Letztes Jahr hatte ich mir bei Euch ja Ratschläge zur Überarbeitung eines Emes 69 c geholt. Ich hab vor allem hier im Forum recherchiert, echtes Holundermark aus den Holundersträuchern im Garten gewonnen, eine alte Zapfenrollvorrichtung an Land gezogen, die Platinen und Zahnräder gesäubert (zum Teil durchaus aggressiv, um die Batteriesäure loszuwerden), eine Einrichtung zur Makrofotografie von Conrad beschafft etc etc. Es blieb aber dabei - erhebliche Korrosion an einem Zapfen des Ankerrades, damit eigentlich hin. Nun mußte das immer noch zerlegte Werk langsam vom Schreibtisch - was soll ich sagen, ich hab es einfach zusammengebaut (das Ankerrad läuft ja in Steinen, ein bischen besser sah der Zapfen nach meinen Rollierbemühungen auch aus, aber nicht wirklich gut), ganz vorsichtig geölt, die Kontakte vom Aufzugsschalter geglättet, den einen Batteriekontakt per zusätzlichem Kabel direkt an die Platine verbunden, Batterie rein und im Augenblick läuft es. Es ist schon vorher beim Einbau der Feder sofort angelaufen.

Es hat immer noch erhebliche Schäden, aber es läuft. Wenn keiner das Werk haben will, kommt da ein Zifferblatt vor und dann darf es laufen, solange es will.

Hallo und herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur.
Ich habe vor kurzem eine Tischuhr mit demselben Werk an Land gezogen. Auch bei ihr ist das Batteriefach durch ausgelaufene Lauge stark korrodiert. Bis zum Werk ist die Lauge wohl anscheinend nicht vorgedrungen.
Auf der Suche nach Informationen zum EMES 69c habe ich übrigens nur Deinen Beitrag gefunden. Ich hoffte nämlich das Baujahr herauszufinden.

Roland

Super, dass Du Dich mitfreust. Ich freu mich immer noch an dem Teil, das Werk in seinem durchsichtigen Plastikgehäuse mit Zeigern steht in der Küche und läuft und läuft ... Etwas zu schnell, ich muß es noch besser einregeln.

Irgendwo hatte ich im Internet mal etwas über die Geschichte des Werkes gefunden, aber ich finde den Link nicht mehr. Wenn ich mich richtig erinnere ganz grob: 50er / 60er Jahre.

Ein Punkt, der mir aufgefallen war (vielleicht ist das auch nichts Besonderes) - wenn Du die Pertinaxplatine abgebaut hast, schaust Du ja auf die obere Messingplatine, die mit 3 Schrauben gehalten wird. Mit der Schraube, die am dichtesten bei der Unruhe ist, stellst Du das Axialspiel der Unruhewelle ein ... Unter der Platine liegen hier zwei Tellerfedern. Diese Schraube also nicht fest anziehen, das ist eine Einstellschraube.

Ansonsten - wenn Du Dein Werk zerlegst, kannst Du mir die Abmessungen der Schrauben, die die obere Platine halten, schreiben? Ich muß eine nachkaufen ...

Ich versuche, dran zu denken. Meine Tischuhr kommt wohl erst gegen Weihnachten dran. Sie läuft ja "erst mal..."