Zitat von Ernest im Beitrag #1019

---

Die Rolex - hat was mitgemacht. Ja. Hat Stil, zu einem aufregenden Leben eine gute Uhr zu tragen. Ist aber nicht nur eine Stilfrage - manchmal braucht es einfach eine sehr robuste sehr zuverlässige Uhr und der Preis ist zweitrangig. Halt als sehr wichtiges Instrument und nicht als Statussymbol, keine Kompromisse, simply the best, das spart schon mal Zeit bei der Auswahl. Und ehrlich gesagt - ich hoffe, dass die Rolex sich dabei sehr wacker geschlagen hat und weit länger durchgehalten hat und dabei die Zeit noch lange genauer angezeigt hat, als billigere Uhren das geschafft hätten. Dann ist der Preis auch gerechtfertigt.

Was soll man machen, wenn man ein etwas aufregendes Leben führt und dabei eine zuverlässige Uhr braucht? Rolex hat früher immer damit geworben, die Marke der Abenteurer und Arktisforscher zu sein. Und was soll man machen, wenn im unpassenden Moment etwas am Armband oder Gehäuse kaputt geht? Dann wird geflickt mit dem, was zur Hand ist.

Kannst Du rausbekommen, wo die Uhr war? Aussehen tut die wie nach mehrfachem Paris-Dakkar ...

Zum Thema robuste Uhr ... Was macht eine gute Armbanduhr aus?

---

Zitat von Philclock im Beitrag #968

---

Im Januar nehme ich auf jeden Fall Urlaub und schlafe 3 Tage am Stück.

Aber kommen wir zum Thema zurück!

In der letzen Woche kam eine Omega Seamaster 300 Damenuhr,bei der sich die Lünette nicht mehr drehen lies.......

Nun ja,da musst Du schon manchmal einen starken Magen haben...........





>>Die Uhr war eine absolute Ruine,das Gehäuse war Kernschrott und das Werk hatte auch schon mal bessere Zeiten gesehen.
Was man machen konnte,das hat man gemacht. Beim Schweißen und polieren war ein Künstler am Werk.
Er hat echt noch aus der Uhr was gezaubert,was man auch wieder tragen kann.

---

Mannomann. Zwar ohne Bilder, aber ich muss mir der Ärger erst mal von der Seele schreiben:

Habe gerade ein Meisterstück auseinander. Eines, bei dem jemand viele Stunden und ordentlich Schweiß investiert hat. Aber da war ein Uhrmacher dran, der entweder nichts verstanden hat oder der keine Ehrfurcht vor solchen Dingen hat.

Das Minutenrohr ist durchbohrt und hat nach Art antiker Zylinderuhren einen Stift mit Vierkant hinten und vorne ein Viertelrohr aufgepresst. Ich habe mich schon gewundert, dass das Minutenrad verbogene Speichen hat. Beim genauen Betrachten habe ich dann gesehen, dass das Viertelrohr (Herkunft natürlich unbekannt) einen feinen Riss hat, der glücklicherweise noch nicht durchging. Um die Sache zu zerlegen, braucht man einfach nur einen feinen Punzen, um den Stift durch das Viertelrohr aus nach hinten durchzuschlagen. Und was hat der Stümper gemacht: So feste mit dickem Punzen auf das Viertelrohr geschlagen, bis es geplatzt ist und bis die Zähne sich auf der Platine abgemalt haben. Dabei ist das Rohr des Minutenrades aufgeweitet worden, sodass man es nicht mehr aus dem Stein bekommt.

Also Stein mit Minutenrad herausgeschlagen. Jetzt kann ich die Aufweitung mit dem Zapfenrollierer verkleinern, bis der Stein auch herauskommt. Dann kommt alles wieder zusammen, wenn das Rad gerichtet ist. Das Viertelrohr hat die Sache - Gott sei dank - ohne weitere Schäden überlebt und kann wieder montiert werden.

Man, wie kann man als Uhrmacher nur so doof sein.

Leider ist alles so klein, das schafft meine Kamera nicht.

