Hey,
ich habe gesehen das es einen sehr schönen Thread zu Großuhrwerken gibt und einen zu Armbanduhrwerken, in letzterem hat sich hin und wieder mal ein Taschenuhrwerk verirrt. Als bekennender Taschenuhrträger und -sammler finde ich diese etwas stiefmütterliche Behandlung von Taschenuhrwerken sehr schade, haben doch die Taschenuhren eine sehr lange Tradition und schier unendliche Vielfalt an Uhrwerken, vom einfachsten Blechuhrwerk bis hin zu vollendeter Uhrmacherkunst. Ich hoffe auf rege Beteiligung und das mit der Zeit ein klitzekleiner Einblick in die faszinierende Welt der Taschenuhrwerke zusammen kommt.

Damit es nicht nur öden Text gibt fange ich gleich mal an, mit einem Uhrwerk aus den USA, einem Howard (Keystone) Series 10 von 1912, ein Uhrwerk mit 21 Steinen, Reed-Regulator, in 5 Positionen "adjusted", ebenso auf Isochronismus und Temperatur. Die Zeiteinstellung erfolgt durch einen "Leverset" also mit Hilfe eines kleinen Hebelchens der nach Abnahme des vorderen Glasrandes gezogen werden kann. Diese Uhr ist ein sog. "Railroadgrade" also ein amerikanischer Eisenbahnchronometer. Sehr viele amerikanische Uhrwerke sind in einer online verfügbaren Datenbank verzeichnet mit den wichtigsten Informationen zur Uhr: www.pocketwatchdatabase.com
Hier gibt es auch alle Daten zu dieser Uhr: https://pocketwatchdatabase.com/search/r...eystone/1151444

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Das Uhrwerk ist in einem sog. "Swing-out-Case" untergebracht, das macht leider Bildaufnahmen recht schwierig, da ich die Uhr nur in der Hand halten kann und in der anderen hab ich dann die Canon.

LG, Frank

Ein Hamilton Grade 940 von 1915, an der Uhr musste ich das zerstörte Zifferblatt gegen ein gut erhaltenes Originalteil austauschen, da kann man auf der Zifferblattseite recht gut die Funktion des "Leverset" erkennen.
Daten zur Uhr: https://pocketwatchdatabase.com/search/r...hamilton/991451

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Eine Besonderheit dieses Uhrwerkes ist das sog. "Motor Barrel" manchmal auch als "Safety Barrel" bezeichnet, also eine besondere Bauart des Federhauses. Auf dieser alten Schnittzeichnung ist ein solches Federhaus zu sehen, von einer "Elgin Veritas"

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LG, Frank

Danke Michael.

Seeland Kaliber „G“ in feiner Ausführung. Relativ häufig sind die einfachen Ausführungen wie sie hier auf der Website gezeigt wird: http://uhrenpaul.de/Uhrenseite/Unterseit...ite_Seeland.php Dieses Werk hat geschraubte Chatons, wahrscheinlich 16/17 Steine und Schwanenhalsreglage, diese gute Ausführung ist recht selten. Entstanden grob um 1900.

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Eine Besonderheit ist der Anker, es gibt "Langanker" da ist die Ankerwelle außerhalb des Unruhreifes gelagert, befindet sich dieses Lager innerhalb des Unruhreifes so ist es ein "Kurzanker" - hier befindet sich das Lager der Ankerwelle genau unter dem Unruhreif!

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LG, Frank

Moin @Felix7 ! Hier ist eine Feder gebrochen. Ist genau dasselbe wie bei der Hampden, die ich von Dir habe.

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Man sieht noch die beiden Enden. Eines hängt am Hebel, das andere Ende ist an der Schraube befestigt (rechts im Kreis). Diese Feder ist für die Funktion des Mechanismus nicht sehr entscheidend. Es funktioniert auch so, weil die Wippe von der anderen Feder ans Wechselrad gedrückt wird. Aber sie erzeugt einen leichten Widerstand in der Mitte des Hebelwegs, zieht beim Betätigen den Stellhebel nach innen bzw. pusht ihn nach außen und sorgt für den richtigen "Schnapp".

Ich habe sie aus einer dünnen Gitarren-Stahlsaite ganz gut rekonstruieren können. Sie ist etwas kräftiger als das Original, aber funktioniert.

Danke für den Hinweis, da muß ich nochmals ran.