Werte Freunde der Uhrmacherei, ihr kennt es vermutlich,es gibt oft auch mal was,was man nicht mehr benutzen kann. Ich fand es immer schade,kaputte Uhrenteile einfach in den Müll wandern zu lassen. Daher stelle ich hier als Anregung immer mal wieder einige Objekte aus Uhrenteilen vor.
2012 bekam ich auf der Uhrenbörse in Furtwangen ein Zifferblatt geschenkt. 2 Jahre lange stellte ich das Zifferblatt von einer Ecke in die Andere. Nun hab ich mit entschlossen daraus eine Wandleuchte zu machen.
Das Ergebnis schaut so aus.
Philclock
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Wie kann man als Individuum nur derart in seinem Beruf aufgehen?
Du revidierst Werktischlampen, widmest Dich altem Werkzeug, zeigst allen möglichen Krimskrams "rund um Uhren und deren Technik" und immer wieder Uhren, deren Technik und Veredelung selbst.
Hier zeigst Du ein altes Zifferblatt, aus dem Du eine Lampe gemacht hast. Der Fuß, mit dem Du die Lampe an der Wand befestigt hast...
Es würde mich nicht wundern, wenn der von einer alten Drehmaschine stammte - und wahrscheinlich hätte dieser Fuß selbst noch eine erzählenswerte Geschichte.
Jetzt zeigst Du Deine "Schließen-Armee" in Kompaniestärke aus 209 Schließen-Soldaten, die, wie die Terracotta-Armee hübsch aneinander gereiht im Achtung steht.
Das Brett, worauf Du die Schließen geschnallt hast...
... ist nicht zufällig ein altes Werkbrett, oder? Wie hieß denn der alte Uhrmacher, dem das Brett früher gehörte?
Hau rein und hör' bloß nicht auf, so weiter zu machen!
Zu dem Zifferblatt gibt es eine Geschichte, es war meine erste Uhrenbörse in Furtwangen mit eigenem Stand. Unser Nachbar an der Ecke war am Sonntag schon am Abbauen und wollte dieses Zifferblatt wegwerfen. Ich hatte es von Ihm bekommen und eingelagert.
Irgendwann kam mir die Idee mit der Lampe und so machte ich mich ans Werk. Der Fuß ist von einem Pokal gewesen.
Es geht darum etwas gegen die Wegwerfgesellschaft zu machen und Dinge des Lebens weiter zu denken.
Die Schließenarmee ist auch ein Protestwerk. Hier wurden Schließen für eine Firma in großer Stückzahl produziert und diese ist dann in Konkurs gegangen. Muss es denn immer alles in großen Mengen geben um einen guten Profit zu gerieren? Individualität mit der wir uns identifizieren können und der wir auch länger als eine Mode zugetan sind, sowas müsste die Zukunft sein.
Die Dornschließe aus Titan steht für den Mut des anders Seins.
In meinem Beruf gehe ich nicht auf,die Berufswelt,der Berufsalltag sieht anders aus. Hier geht es dann um emotionsloses Arbeiten,damit man sein Gehalt rechtfertigen kann. Der Spaß an der Arbeit spielt hier eine unter geordnete Rolle,hier muss man Selbstdisziplin und Durchhaltevermögen an den Tag legen.
(zugegeben,diesen Zustand erreiche ich nicht immer)
„Wer Schlechtes nicht ertragen kann, wird Gutes nie erleben.“
Unglaublich, andere wissen nicht was sie mit solchen Sachen anfangen können oder schmeissen sie gar weg, aber unser all Philclock macht aus allem etwas.
Gratuliere zu dieser Fähigkeit. Das mach immer wieder Freude.
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19.06.2014 07:31 (zuletzt bearbeitet: 19.06.2014 07:33)
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