leider habe ich nix im Netzt gefunden, wie man einem Multifix Motor zerlegt. Da ich meinen nicht unnötig zerkratzen will, wollte ich fragen, wer mir hier helfen kann. So schwer kann's ja nicht sein. Wenn man die Abdeckung hinten lößt, sehe ich nur die Kohlen und das Gehäuse stellt sich als komplettes Gussgehäuse dar, so dass der Motor nach vorne raus gehen muss. Dazu müßte die vordere Kappe abgehen (s. Bild 1 mit Pfeil) Ist das richtig? Muss ich dann die beiden kleinen Muttern oben und unten lösen (s. Bild 2 mit Pfeil) ? Ich will halt nicht unnötig daran herumnackeln, bis sich irgendwas lößt. Danke für Tipps!
Hi. Als Erstes musst Du Dir markieren, wie das Lagerschild (da, wo die Kohlen dran sitzen) zum Stator steht. Sonst gibt es Probleme beim Betrieb (das ist ein Repulsionsmotor - durch die Verstellung der Kohlen (Bürsten) wird die Geschwindigkeit geregelt). Dann die beiden Schrauben aus Bild 2 lösen. Dazu musst Du auch die Abdeckkappe hinten abnehmen, da Du sonst nicht an die Gegenmuttern dran kommst. Auch beim hinteren Lagerschild die Position zum Stator markieren!
Und vorher die Kohlen entnehmen! Die könnten sonst beschädigt werden.
Merci, Da der vordere Deckel (an der Achse) komplett festsitzt, habe ich mich das bisher nicht getraut daran herumzuwürgen. Auch sehe ich keinerlei Schrauben (entgegen dem hinteren Deckel, der mit 2 Schrauben befestigt war). Ich wer mal kräftig daran ziehen..... Der Tipp mit dem Lagerschild war sehr gut! Danke. Grüße Pascal
nachdem es tatsächlich nix gibt, zum Thema "Multifix Motor zerlegen", hier mal meine Bilder und was ich gemacht habe:
Zur Definition: "Hinten" = wo der Geschwindigkeitshebel mit den Kohlen ist "Vorne" # Hinten :-)
1) Hinteren Blechdeckel abnehmen (2 kleine Schrauben). Dann sieht man die Schrauben (Pfeil), die den vorderen Gehäuseteil an das Mittelgehäuse pressen. Ich habe die Muttern einfach mit einer Spitzzange gepackt und leicht ruckartig bewegt, bis sie sich gelöst haben. Dann konnte ich sie mit der Hand abdrehen. Keine Angst, das Druckgussgehäuse hält das vorbeischrammen der Zangenspitze sicher aus, denn die Muttern liegen in einer Versenkung des Gehäuses. Ich hatte mehr Angst um meine Zangenspitzen...
multifix1.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
2) Dann vorsichtig auf die beiden Schrauben mit dem Hammer schlagen. Damit löst sich das Vorderteil vom Gehäuse (oder aber die Muttern passen nie wieder auf die Schrauben ;-)) Hier (Pfeile) geht alles auf (der unterste Pfeil zeigt nur die Nut des am Anfang abgenommenen Blechdeckels)... Ich konnte die vordere und mittlere Nut vorher nicht sehen, denn die waren gut lackiert und ganz plan gepasst.
multifix2.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
3) Ta-Taaaaaaa, so sieht das Ding aus.
multifix3.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
4) Hier drin liegen Stahlspannringe. Bei mir war da ziemlich viel Dreck drin. Haben ich mit stinknormalem Ölspray (Beko B10) ausgesprüht und damit ausgewaschen (Fett löst anderes Fett...) und danach komplett trocken gewischt.
multifix4.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
5) Das Kugellager wird bei mir durch eine kleine Filzscheibe geschützt. Ebenfalls komplett sauber gewischt. Wo der Schraubenzieher sitzt, ist eine kleine Schraube, die den Lüfter festhält. Einfach locker schrauben.
multifix5.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Dann kann man den Innenteil nach hinten bewegen und der Gehäuseteil hinten geht einen Spalt auf (Spalt 1 entsteht, Teil 2 bewegt sich weg). Dummerweise konnte ich das Ganze nicht weiter zerlegen, denn das vordere Kugellager sitzt so fest auf der Achse, dass der Lüfter nicht runter geht und somit kann man den Innenteil nicht nach hinten durchschieben.
multifix6.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
6) ATEMMASKE aufsetzen und INS FREIE gehen! Dann den Motor kräftig mit dem Luftdruckgebläse ausblasen, bis kein schwarzer Staub mehr rauskommt. Wer kein solchen Kompressor hat, sofort einen kaufen! - Bei mir das wichtigste Teil in der Werkstatt - das Leben ist soooo schön mit dem!
7) Kugellager habe ich nicht weiter auseinander gebaut, sondern kräftig mit dem B10 Öl (oder welches auch immer) eingesprüht, 3 Minuten gewartet und dann komplett sauber gewischt. Die Kugellager sehen wieder wie neu aus (sind es aber leider nicht, man merkt beim Drehen von Hand ganz leichte Unsauberkeiten - aber dafür ist das Ding ja auch 50 Jahre alt oder so). Dann mit Universalglleitlagerfett dick eingestrichen und alles wieder zusammen gebaut.
Funktioniert wunderbar und hat gefühlt ein höheres Drehmoment. Ich bin jedenfalls damit zufrieden.
Vielleicht hilft diese Beschreibung ja mal jemand. Grüße Pascal
Wenn man bei einem Kugellager beim Durchdrehen von Hand unter Last auch nur die allergeringsten Fehler merkt, ist es sicher schon defekt. Bedenkt man den lächerlich geringen Preis für ein neues Lager, for life geschmiert mit Dichtscheiben, lohnt es sich jedenfalls die Lager gleich auszutauschen. Ebay hilft weiter.
Beim einbauen bitte peinlichst drauf achten, nur auf den Ring zu klopfen, der gerade gefügt wird. Keine Kräfte über die Kugeln leiten, sonst ist das neue Lager mit dem ersten leichten Hammerschlag sofort im Eimer. Welle ins Gefrierfach und Lager bei 80°C in den Backofen hilft in schwierigen Fällen erstaunlich gut.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Da brauchst du üblicherweise einen Abzieher, weil die meist recht fest sitzen. Da das Lager aber eh schon kaputt ist, könnte auch eine große Gabel, a la gigantischer Plateuabschläger, als Unterlage helfen. Dann immer feste mit dem Hammer auf die Welle drauf. Holz nicht vergessen.
Nebenbei: Hat der Konstrukteur was getaugt, ist üblicherweise die Punktlast mit Schiebesitz und die Umfangslast mit Presssitz. Bei einem normalen Motor also der Gehäusesitz H7/h7 und der Wellensitz z.B. H7 k6 Dies, weil sich die Welle dreht und die Last an jedem Punkt des Umfangs mal auftritt. Im Gegensatz zum feststehenden Gehäuse, das die Last immer nur an einer Stelle sieht. Ideal sieht man das aber so nur an einem liegenden ortsfesten Motor.
. Viele Grüße von Coloman, der natürlich nicht ich ist.
Darf ich fragen ob es eine Fortsetzung zum Thema gibt ? (lebt der Patient noch?)
Ich habe auch einen Multifix dem ein ordentlicher Service gut tun würde. Ich habe wie Du vergeblich das Internet vorwärts und rückwärts durch"gegoogelt" ohne je eine Serviceanleitung zu finden… Jedenfalls danke für die obige Beschreibung!
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30.06.2013 16:23
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