Hallo! Mein Name ist Sandro und ich bin „der Neue“ hier.
Ich habe eigentlich wenig Erfahrung mit der Reparatur von Uhren, habe aber aus Freude an alten Sachen 3 Gustav Becker in meiner kleinen Sammlung.
Der erste Becker ist ein Wiener Regulator mit einer 87xxx Nummer, also von ca. 1875. Der zweite Becker ist
eine Standuhr von 1926. Jedenfalls ist diese Jahresangabe im geläufigen Uhrenkatalog von Gustav Becker so angegeben.
Meine dritte Becker Uhr ist eine Armbanduhr, eine so genannte Mariage. Viele werden jetzt denken, so etwas gab es nie.
Hab ich auch immer gedacht, bis ich dieses Exemplar 50km östlich vom damaligen Freiburg in Schlesien (heute Polen) von einem
Antiquitätenhändler erstehen konnte.
Meine Frage dazu ist, ob jemand sowas schon mal gesehen hat, da ich absolut nichts dazu im Internet und in alten Katalogen finden kann.
Als Uhrwerk ist ein Taschenuhrwerk von GB verbaut, so dass der Ziffernblattdurchmesser ganze 42mm beträgt.

Interessieren würden mich evtl. Stückzahlen, Baujahre und natürlich auch der Wert, da diese Form einer GB Uhr sehr
Selten zu sein scheint.

Vielen Dank schon mal für die Antworten.

Ich kenne Gustav Becker nur als ehemaligen Hersteller von Großuhren, was das sein soll, keine Ahnung.

Allerdings machen wir hier im Forum keine Wertermittlung samt Expertise. Danach wandern leider Erfahrungsgemäß die meisten Uhren in den Verkauf...

OK. Kein Problem. Verkaufen werde ich sie bestimmt nicht. Aber wenn jemand etwas zu diesen GB Mariage Uhren sagen könnte, wäre ich sehr dankbar.

Gruß
Sandro

Hallo Sandro,
laut Hans-Heinrich Schmid (Lexikon der deutschen Uhrenindustrie) hat G.B. auch Taschenuhren hergestellt.

Das wusste ich auch noch nicht

Hallo Micha,

von den Taschenuhren gab es ungefähr 10 verschiedene Varianten, wobei die sich im großen und ganzen nur bei den Zeigern und Ziffernblatt unterschieden haben.
Die Werke waren anscheinend alle gleich.
Habe auch schon gedacht, dass meine vielleicht in "Handarbeit" irgendwo anders hergestellt wurde. Was aber dagegen spricht ist, dass mein Ziffernblatt ein
"verdrehtes" Taschenuhrenziffernblatt ist. Und der GB Anker und der Schriftzug original aussieht.
Bei den Taschenuhren war die kleine Sekunde auf der Position 6. Bei mir ist sie das im Prinzip auch auf der Position 6, nur die Beschriftung der Ziffern ist anders.

Dreht man die Uhr so, dass die Krone oben ist, dann hat man ja im Prinzip eine Taschenuhr am Handgelenk.

Vielleicht weiß petsch was dazu.

Hallo Sandro,
ob an dieser Uhr etwas original ist, dass kann man erst sagen, wenn man das Werk sieht. Falls es hinten verglast ist, was man bei diesen marriagen eigentlich fast immer macht, fotografier doch mal das Werk.

Das Gehäuse ist natürlich nicht original, davon gehst Du ja auch nicht aus, weil es ja eine marriage ist, aber das Ziffernblatt ist auch nicht original.

Ich verstehe Deinen Beitrag so, als wenn Du davon ausgehst, dass es original ist . Aber diese Beschriftung mit der Sekunde bei der 9 wird bei marriagen immer gemacht, wenn man das Taschenuhrwerk einer Lepine, d.h. einer offenen Uhr benutzt. Nur beim Werk einer Savonette, also einer Sprungdeckeluhr sitzt die Sekunde richtig und da muss man kein neues Ziffernblatt machen. Der Schriftzug und der Anker ist für die Leute, die die Ziffernblätter neu bedrucken, kein Problem.

Die Frage ist aber, ob es wirklich ein Gustav Becker Werk ist , oder ob man die Nähe von Freiburg nutzt, um andere Taschenuhrwerke als Gustav Becker Uhren zu verkaufen. In dieser Art habe ich schon Lange und Söhne Uhren, Patek- Uhren und viele andere gesehen, die mit den originalen Werken nichts zu tun hatten, aber ein neubedrucktes Zifferblatt hatten und sogar mit dem Namenszug gravierte Werke.
Das originale GB-Taschenuhrwerk ist ein sehr einfaches Werk , nur mit dem GB und dem Anker klein signiert.

Gruß
Peter

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Nábend zusammen!
Da war doch was bei ebay... Werbung: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...cvip=true&rt=nc

Soweit ich mich erinnere, gab es die Werke sowohl mit Cylinder- als auch mit Ankerhemmung.

Hallo zusammen,

ich werde morgen mal Bilder Vom Deckel (geschlossen - kein Glasboden) und dem Werk einstellen. Das Werk ist ein ganz normales GB Taschenuhrwerk. Anhand des relativ primitiven Gehäuses und des Bodens denke ich nicht, dass es sich um einen Umbau aus der "Neuzeit" auf Mariage handelt. Vielleicht kann es ja sein, dass man in den letzten Zügen der GB Werke versucht ha,t mit Armbanduhren den Markt zu erobern? Vielleicht gibt es wirklich mehr Klarheit, wenn ich neue Bilder eingestellt habe. Soweit erst mal vielen Dank für die rege Diskusion und die Antworten.

So, hier jetzt ein Foto, da mir meine kleine Gustav B. keine Ruhe lässt...

Bitte in Zukunft jpg. oder tif. Dateien verwenden,danke.

Die Moderation

Hallo Sandro,
das Werk ist auf jeden Fall das Originale. Beim Ziffernblatt bin ich mir ziemlich sicher, dass es neu ist und beim Gehäuse weiß ich es nicht genau. Das müsste man sich näher ansehen.
Ich glaube zwar nicht, dass die Firma Becker selbst so eine Armbanduhr gebaut hat, aber denkbar wäre, dass man in Polen nach dem 2.Weltkrieg vorhandene Werke in Armbanduhrgehäuse gebaut haben, weil man sich keine "echte" Armbanduhr leisten konnte.

Ich hab zumindest noch nie eine Marriage gesehen, die hinten einen Stahldeckel ohne Fenster hat.

Find ich auch mal interessant.

Hallo,

also das Gehäuse ist ziemlich einfach gemacht. Mit ner guten Feile und ner einigermassen Drehbank sollte sowas machbar gewesen sein. Was ich aber ein bisschen wiedersprüchlich finde ist, warum jemand das Ziffernblatt mit dem Logo des Uhrwerkherstellers bedrucken lassen sollte, wenn er kein Geld hat und einfach ne Armbanduhr braucht? Ich glaube nicht, dass GB Uhren in den 30er/40er Jahren schon eine Art Kultstatus hatten? Oder habe ich was falsch verstanden?