Hallo zusammen

Ich hatte vor einiger Zeit das Glück (!?), in der Bucht einen offenbar gut erhaltenen Feintaster für weniger als 50,- Euro zu ersteigern. Nach Erhalt des guten Stückes und auf den ersten Blick schien alles in bester Ordnung.

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Immerhin hatte der Verkäufer in seiner Beschreibung angegeben, dass der Feintaster "haargenau" geht. Leider hatte er mit dieser Beschreibung allzu Recht, denn eine Überprüfung ergab dann tatsächlich eine Abweichung im Mittel von ganzen 0,1 mm, etwa der Dicke eines Haares aber eine für den Feintaster um eine Zehnerpotenz zu hohe Ungenauigkeit.

Der Verkäufer bot dann zwar auf meine Kontaktaufnahme hin eine Preisreduktion an, zur Rücknahme war er aber nicht wirklich bereit.

So habe ich mir gedacht, entweder stellst Du das Ding zum Betrachten in die Uhrenvitrine oder versuchst einfach mal ob sich das nicht richten lässt.

Zu verlieren habe ich nichts, wenn es misslingt, findet sie dann doch noch einen Platz in der Vitrine.

Nun habe ich sie heute nachmittag erst mal zerlegt, um sie zur Reinigung aller Teile vorzubereiten und möchte Euch an meinem Versuch gerne teilhaben lassen....vielleicht hat der ein oder andere ja sogar ein paar gute Tipps, zumindest könnt ihr dann hier sehen, wie diese Feintaster von JKA aufgebaut sind.

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Über weitere Erfolge oder Misserfolge werde ich berichten.

LG

Ralf

Hallo

Kannst du die Abweichung von einem Zehntel noch mal genauer beschreiben?
Irgendwie verstehe ich das nicht.
Misst du mit eine anderen Gerät ein bestimmtes Maß und der Feintaster weicht dann davon ab?

Gruß hermann

Zitat von HermannH im Beitrag #2

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Hallo

Kannst du die Abweichung von einem Zehntel noch mal genauer beschreiben?
Irgendwie verstehe ich das nicht.
Misst du mit eine anderen Gerät ein bestimmtes Maß und der Feintaster weicht dann davon ab?

Gruß hermann

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Hallo Ralf, es ist zwar schon etwas länger aus aber ich durfte diese Dinger auch reparieren und weiß wo sie ihre Schwachstellen haben.
Das empfindlichste Teil ist die Zahnstange weil seine Veränderung sprich Abnutzung direkten Einfluss auf das Messergebniss hat, darum wird sie bei einer Reparatur immer erneuert. Ist das geschehen mus das Räderwerk gereinigt und die die Lagerstellen jedoch nicht die Verzahnungen geölt werden.
Beim Zusammenbau mus die Zahnluft zwischen Zahnstange und Trieb so gering als möglich eingestellt werden, das geschieht durch verdrehen des Werkes bevor es festgeschraubt wird.
Als nächstes mus die Spiralfeder so vorgespannt werden, das die Kraft über den gesamten Messbereich von einer Richtung angreift. Alles zusammenbauen und testen.
Die Überprüfung kann mit Endmaßen erfolgen. Der Hersteller könnte die FA. Käfer sein.(Ersatzteile).
http://www.kaefer-messuhren.de/index.php/jka-feintaster.html

Zitat von michl53 im Beitrag #4

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Hallo Ralf, es ist zwar schon etwas länger aus aber ich durfte diese Dinger auch reparieren und weiß wo sie ihre Schwachstellen haben.
Das empfindlichste Teil ist die Zahnstange weil seine Veränderung sprich Abnutzung direkten Einfluss auf das Messergebniss hat, darum wird sie bei einer Reparatur immer erneuert. Ist das geschehen mus das Räderwerk gereinigt und die die Lagerstellen jedoch nicht die Verzahnungen geölt werden.
Beim Zusammenbau mus die Zahnluft zwischen Zahnstange und Trieb so gering als möglich eingestellt werden, das geschieht durch verdrehen des Werkes bevor es festgeschraubt wird.
Als nächstes mus die Spiralfeder so vorgespannt werden, das die Kraft über den gesamten Messbereich von einer Richtung angreift. Alles zusammenbauen und testen.
Die Überprüfung kann mit Endmaßen erfolgen. Der Hersteller könnte die FA. Käfer sein.(Ersatzteile).
http://www.kaefer-messuhren.de/index.php/jka-feintaster.html

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Zitat von Swissuhrwerker im Beitrag #5

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Zitat von michl53 im Beitrag #4

