Hallo Zusammen,

Ich habe vor kurzem ein defektes Valjoux 7733 bekommen und es gereinigt und eine neue Hauptfeder eingesetzt. Da ich einen großen Fundus an Federn in meiner Werkstatt habe, habe ich statt der Orignalen Feder mit einer Länge von 430mm eine Feder mit der Länge 460mm und ansonsten identischen Abmessungen (dachte ich Anfangs, die Dicke könnte leicht variieren aber dazu weiter unten mehr) genommen. Jetzt hab ich die Uhr gereinigt und zusammengebaut und sehe dass sie voll aufgezogen über eine Amplitude von 290-300 Grad verfügt (ich denke das passt) und in allen Lagen eine Zeitabweichung von 0-1 Sekunden besitzt. Nach 1,5 Tagen geht die Amplitude auf 220 Grad runter und die Abweichung auf 15-20 Sekunden hoch. Bei einer Gangreserve von angegebenen 45h ist mir klar das sie demnächst aufhören wird zu laufen. Was ich mich jetzt nur gefragt habe ist ob es normal ist das die Amplitude mit weniger Aufzug derart nachlässt.

Habt ihr da Erfahrungen? Wie seht ihr die Sache mit der längeren Feder? Das würde wahrscheinlich weniger Spannung in der Feder zur Folge haben und auch zu einem schnelleren Nachlassen führen oder?

Ein weiterer Punkt ist das die Hauptfeder des Valjoux 7733 in machen Archiven mit 0.13 und in anderen mit 0.135 angegeben wird. Ich habe jetzt 0.13 verwendet. Also eine leicht dünnere würde meines Verständnis nach auch weniger Spannung auf den Anker und damit weniger Anregung der Unruh verursachen richtig?

Ich bin gespannt wie ihr die Sache seht!

Ranfft sagt 0,13.

Könnte die Qualität des Federwerkstoffes die beim Ablauf nachlassende Antriebskraft verursachen?

Ich würde ein Uhrwerk ohne Stellung (mit Stellung wird ja nur ein mittlerer Federbereich genutzt) nicht in dem voll aufgezogegen Zustand regulieren, sondern etwa nach 12 Stunden. Meist zieht man ja täglich auf. Wie ist denn die Entwicklung von Amplitude und Gang in Stundenabständen, gerechnet ab Vollaufzug? Ich würde vermuten, dass beides sich in den ersten 2-3 Stunden am stärksten verändert und danach relativ gleich bleibt, bis vielleicht nach 36 Stunden.

Länge 430 oder 460 macht keinerlei Unterschied.

Bei der hohen Amplitude kannst Du Dich glücklich schätzen, nicht die 0,005 stärkere Feder verwendet zu haben (sofern Dein Hebewinkel überhaupt korrekt war).

1,5 Tage liegt ausserhalb des Aufzugintervalls (24 h) und ist daher irrelevant - wobei 15 s/d bei dem Amplitudenunterschied nicht witklich bemerkenswert ist.

Danke für eure Antworten.

Ich hab die Uhr die ersten 24h immer wieder auf die Zeitwaage gelegt und die Amplitude ging konstant von 290-300 auf 260-270 runter innerhalb von 24h. Erst danach hat’s stärker Nachgelassen.

Die Uhr läuft generell auch sehr gut da kann man nix sagen. Ich hab nur trotz einiger Uhren die Entwicklung der Amplitude mit dem aufziehgrad nie korreliert. Deshalb fand ich das interessant

Zitat von der Watch Mainsprings Webseite:

Zitat

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Effects of Length
If you can't find a spring that is close in length to the one that you want, can a longer or shorter spring be used? The theoretical torque generated by a spring is inversely proportional to its length, but this supposes that the spring is free. In a watch barrel, many of the coils of the spring rest on top of one another and friction between them must come into play. But if it didn't, then a spring that was say 380mm instead of the 360mm you really wanted would be in theory 5% weaker. By the time friction has also had its say this is negligible. Even a 400mm spring would be only 10% weaker in theory and less in practice. This is less than the difference between fully wound and 24 hours later. So there is quite a scope for using springs of lengths that are different from the ideal. It is the thickness of the spring that is the most important factor, which is why it is often called the "strength" of the spring.

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