Nachdem die von André geschickte Armbanduhr heute ankam habe ich mir das Werk mal angeschaut, war ich doch neugierig wie so ein Wehrmachtswerk gebaut wurde.
Nach der Marke im Werk handelt es sich bei dem Hersteller um Adolph Schild Sa / Ebauches Sa in Grenchen / Schweiz. Gegründet 1850, registriert am 24.03.1937. Insgesamt ein robustes, einfaches Werk mit großer Ringunruh.
Meine Frage an die Armbanduhrspezialisten: Was hat es mit diesen Wehrmachtswerken für eine Bewandnis?
Gast
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wehrmachtwerk.jpg
Viele Dienstuhren der Wehrmacht unterschiedlichster Hersteller sind mit dem so genannten Wehrmachtskaliber von AS = Adolph Schild Kaliber 1130 versehen. Nicht das Hersteller wie z.B. Glycine oder Phenix und andere keine eigenen Werke gefertigt hätten, so fehlte ihnen aber ein Werk in der Größe von 13 Linien. (Linien = altes Uhrmachermaß, 1''' = 2,2558 mm, 13''' = Werkdurchmesser von 29,33 mm) Um nicht selber produzieren zu müssen, hat man damals Werke von AS eingekauft und damit die Dienstuhren ausgerüstet. Je nach Uhrenhersteller waren die verbauten AS - Werke Standart oder auch veredelt. Bei veredelten Werken kann es möglich sein, dass diese bereits so bei AS bestellt wurden, es kann aber auch sehr gut sein das gelieferte Basiswerke beim Hersteller selber veredelt wurden. Zur Veredelung gehören z.B. dass Werkteile durch Genfer Streifenschliff verziert sind, Lagersteine durch gepresste oder verschraubte Chatons ersetzt wurden, eine Feinregulierung, usw.
Danke André für die Info. Ja, Ranfft zeigt mehrere Werke von dem 1130.
@ Ralf
Das ist wirklich ein interessanter Artikel. Es haben ja damals etliche Uhrenmanufakturen die Fahnen für den Nationalsozialismus herausgehängt um ordentlich mitzuverdienen. Die in dem Artikel angesprochene besondere Rolle von Glashütte war mir neu.
Ist überhaupt eine interessante Seite dieses WordPress.com.
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Hallo Rolf
Für mich persönlich ist auch die Aussage über das Gruen-Kaliber interessant. Ich habe viele Gruen und Bulova-Kaliber revidiert und restauriert und war immer der Meinung, dass es sich bei diesen Werken um eine recht ordentliche Qualität handelt und der ästhetische Eindruck der Werke immer gestimmt hat.
Lieber Gruss
Ralf
Es gibt Dinge die wir lernen müssen bevor wir sie tun können und wir lernen sie indem wir sie tun
Ja, das da abgebildete Gruen - Werk ist ja in dieser gravierten Ausführung eine Augenweide und hat in allen Merkmalen wie Unruhe, Lagerung usw. die Attribute eines hochwertigen Uhrwerks. Der Artikel ist vom 16. Mai 2011, und er schreibt da von einem derzeitigen Niedergang in Glashütte. Hab ich das falsch verstanden, oder was spielt sich da ab?
Wehrmachtswerk war nur eine Bezeichnung für Kaliber die bestimmten Grundanforderungen entsprechen mussten und wurden häufig in den Dienstuhren des Heeres verbaut. Glashütte, Tutima, Lange und Söhne waren an forderster Linie für Fliegeruhren mit besonderen Anforderungen. Insbesondere der Ganggenauigkeit und Laufzeit sowie Lagenunabhängigkeit.
Nur mal so in Kürze.
LG Nico
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Zitat von AstrolabHallo Ralf,
Ja, das da abgebildete Gruen - Werk ist ja in dieser gravierten Ausführung eine Augenweide und hat in allen Merkmalen wie Unruhe, Lagerung usw. die Attribute eines hochwertigen Uhrwerks. Der Artikel ist vom 16. Mai 2011, und er schreibt da von einem derzeitigen Niedergang in Glashütte. Hab ich das falsch verstanden, oder was spielt sich da ab?
Hallo Rolf
Ich denke, dass der Artikel nur in der Gegenwartsform geschrieben ist, sich aber nicht auf die Gegenwart von 2011 bezieht.