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Hallo Ralf, es ist zwar schon etwas länger aus aber ich durfte diese Dinger auch reparieren und weiß wo sie ihre Schwachstellen haben.
Das empfindlichste Teil ist die Zahnstange weil seine Veränderung sprich Abnutzung direkten Einfluss auf das Messergebniss hat, darum wird sie bei einer Reparatur immer erneuert. Ist das geschehen mus das Räderwerk gereinigt und die die Lagerstellen jedoch nicht die Verzahnungen geölt werden.
Beim Zusammenbau mus die Zahnluft zwischen Zahnstange und Trieb so gering als möglich eingestellt werden, das geschieht durch verdrehen des Werkes bevor es festgeschraubt wird.
Als nächstes mus die Spiralfeder so vorgespannt werden, das die Kraft über den gesamten Messbereich von einer Richtung angreift. Alles zusammenbauen und testen.
Die Überprüfung kann mit Endmaßen erfolgen. Der Hersteller könnte die FA. Käfer sein.(Ersatzteile).
http://www.kaefer-messuhren.de/index.php/jka-feintaster.html

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Hallo Josef

Ganz herzlichen Dank für Deine wertvollen Tipps. Ich habe mir die Zahnstange bereits unter dem Mikroskop angeschaut, an zwei Zähnen (am Anfang des Messbereichs, also an den ersten Zähnen) sieht man eine eindeutige Abnutzung, alle anderen Zähne scheinen optisch in Ordnung. Auf Deinen Ratschlag hin, werde ich Firma Käfer mal kontaktieren und nach einer neuen Zahnstange fragen.

Kannst Du mir noch sagen ob es verschiedene Ausführungen des Feintasters gibt, damit ich die richtige Zahnstange bestellen kann.

Sehr wertvoll ist auch Dein Tipp, wie ich die Zahnluft optimieren kann.

Welche Spiralfeder zur Vorspannung meinst Du? Ist das die Unruh-ähnliche Spiralfeder oder die direkt an der Zugstange eingehakte Zugfeder?

Nochmal herzlichen Dank.

Lieber Gruss

Ralf

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Hallo zusammen

Nach dem Zerlegen und dem Reinigen aller Teile habe ich die Messuhr wieder montiert, dabei ausschliesslich die Wellen der Zahnräder frisch geölt.

Da die Zahnstange im Berich der Lagerführung einige Riefen aufwiess, habe ich sie in diesen Bereichen noch geschliffen und frisch poliert.

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Wie Josef beschrieben hat, habe ich für eine entsprechende Vorspannung der Spiralfeder bei der Montage gesorgt, so dass der Eingriff der Zahnstange spielfrei wurde. Während der Montage und dem Vorspannen der Spiralfeder wurde mir klar, dass das vermutlich den Messfehler verursacht hatte, denn eine entsprechende Vorspannung hatte die Spiralfeder vor meiner Demontage nicht.

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Mein Verdacht hat sich bestätigt, die Messuhr funktioniert tadellos, die Anzeige stimmt nun auf das Hunderstel genau. Ich habe zwar keine Endmasse zur Verfügung, mir aber vor einigen Monaten einen neuen Satz Seitz-Reibahlen gekauft und diese bisher noch nicht komplett im Einsatz. Die Reibahlen lassen sich hervorragend als Endmasse verwenden, denn sämtliche Messungen der Reibahlen stimmen auf 0,01 mm genau.

Schlussendlich hat mich der Feintaster nur 30,- Euro und ein paar Stunden Arbeit gekostet, funktioniert aber ausgezeichnet. Die Zahnstange muss auch nicht ersetzt werden.

So kann das umständliche Hantieren mit der Mikrometerschraube in Zukunft entfallen, die kleinen Messbacken des Feintasters sind genial gestaltet, so dass sich auch kleinste Teile, z. B. Unruhwellen bequem einspannen und messen lassen.

Nochmals ganz herzlichen Dank an Dich, lieber Josef für Deine wertvollen Tipps.


LG

Ralf

Hallo Ralf, es freut mich, daß mein Wissen aus der Messtechnik dir geholfen hat. Meine Vermutung mit der Vorspannung hat sich also bestätigt. Viel Spaß mit dem "neuen alten" Messgerät.

Moin,
Ich habe zu dem JKA mal eine Frage... wie bekomme ich denn die drehbare Lünette ab wo sich das Glas und die verschiebbare Skala befindet?

Das Exemplar was ich habe läuft nicht ganz so geschmeidig und ich würde es einmal grundreinigen.

Liebe Grüße!

Hallo Lars, du musst zuerst den Sprengring, das Glas und den Ring unter dem Glas entfernen.
Als nächstes den langen Zeiger (Achtung, sitzt sehr fest) und dann den Skalenring.
Darunter sind drei federnde Elemente die halten den Glasreifen fest und erzeugen die gewünschte Reibung.