Die meisten Solari Udine Uhren findet man ja als Nebenuhren.
Einfach und daher kostengünstiger damals in der Anschaffung.
Aber es gab auch Versionen mit mechanischem Uhrwerk. Ein kleiner Synchonmotor dient rein dazu, dass Uhrwerk aufzuziehen.
Eine solche ist diese hier.
Leider fehlt die Plexiglasscheibe...vielleicht ergibt sich ja irgendwann mal die Gelegenheit eine neue pressen zu lassen...
Egal. Ich habe die Uhr (nur den mechanischen Teil, da der rest noch sehr sauber aussieht und leichgängig läuft) zerlegt.







Nun habe ich alle Teile gerreinigt und auch das Echappment. Es ist eine sehr interessante Konstruktion die ich nochmal erläutern werde, wenn die Uhr fertig ist.
Das Echappment hat eine Feinregulierung und eine Breguetspirale. Unruh, Anker, Ankerrad und das kleine Messingrad sind in farblosen Steinen gelagert.





Der Motor der Uhr braucht noch einen Vorwiderstand von 20 Kiloohm (und einigen Watt) damit der Motor nicht heiß läuft, da er eigendlich für 110V gemacht ist.
(Diese Uhren wurden auch für den Export nach Amerika gebaut, je nach dem bekam der Motor einen entsprechenden Aufkleber)
Mit Voriderstand kann er aber auch an 230V betrieben werden.



Die Platinen gehen aber erstmal nach Österreich, damit zwei Lager angepasst werden können.
Wenn die Platinen wieder da sind geht es weiter!

Ich habe mich derzeit mal mit dem Motor beschäftigt.
Ich wollte nicht, dass die ganze Leistung bei einem Vorschaltwiderstand verblasen wird, der die Spannung von 230V auf 115V drückt.
Also habe ich eine Lösung mit Kondensator gewählt. Dadurch kommen am Motor auch nur noch 115V an, aber das gesammte "System" braucht nun nur noch ca. 2W statt satten 10W.
Das rechnet sich angesichts dessen, dass der Motor immer am Netz hängen wird.
Der Kondenstaor erzeugt nämlich mit seinem "Blindwiderstand" und keine Wirkleistung. Zu diesem (0,22µF/630V) Kondensator habe ich noch zwei 220 Kiloohm Widerstände parallel geschaltet.
Grund: Wenn die Uhr ungünstig vom Netz getrennt wird, kann es sein, dass der Kondensator auf eine sehr hohe Spannung geladen ist. Wenn man nun die Netzpole des Steckers berührt, bekommt man einen heftigen elektrischen Schlag!! Der Widerstand sorgt also für eine zügige Ableitung einer eventuellen Ladung des Kondensators. Und warum ich zwei 220 Kiloohm Widerstände genommen habe und nicht einen 470 Kiloohm? Könnte man auch, ABER der Grund liegt in der Spannungsfestigkeit der Widerstände, die in einigen Fällen herstellerabhängig weniger als 200Volt betragen KANN.