Ich habe eine Wagner-Glocke, aber keine Ahnung, wofür sie verwendet wurde. Hat jemand diese Glocke schon einmal gesehen und weiß, wofür sie verwendet wurde?
Ich denke, für eine Türklingel ist das viel zu laut. Da würde ich doch nachts um drei Uhr gerne Klingelmännchen machen... Wagner hat aber Schaltuhren mit Programmwerken gebaut. Da würde es doch naheliegen, dass das eine Schulglocke oder Werksglocke (Pausenglocke) ist. Ein tolles Teil! Welch ein Aufwand! Frank
Ich glaube nicht das das eine normale Klingel ist. Das große Schwungrad dürfte wohl für eine zeitliche Verzögerung zwischen einzelnen Glockenschlägen sorgen. Wobei ich mir noch unsicher bin ist wie das Ding anläuft wenn man den Strom einschaltet.
Hallo Bart, ich hoffe, der Auszug aus dem Wagnerkatalog von 1894 beantwortet alle Deine Fragen. Wagnerglocke1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)Wagnerglocke.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Christian, Das Funktionsprinzip ist der Wagnersche Hammer. Der Kontakt ist im Ruhezustand geschlossen. Beim Einschalten des Stroms zieht der Magnet an (Glocke schlägt an), der Stift schlägt auf die Rückseite der Kontaktfeder, welche den Rotor anstößt und auslenkt. Dabei wird der Kontakt geöffnet und der Anker fällt ab. Der Rotor wird durch die Rückstellfeder wieder zurückgedreht, der Kontakt schließt...... Die Schlagfrequenz hängt dann von der Rotorträgheit und der Kraft der Rückstellfeder ab. Richtiger Maschinenbau, gebaut für die Ewigkeit. Grüße Achim edit: wieder zu langsam, so alt hätte ich das Teil nicht geschätzt.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde bei uns in der DDR in der "Polytechnischen Oberschule" auch das Prinzip des Wagnerschen Hammers gelehrt. Und es gab einen Elektrobaukasten, ich glaube der hieß "Der kleine Elektro-Ingenieur". Da konnte man mit einfachen Mitteln viele elektrische Geräte nachbauen. Da war der W. Hammer noch eins der einfachsten Geräte. Das ging von Magnetismus, Elektrostatik, Stromkreisen, Schalterkombinationen, über Relais und Meßgeräten bis zu dviersen Elektromotoren. Meine Mietwohnung hat einen Summer mit einem häßlichen schnarrendem Ton. Wenn ich drunter stehe, erschrecke ich mich fast zu Tode, aber wenn ich nicht im Flur bin, überhöre ich das "Klingeln". So ein Summer funktioniert zwar auch wie der W. Hammer, aber das Ergebnis ist einfach nur Sch....
das ist ja ein wundervolles Stück Technik. Die Werknummer ist ja auch sehr niedrig. Meinen Glückwunsch zum Besitz dieses Beispiels feiner Elektromechanik aus der Frühzeit Wagners.
Die Isolierung der Spule mit hellgrünem Faden habe ich auch bei einer sehr alten CTW Nebenuhr mit einer dreistelligen Werknummer.
In meinem CTW Katalog von 1937 ist die Bauform Deiner Schlagglocke nicht mehr zu finden.
19.11.2022 10:45 (zuletzt bearbeitet: 19.11.2022 11:02)
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fände ichs (von der Optik her) gigantisch
