Die Kardanwelle bewegt sich ca. 50 mm seitlich, da kommt dann schon ein Winkel zustande. Die Welle muss ja auch noch in der Länge verstellbar sein. Da habe ich auch noch nichts "fertiges" gefunden.

Hallo Dirk,

das gleiche Problem habe ich bei meinem Umbau auch. Ich habe als erstes eine "nicht" in der Länge verstellbare Welle eingesetzt. Das bringt eine geringe Verbesserung, stellt aber das Springen des Rubbers nach Passieren des höchsten Punktes der Kurvenscheibe nicht ab. Was tatsächlich hilft, ist eine Bremseinrichtung, welche direkt an der Spindel des Spindelstocks angreift und ein gleichbleibendes Moment ausübt. Probiere es aus, bremse mit den Fingern die Spindelwelle ab und drehe dabei die Rosette und beobachte die Übertragungs-Zahnräder. Ohne bremsen drehen sich die Zahnräder durch den Impuls beim Springen um einen bestimmten Winkelwert zurück, gebremst ist das nicht mehr vorhanden, auch nicht bei deutlich größerer Drehgeschwindigkeit.

Dieter

Hallo zusammen,

das Springen des Rubbers verursacht eine Verzerrung der Welle, welche von der Rosette über den Rubber auf das Werkstück übertragen wird. Die geringe Bewegungsfreiheit der an der Bewegungsübertragung beteiligten Bauteile, summiert sich am Ende, zu einen recht hohen Betrag, so dass es wahrnehmbare Auswirkungen auf den Ablauf der Bewegung hat und dadurch der Schnitt des Stichels nicht sauber im Werkstück ausgeführt wird.

Wenn man auf dem ersten Video durch das Plexiglas hindurch die Berührlinie des Stößels anschaut (Einzelbilder), dann kann man meiner Meinung nach deutlich sehen, dass es nach dem höchsten Punkt einen nennenswerten Kontaktverlust gibt.
Die innere Federvorspannung und das Trägheitsmoment des Zahnrades führt also offensichtlich zu einem schnelleren Weiterdrehen des Zahnrades als der Stößel infolge Massenträgheit, Federvorspannung und evtl. Haftreibung folgen kann.
Die Bandbremse hält zwar das Rad zurück, aber dass der Stößel so langsam ist, kommt mir sehr seltsam vor. Hängt der im Umkehrpunkt?

Wenn der Stößel nicht den Kontakt verlöre, dann gäbe es auch ununterbrochene Reibung am Plexirad und dieses könnte nicht voreilen.

Danke für den Hinweis. Ich habe mir gestern selber die Einzelbilder angesehen und neige fast zu deiner Feststellung. Die Federkraft, welche den Schlitten nach vorne gegen die Rosette drückt, beträgt fast 10kg. Daher glaube ich nicht, dass ein "Hängen" des Schlittens in der hinteren Endlage die Ursache ist, noch dazu weil das mögliche Hängen sehr regelmäßig ist.
Was ich aber bemerkt habe, ist der Umstand, dass die Gelenkwelle in ihren Lagern ein klein wenig Spiel hat, welche dazu führt, dass bei stillstehender Rosette ein Drehwinkel von wenigen Grad ermöglicht wird. Diese geringe Bewegung, bei Gelenkdurchmesser 18mm, erzeugt bei einem Durchmesser von 100mm deshalb einen wesentlich größeren Weg im Bogenmaß, da der Radius ansteigt. Dieses Spiel ist meiner Meinung nach die Ursache. Auch an der Guillochierung sieht man eine Verbesserung des Schnittes als auch in der Geometrie der geschnittenen Kurve.
Es bleibt weiterhin spannend.

LG
Dieter