Eines meiner neuen kleinen Schätze. Diese Uhr ist kaum größer als ein normaler "Omi-Regulator". Vom Zustand her realtiv gut erhalten. Hier und da in den Zierteilen ein paar Würmlöcher. Das Uhrwerk ist ein Gustav Becker Werk mit Schlag auf einen an dem Werk montiertem Rundgong (sehr dezent und leise). Die Gangdauer beträgt ungefähr 8 Tage etwas mehr. Fotos vom Uhrwerk folgen. Mir ist aufgefallen, dass die Amplitude des Pendels sehr gering ist. Ich habe gehört, dass Grahamhemmungen sich generell durch relativ kleine Amplituden auszeichnen. Ist das normal?
Schau mal in "Einführung in die Uhrenlehre" von Hermann Brinkmann, S. 63 zur ruhenden Hemmung/ Grahamhemmung "Ein Nachteil ist lediglich die Empfindlichkeit gegen Erschütterungen, die ihren Grund in der geringen Schwingungsweite hat, die man dem Pendel zubilligt ..."
Im Fachzeichnen haben wir die Grahamhemmung mit einem Hebungswinkel von 2 Grad gezeichnet, die Hakenhemmung dagegen mit einem Hebungswinkel von 6 Grad.
(Diese Woche waren bei uns die theoretischen Prüfungen...)
Dacht ich mir, das sagte mein Meister auch. Dann ist mit der Uhr ja alles in Ordnung, soweit. Nur überholen tu ich sie trotzdem noch wenn ich die Zeit finde.
Hallo Benni, sodale jetz konnte ich mir Die Bilder mal ansehen. Also Du hast da einen sehr schönen und gepflegten 2-Gewichtigen Wiener Regulator. Kannst Du eventuell noch Fotos vom Werk einstellen? Da kann man dann vielleicht noch mehr sagen. Zum Alter schätze ich so 1880 bis 1900 aber das lässt sich so nur schwer sagen. Ich könnte mit vorstellen das das verzierte Pendel ursprünglich nicht zu der Uhr gehört hat weil diese nämlich sonst immer mit Zifferblättern und Gewichten mit der selben Verzierung gepaart sind. Wo ich mir stylistisch nicht ganz sicher bin ist ob die Krone mit dem Gehäuse zusammen passt aber das kannst Du wahrscheinlich besser beurteilen. Künstlerisch kenn ich mich nicht so gut aus. Zum Pendelausschlag. Am besten siehst Du das an der Pendelskala unten im Gehäuse. Normalerweise liegt der äussere Wendepunkt der Pendelspitze irgendwo zwischen der 1sten uns 2ten Markierung. Näher zur ersten wird eine Revision fällig, wenn die zweite überschritten wird sollte man das Gewicht reduzieren. Wenn das Werk gemarkt ist kann man eventuell den Hersteller feststellen aber leider waren sie das nicht immer. Becker hat z.B. ungemarkte Rohwerke in die ganze Welt verkauft. Manchmal findet man aber auch Herstellermarkierungen am Gehäuse. (Lenzkirch hat das zb. gerne gemacht) die sind dann oft in Form eines Stempels auf der Rückwand. Abnutzung gibt es bei den Werken recht selten. Nur die Paletten der Grahamhemmung sind manchmal eingelaufen wenn die Uhr viel in Betrieb war. Eingelaufene Zapfen findet man bei den alten praktisch überhaupt nicht und die Lager sind wegen der dicken Platinen und dem hartem Messing auch fast immer in Ordnung. Ein wirklich schönes Stück was Du da an Land gezogen hat. Gratuliere!
Was ich übrigends total cool finde sind die zwei kleinen knallbunten Kukucksuhren die links und rechts neben dem altehrwürdigen Wiener hängen. Das ist ein richtig lustiger Kontrast.
Das Uhrwerk ist mit Gustav Becker gemarkt, werdet ihr auch bald sehen. Dias Pendel schwingt auf der Skala von genau I bis I, ich habe das Werk noch nicht überholt, also kann es durchaus daran liegen.
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11.01.2013 08:13
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