LG
Ralf
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Danke für deine Hinweise. Ich hatte im vorigen Jahr bei der Beschäftigung mit einer Borduhr schon mal in diesen Bereich hineingeschnüffelt, muß mich aber da mal eingehender schlau machen. Nicht weil ich ein Anhänger des Kriegshandwerks bin - im Gegenteil.
nein stymmt esist nicht die Kriegskunst aber das was die an Anforderungen hatten und dies als Standard gesetzt haben ist schon eine Sache. Wie gesagt ein Bekannter hatte ja mal eine Tutima Glashütte geborgen und dort haben wir dann festgestellt nur an Hand der Uhr das er schon im Offiziersrang war. Interressant auch das Wempe da mitgemacht hat und sich die Großen auch versucht haben gegenseitig zu übertrumpfen was der Uhrentechnik selbst natürlich zu Gute kam. Allein das daraus Normen gemacht worden sind. Allerdings muss ich auch sagen das es diese Uhren damals schon im freien Handel zu kaufen gab für heuer Kohle so wie heute eben auch.
LG Nico
Darf man hier Bier trinken? - Das ist eine Bibliothek! - Also leise aufmachen?
Ja, das da abgebildete Gruen - Werk ist ja in dieser gravierten Ausführung eine Augenweide und hat in allen Merkmalen wie Unruhe, Lagerung usw. die Attribute eines hochwertigen Uhrwerks. Der Artikel ist vom 16. Mai 2011, und er schreibt da von einem derzeitigen Niedergang in Glashütte. Hab ich das falsch verstanden, oder was spielt sich da ab?
Hallo Rolf
Ich denke, dass der Artikel nur in der Gegenwartsform geschrieben ist, sich aber nicht auf die Gegenwart von 2011 bezieht.
LG
Ralf
Hallo Ralf,
Du warst jetzt schneller. Ich hatte da nochmal reingeschaut und wollte gerade meine vorherige Frage streichen.
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Zitat von AstrolabHallo Ralf,
Ja, das da abgebildete Gruen - Werk ist ja in dieser gravierten Ausführung eine Augenweide und hat in allen Merkmalen wie Unruhe, Lagerung usw. die Attribute eines hochwertigen Uhrwerks. Der Artikel ist vom 16. Mai 2011, und er schreibt da von einem derzeitigen Niedergang in Glashütte. Hab ich das falsch verstanden, oder was spielt sich da ab?
Hier mal ein Beispiel für Bulova-Kaliber-Teile, die meiner Perlierung "zum Opfer" gefallen sind.
LG
RalfIMG_3965.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
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nein stymmt esist nicht die Kriegskunst aber das was die an Anforderungen hatten und dies als Standard gesetzt haben ist schon eine Sache. Wie gesagt ein Bekannter hatte ja mal eine Tutima Glashütte geborgen und dort haben wir dann festgestellt nur an Hand der Uhr das er schon im Offiziersrang war. Interressant auch das Wempe da mitgemacht hat und sich die Großen auch versucht haben gegenseitig zu übertrumpfen was der Uhrentechnik selbst natürlich zu Gute kam. Allein das daraus Normen gemacht worden sind. Allerdings muss ich auch sagen das es diese Uhren damals schon im freien Handel zu kaufen gab für heuer Kohle so wie heute eben auch.
LG Nico
Ja Nico, das es leider erst immer der Kriege bedurfte um die Entwicklung der Technik besonders zu forzieren ist eine bekannte Tatsache. Ich hoffe das die Menschheit irgendwann einmal darauf verzichten kann.
Hier mal ein Beispiel für Bulova-Kaliber-Teile, die meiner Perlierung "zum Opfer" gefallen sind.
LG
Ralf
Ralf das sieht toll aus. Bei dem tiefer ins Material gehen besteht auch nicht die Gefahr des "Zusuppens" beim Vergolden, wenn ich das richtig sehe. Ist das Muster "freihändig" gesetzt oder mittels Teilscheibe oder ähnlichem?
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Hallo Rolf
Federhaus und Federhausdeckel sind beim Perlieren mit dem Teilapparat geführt, Platine und Brücke sind freihand geführt. Ich setze die Perlierung bei einigen Kalibern gerne etwas tiefer ins Material.
LG
Ralf
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24.04.2012 20:26 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2012 20:26)
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