Die hier gezeigte Drehbank habe ich komplett mit Motor im Schrott gefunden.
Hersteller ist laut Plakette links im Bild die VEB Blewa Schleiz, DDR. Ähnelt dem Modell Lorch & Schmidt LL bzw. einer russischen Drehbank was ja bei der Herkunft naheliegen würde.

Keine offensichtlichen Schäden, abgesehen von den abgebrochenen bzw. verbogenen Dochtölern, ist aber ölig und dreckig. Habe wenig Ahnung vom Thema und suche nun Hilfe zu folgenden Fragen:

Wie gehe ich am besten bei der Reinigung vor? Habe kein Ultraschallgerät; reichen Scotchbrite, Messingbürste, Bremsenreiniger, WD40?
- Gibt es Teile, die ich am besten ganz lassen soll, z.B. den Spindelstock oder den Kreuztisch? In dem Fall müsste ich zumindest die Lager - Gleitlager? - irgendwie spülen. Falls ja, mit Lösungsmittel oder direkt mit Öl?
- Mit was schmiere ich am besten? Spindelöl für alles?
- In den Spannzangen sind teilweise Messingstifte fixiert, welche sich nicht leicht lösen lassen. Was hat es damit auf sich? Werde morgen noch entsprechend Bilder machen.
- Wie entferne ich die Öler? Kennt jemand diesen Öbzw. weiß ob sie normalerweise eingeschraubt oder eingepresst sind?

Hast du schon mal mit Tony von www.lathes.co.uk Kontakt aufgenommen?

Die Fragen die Du zu dieser Maschine stellst sind etwa so, wie wenn du fragen würdest: "Ich habe ein Auto aus dem Teich gezogen, wie repariere ich es am besten? Reicht Öl nachfüllen?"

Man kann die Maschine mit der Schwabbelscheibe polieren und ins Schaufenster stellen oder man kann 1/2 Spezialistenjahr reinstecken und sie wirklich aufarbeiten.
Dazwischen liegen Welten an Zeit und Kompetenz.

An ehesten gibt es Hilfe bei https://forum.zerspanungsbude.net

Lasse Dich nicht entmutigen.Pruefe Spindellager und Bett. Sind sie noch gut genug fuer Dich,Reinige die Maschine mit wd40,Buerste und feiner Stahlwolle.Wenn Du dich nicht getraust das Lager zu zerlegen,Spuehle es mit wd40 durch und fuell es mit Spindeloel.Vermeide es,das Bett zu Schleifen.Kleine Erhebungen neben Dellen kanst Du mit einem sehr feinen,gut abgerichtedem Schleifstein Abziehen.Alles andere ist leicht zu Zerlegen und Reinigen.
Es wird mit Sicherheit keine neue Schaeublin,aber Du lernst Einiges und hast sie Umsonst bekommen.
Meine Drehbank ist eine ElginToolwoks,Baujahr 1935/1940.War Optisch total Vergammelt,Technisch noch sehr Gut.Zwei Monate Arbeit zur Auferarbeitung.Moechte sie gegen nichts Tauschen.

helmut

Demnächst werde ich Gelegenheit haben, die Drehmaschine von einem lokalen Uhrenmechaniker begutachten zu lassen. Das ist sicher einfacher als über Bilder den Zustand mehr oder weniger zu erraten.
In der Zerspanungsbude gibt es in der Tat einige Beiträge zu dem Thema, das war ein guter Tipp. Ich schmiede hobbymäßig und vergesse manchmal, das die meisten Leute sich ihre Werkzeuge eher kaufen als selbermachen bzw reparieren...
Hier sind noch einige weitere Bilder:
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Du hast eine gute Grundausstattung.Die Drehbank scheint einfach und solide zu sein.Du hast sie umsonst Bekommen.Es waere Schade,wenn Du es nicht versuchst sie zu richten.

Helmut,der altes Eisen liebt

Hallo,Deine Drehbank ist mit Sicherheit eine Lorch LL frühen Baujahres (1910- 1920) erkennbar an dem fehlenden Schlitz im Bett.Bei den frühen Modellen waren die Komponenten von oben in der Nut mit einem Excenter befestigt.Schau doch mal an der Stirnseite des Bettes, der Planschlittenoberseite und Spindelstock oder Reitstockstirnseite,da haben sie oft Lorch oder LS&Co eingraviert oder gestempelt.VEB Blema war sicher nur der Betrieb in dem Deine Maschine gestanden hat. Unag