Frank

Hallo Frank!
Ein Foto von der kompletten Uhr wäre echt toll.
Beste Grüsse Mario

Kommt, wenn die Uhr wieder zusammen ist. Aber der Uhrmacher hat sich noch weiter ausgetobt, warum auch immer:

So ist das Plateau verdreht aufgeschlagen - was mit Sicherheit nicht der Meisterschüler gemacht hat - und daher sehen die Schenkel auf dem Wendepunkt einfach sch... aus. Und das bei einer Uhr, bei der mal alles sieht. Also Unruh zerlegen und richtig montieren. Was soll so was?

Frank

Und es ging weiter: Die Spirale hielt nicht auf der Unruhwelle und verdrehte sich immer. Daher war sie mit Schelllack festgeklebt. Natürlich sieht die Prüfungskommission so etwas nicht, wenn es versteckt gemacht ist. Normalerweise hat die Rolle ja einen Schlitz, aber der war schon zu. Die Unruhwelle wollte ich nicht neu drehen, weil sie wirklich sonst schön gemacht ist. Und nun? Ich habe also auch pfuschen müssen - aber ohne Klebe. Jetzt läuft die Uhr wieder.

Aber immerhin: Einfach schön, diese Uhr.



Frank

Oh ja, ein sehr schönes Stück, gefällt mir sehr

Was mich noch interessieren würde, wie hast du denn "gepfuscht"?

Zum Pfusch: Eigentlich fehlten nur 1 bis 2 Hundertstel. Und so habe ich ein Stückchen Spiralfeder beim Aufpressen der Spirale mit dazwischengeklemmt. Weil ich natürlich nur eine sehr schwache Spirale genommen habe, die 4/100 Stärke hat, war das ziemlich fimmelig, und die Spiralrolle steht so auch nicht mehr ganz im Zentrum, aber solch kleine Maßabweichungen - denke ich - kann man tolerieren. So kann sogar die Spirale wieder verdreht werden. Nur der Arme, der die Spirale vielleicht irgendwann abzieht... Daher der "Pfusch".

Frank

Danke für die Aufklärung. Gut gelöst, warum auch nicht, wenn es funktioniert...😀

Zitat von Typ1-2-3 im Beitrag #1088

---

Zum Pfusch: Eigentlich fehlten nur 1 bis 2 Hundertstel. Und so habe ich ein Stückchen Spiralfeder beim Aufpressen der Spirale mit dazwischengeklemmt. Weil ich natürlich nur eine sehr schwache Spirale genommen habe, die 4/100 Stärke hat, war das ziemlich fimmelig, und die Spiralrolle steht so auch nicht mehr ganz im Zentrum, aber solch kleine Maßabweichungen - denke ich - kann man tolerieren. So kann sogar die Spirale wieder verdreht werden. Nur der Arme, der die Spirale vielleicht irgendwann abzieht... Daher der "Pfusch".

Frank

---

Das mit dem Barthaar kenne ich auch. Aber das funktionierte nicht. 1.: Meine Barthaare sind zu dick. Der erste Versuch mit Kopfhaar. 2.: Die Haare wurde sofort durchgeschnitten. Liegt daran, weil der Sitz des Plateaus konisch ist. Der Sitz der Spirale ist zylindrisch, daher wird das Haar am Ansatz sofort abgeschnitten und fällt nach unten raus. Habe ich alles probiert und bin dann nach längerem Überlegen und einmal drüber Schlafen auf die Idee mit der Spirale gekommen.

Frank

In ähnlicher Zwangslage habe ich schon den Schlitz erweitert: Mit messerscharfem Punzeneinsatz (ähnlich scharfer Schraubenderherklinge) einen Span senkrecht abgemeisselt and dann die Rolle zusammengezogen.

Nen Werk mit Karies , CaL:Eta 2836-2 DM , 06A88.
DSC04143.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC04144.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) DSC04145.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Zentralschmierung defekt
Jetzt muß der Rollimat ran.

536_Rad.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Viele Grüße!

Matthias

Und ein neues Lager...

Frank