Ich habe lange überlegt ob ich diesen Werkstattbericht hier überhaupt einstellen soll, den ich kann weder schöne Bilder vorweisen, noch konnte ich dieses Projekt erfolgreich abschließen. Aber da so einige Fäden rund um dieses Projekt hier herumschwirren, ich viel Hilfe hier aus dem Forum auf dem Weg bis hierhin erfahren habe und mich diese Uhr schon fast meine gesamte 'Schrauberkarriere' begleitet hat, möchte ich trotzdem hier davon berichten:
Angefangen hat es vor über einem Jahr. Als ich das erste Mal von diesem Werk gelesen und Bilder davon gesehen habe, war es um mich geschehen. Günstig konnte ich eine Dugena Super Automatic mit diesem Werk ersteigern. Nun, heute weiß ich warum sie so günstig war und hätte sie nicht mehr gekauft, aber das ist ein anders Thema
Beim Zerlegen ist mir zuerst der Rostschaden im Bereich der Aufzugswelle aufgefallen. Hier ist wohl mal Wasser über die Krone eingedrungen. Die Aufzugswelle und der Winkelhebel mussten ausgetauscht werden. Mit dem Austausch des Winkelhebels waren dann auch ein Problem mit dem Aufzug behoben.
Nochmal vielen Dank für Deinen Buchempfehlung Frank. Dieses Heft hat mir sehr weitergeholfen.
Zu guter letzt ist auch der Mitnehmer für die Datumsscheibe schon sehr abgenutzt. Würde die Uhr gut laufen, hätte ich den sicher noch getauscht. Da die Datumschaltung trotzdem noch gut funktioniert habe ich das Datumsschaltrad natürlich nun nicht mehr ausgetauscht.
Hier noch ein paar Bilder von der Demontage:
Dann durfte dieses Werk als erstes in meine neu erworbene Reinigungsmaschine: Tante Elma ist eingezogen
Hier ist das Werk schon wieder hab zusammengebaut und läuft auch schon. Allerdings ist der automatische Aufzug noch nicht montiert. Hieran sieht man - finde ich - wie servicefreundlich und durchdacht dieses Werk konstruiert wurde.
Warum ich dieses Projekt nun nicht erfolgreich abschließen kann?
Nach der der Reinigung und dem Zusammenbau hatte das Werk nur eine Amplitude von rund 230 Grad (ZU). In den übrigen Lagen sogar teilweise nur 160 bis 180 Grad. Wie die Werte vorher waren weiß ich leider nicht, da hatte ich ja noch keine Zeitwaage.
Wie sich nun herausgestellt hat, ist das obere Federhauslager etwas eingelaufen. Das Federhaus steht leicht schräg. Bei der erstem Montage hatte ich das übersehen. Nach meiner bescheidenen Einschätzung ist dies wohl die wahrscheinlichste Ursache für die schlechten Gangwerte. Ideen wie dies zu beheben wäre, habe ich natürlich schon. Aber ich denke das einzig Richtige wäre der Austausch der Brücke. Da das Werk aber optisch auch schon einige Mängel hat, bin ich mir unsicher ob sich der Austausch wirklich lohnen würde.
Dann wäre da noch das Gehäuse mit den defekten Hörnern. So wie auf dem Bild sehen leider alle Hörner aus.
Die Suche nach einem neuen Gehäuse habe ich allerdings auch nicht besonders intensiv betrieben, ich wollte erst abwarten ob ich das Werk wieder zum Laufen bekomme. War wohl auch besser so .
Schade ist es schon, klar. Aber ich habe durch die Arbeit an diesem Werk eine Menge gelernt. Mein "Lieblingswerk" ist es immer noch. Der durchdachte Aufbau und die vielen Details die bei diesem Werk anders gelöst wurden, machen es für mich interessant.
Aber das nächste Buren 1001a liegt schon bereit. Vielleicht habe ich damit ja mehr Glück. Denn irgendwann soll mal eine Uhr mit diesem Werk an mein Handgelenk .
LG Sigi
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse)
Also ein Federhauslager kann man füttern. Ich habe das jetzt schon mehrmals gemacht, ist kein großes Ding wenn man sich Mühe gibt. Die Amplitudenunterschiede haben aber sicher eine andere Ursache, ich würde mir noch mal die Lagerung der Unruhwelle und den Bereich Unruh/Hemmung sehr genau ansehen.
Vielen Dank für Deine Hinweise Ralf, ich habe Dir eine PN geschickt.
Norbert, den Bereich Hemmung/Unruh werde ich mir nochmal genau ansehen. Das Lager zu füttern wird (für mich, der das noch nie gemacht hat) wohl schwierig werden. Leider ist die Federhausbrücke an dieser Stelle auch sehr dünn.
Die Zugfeder habe ich aus dem Federhaus genommen, gereinigt und wieder eingebaut/eingewunden. Testweise hatte ich auch ein komplettes neues (NOS) Federhaus eingebaut. Damit waren die Amplitudenwerte etwas besser (etwa 5-10 Grad mehr).
Entmagnetisiert habe ich das Werk nicht. Ist sicher auch einen Versuch wert!
Hartgelötet habe ich zuletzt in der Lehre. Das ist nun schon über 25 Jahre her. Da bräuchte ich dann erst noch etwas Übung und zusätzliche Werkstattausrüstung. Allerdings sollte natürlich erstmal das Werk laufen, bevor ich mich ans Gehäuse wage.
Ansonsten muss die Uhr eben wieder in die Schublade und weiter auf ihre Fertigstellung warten.
LG Sigi
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse)
die Werkfamilie 1000 von Buren wurde von 1957 bis 1962 produziert und war damals erste Mikrorotor-Werk überhaupt und mit 4,2mm Bauhöhe auch das flachste Automatik-Werk.
1962 brachte die Uhrenfabrik Buren das in der Bauhöhe nochmals reduzierte Intramatic Werk auf den Markt (Kaliber Nummern 1280, 1281, 1320 und 1321), welches später auch die Basis für das, in Zusammenarbeit mit Breitling und Heuer entwickelte, Automatik-Chronographen Kaliber 11 bildete.
Verbaut wurde diese Werke in den 'Dugena Super Automatic', sowie in den einigen 'Buren Super Slender' und 'Hamilton Super Slender' Uhren.
LG Sigi
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden (Hermann Hesse)
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02.03.2014 18:06 (zuletzt bearbeitet: 02.03.2014 18:08)
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