Gestern war ich auf dem großen Flohmarkt in Karlshorst und war beeindruckt über die schiere Größe des Marktes, bislang habe ich den Markt noch nie soooo groß gesehen.
Und es gab tatsächlich eine ganze Menge an Großuhren zu sehen, die leider wie Serrmüll auf dem Boden liegend präsentiert wurden von den "Biddschööön, biddschööön-Händlern" arabischer Herkunft.
Diese rufen in einer Tour durch ihr nerviges 'biddschöön biddschöön' da ihnen wohl jemand gesagt hat, dass dieses Wort die Kauflust der Besucher immens steigere.
FLMKH-3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Jedenfalls lagen einige traurige Uhren auf dem Boden, völlig kaputte Uhrwerke in den Bananenkartons, die immerhin auf Tischen standen, und eine Perle hab ich dort auch gefunden: eine weitestgehend originale und gut erhaltene BSTU mit PPU-Potenzial:
FLMKH-1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
FLMKH-2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
FLMKH-4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Holzstabpendel wog sicher 8 Kilo, das Zifferblatt streng klassisch aufgeteilt mit der Minute aus der Mitte und Sekunden und Stunden in kleinen Kreisen.
Der Uhrmacher war mir nicht bekannt, ist aber zu finden und sicher ist das Werk von bester Qualität wenn ich mir die winzige Seilrolle ansehe, die mit einem sicher nicht riesig schwerem Gewicht dieses massive Pendel in Gang hielt.
Die Standuhr war bereits verkauft, aber noch nicht abgeholt worden, und ich konnte außer den Fotos nichts weiter an Details erkunden.
Gekostet hat sie 2.500, was ich für in Ordnung halte, zumal der Kasten bis auf den erneuerten Sockel in sehr gutem Zustand und von bester Qualität war.
Tja, auch sowas kann man auf Flohmärkten finden.

CCF_003479.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Quelle: Hans-Heinrich Schmid, Lexikon der Deutschen Uhrenindustrie 1850-1980, 3. Auflage, Band 1