beschreibung, was technisch möglich ist. Auf lange Sicht, kann das Vakuum eher zum Problem werden. Schließlich handelt sich es ja um einen starken Unterdruck. Heißt, die Außenluft drückt imenz auf die Uhr.
Manchmal saufen schon Uhren ab, wenn schlagartig ins kalte Wasser kommen. Und da ist der Druck von außen längst nicht so hoch...
LG Thomas
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben. Vom Pfuschen nie. J.W.v. Goethe
Ich könnte mir auch vorstellen - genau weiß ich es nicht - dass die Reglage vom Unterdruck beeinflusst werden könnte. Und wie soll man dann solch eine Uhr einregulieren? Außerdem könnte das Öl leichtflüchtig werden, dann liefe die Uhr trocken. Das kann also alles nicht im Sinne des Erfinders gewesen sein. Marktgag?
Könntet Ihr mir bitte mal auf die Sprünge helfen? Ich versteh das mit dem Vakuum nicht. Ich denke mit dem Vakuum im inneren der Uhr erhöht sich doch die Druckdifferenz zur Aussenwelt was doch eine Undichtigkeit des Gehäuses früher wahrscheinlich macht als ohne Vakuum. Müsste ich, um die Wasserdichtigkeit (tauchtiefe) zu erhöhen, nicht eher den Innendruck im Gehäuse erhöhen anstatt ihn zu senken?
Der Unterschied zwischen Einmachgläsern (bei uns damals "Rexgläser, mit den roten Rexgummis hatten wir damals eine Menge Spass ) und Uhren, bei den Gläsern sorgt ein Schraub-oder Spannverschluß für Druck auf eine recht große Dichtung. Bei einer Uhr sind die Dichtungen sehr viel kleiner und daher bei Alterung auch schneller undicht. Und wie schon angesprochen ist es ein Unterschied, ob etwas regungslos im Regal steht, oder verschiedenen Einflüssen ausgesetzt ist.
Der Versuch einer Vakuum Uhr ist nicht ohne Grund eine Sackgasse gewesen. Aber auf jeden Fall ist diese Uhr eine Rarität/Kuriosität die ihren Wert haben wird, Glückwunsch dazu!
Der Wert spielt in diesem Fall für mich keine Rolle. Die Uhr erinnert mich an meine Sammleranfänge, da begegnete mir mal eine solche Uhr. Der Preis wird sich in Grenzen halten. Für mich ist es eine technisch interessante Uhr mit Erinnerungen. Ein weiteres Stück für die Sammlung.
Vakuum ist ein recht dehnbarer Begriff. Die einen finden, der leichte Unterdruck im Marmeladenglas wäre Vakuum, die meisten Profis halten 10E-2 mbar (0,00001 bar) nur für den Anfangsdruck den man braucht um eine ordentliche Vakuumpumpe überhaupt einschalten zu können. Schmierung im Vakuum ist immer problematisch, weswegen ich kaum glaube, dass bei dieser Uhr wirklich nicht viel weniger als 0,5bar gemeint ist.
Bleibt natürlich immer noch die Frage nach dem Sinn. Verminderte Luftreibung an der Unruh? Vielleicht auch nur, um das offensichtlich von vorne in das einteilige Rubin-Gehäuse eingesetzte Glas auf die Dichtung zu ziehen? Der Link von Fridspeed weist in diese Richtung. (Je tiefer man taucht, umso dichter wird sie)
Die Kräfte die durch 0,5bar aufs Gehäuse wirken sind vergleichbar 5m Wassertiefe. Das ist für ein gutes Gehäuse kein Argument. Gut gemachte O-Ring Dichtungen, Mineralglas und eine verschraubte Krone halten so ein moderates Vakuum auch dann hinreichend lange, wenn man gelegentlich an der Krone rumstellt. Siehe Marmelade.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
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20.01.2015 17:12
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) und Uhren, bei den Gläsern sorgt ein Schraub-oder Spannverschluß für Druck auf eine recht große Dichtung.
