Ein Freund meines Vaters hat sich eine Angelus gekauft. Das Uhrwerk muss noch revidiert werden. Die Uhr läuft, aber wenn man den Chrono startet bleibt sie stehen. Wahrscheinlich ist das chronozentrumrad zu sehr abgenutzt und muss ersetzt werden. Hat jemand eine Idee wo man an Angelus Teile rankommt?
Warum sollte das Chrono Zentralsekundenrad abgenützt sein? Ich vermute eher das die Exzenterschraube verstellt ist und der Eingriff des Mitnehmerrades zu tief sein könnte. Oder aber auch nur verharztes Öl? Oder eine verbogenen Welle.....
Ich würde zuerst ein Service machen und alles richtig einstellen. Dann siehst du ja ob etwas so abgenützt ist das es getauscht werden muss.
Ich schliesse mich Hetmann an. Das Chronozentrumsrad hat nur eine Mikroverzahnung, das soll so sein. So lange es rund läuft und die Welle nichts hat ist es ok. Ich tippe auch auf Öl/Dreck/verstellter Eingriff. Oft läuft die Uhr schon durch wenn man nur den Eingriff korrigiert. Revidiert werden sollte sie dann natürlich trotzdem.
Beor ich an einer Armbanduhr überhaupt eine Schraube löse, lege ich sie erstmal auf die Zeitwaage.
Wenn ich dann schon Amplituden von weniger als 260 sehe, kann man ziemlich sicher sein, dass die Uhr eine Totalrevision braucht, oft auch mit Ersatz der Zugfeder. Manchmal sind die Uhren auch total magnetisch, als auch vorher mal entmagnetisieren.
Wie sehen die Zapfen aus, wie die Ölung usw usw..bevor ich das nicht geprüft habe und getestet ist, brauch ich die Uhr gar nicht zerlegen. Durch Zufall Fehler finden ist immer schlecht.
Gebe Euch allen Recht, die Uhr muss zuerst vor allem revidiert werden. Defekte Chronozentrumsräder sind sehr selten, und die Fehler liegen meist daran, dass an diesen Uhren unqualifiziert herumgepfuscht wird. Denn dann, und nur dann, können die feinen Zähne verbogen sein. Erkennen kann man das meist daran, dass die Uhr immer an der gleichen Stelle des Sekundenzeigers stehen bleibt, denn genau dann sind die Zähne im Eingriff defekt. Ansonsten erst mal reinigen. Dann den Eingriff mit Hilfe eines Binokular-Mikroskops einstellen. Eine Steinlupe ist häufig nicht ausreichend, besonders bei Armbanduhren. Wenn der Eingriff gut eingestellt und die Uhr sauber ist, läuft alles in der Regel tadellos. Der Eingriff zwischen den Rädern soll möglichst tief sein, aber die Räder dürfen keinesfalls auf dem Zahngrund aufsetzen. Etwas Luft sollte in der Verzahnung sein, aber wenn die zu viel ist, dann springt der Zentralsekundenzeiger gerne herum, und auch die Genauigkeit beim Einkuppeln leidet. Auch der Eingriff von Kleiner Sekunde zu dem Zwischenrad sollte kontroliert werden. Das ist zwar bei den AUs nicht so kritisch wie bei den TUs, aber einen Blick sollte man schon werfen. (Bei den Taschenuhren sind noch alle Verzahnungen gleich fein, daher die erhöhte Empfindlichkeit).
Eine Sache ist noch zu beachten: Eine kritische Phase ist immer, wenn eine Minute um ist und der Minutenzähler weiter geschaltet wird. Dann geht noch mal etwas Kraft aus dem System heraus, und wenn man Pech hat, steht die Sache. Aber dann weiß man ja auch, woran es liegt.
Ich öle das Chrono-Zwischenrad zwischen kleiner und Zentralsekunde nicht. Dort herrschen so geringe Kräfte, dass das Öl eher hindert. Kann aber sein, dass das andere durchaus anders sehen.
Ich finde gut, dass Du Dich mit solchen Dingen beschäftigst. Armbanduhren mit Komplikationen können hoch-interessant sein.
Eben drum, ein Chrono ist im prinzip sehr einfach, wenn man ihn erstmal verstanden hat. Das ist aber mit fast allen Komplikationen so, selbst bei einem normalen Datum kann der Teufel drin stecken.
Ich finde gerade bei einem Chrono wichtig, erstmal zu wissen, wo und wie die kräfte sind, wenn man das verstanden hat, braucht man auch theoretisch keinen Schmierplan mehr.
Allerdings sind die Hersteller ja auch eigen und forschen an ihren und fremden Uhrwerken. Beispielsweise die Klinkenräder beim Valjoux 7750...laut ETA werden die neu gar nicht mehr geschmiert und bei Bedarf ausgetauscht.
Ist aber je nach Uhrmacher immer wieder anders, jeder hat so seine Erfahrungen gemacht über die Zeit hinweg. Wichtig ist am Ende das Ergebnis und ein glücklicher Kunde, der seine Uhr über Jahre ohne Fehler und Defekt tragen kann.
Ich werde die Uhr erst nach den Ferien wieder zu sehen bekommen. Ein falsch eingestellter Eingriff, oder verharztes Öl kann hier aber nicht das Problem sein, das habe ich überprüft. Wenn man den Eingriff tiefer einstellt, funktioniert es zwar aber nach einer Weile bleibt die Uhr wieder stehen.(liegt wohl eben daran das die Verzahnung mit dem Zahngrund in Berührung kommt) die Verzahnung ist auch nicht verdreckt. Mann kann es auf den Fotos nicht gut sehen aber die Verzahnung sieht echt übel aus wenn man sie z.B. mit der Verzahnung vom 7750 vergleicht. Die Uhr hat sicher eine Totalrevision nötig, da manche Lager trocken sind und das Uhrwerk auch keine gute Gangresultate macht. Ich muss mir nur noch überlegen wann ich die Revision antreten werde. bei dem Chronographen-mechanismus bin ich mir zwar allen Funktionen sicher und die Revision sollte auch keine grösseren Probleme darstellen, aber bei einem solchen Datumsmechanismus habe ich überhaupt keine Erfahrung. Ich habe die Mechanismen zwar schon in der Theorie gehabt und verstehe die Funktionen. Aber wie Andre sagt, selbst bei einem normalen Datum kann manchmal der Teufel drin stecken. Wäre es jetzt meine Uhr würde ich es sofort versuchen aber ich will ja nicht eine 1400.- - Uhr die nicht mir gehört schrotten
Eine genaue Fehlersuche ist natürlich nur möglich wenn man das Uhrwerk ausbaut und zerlegt.
Ich werde mir also noch überlegen ob ich die Uhr revidieren werde und dann werde ich sicher wieder berichten. Interessant wäre es auf jeden Fall :-)
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21.12.2013 22:45
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