Liebe Forumsgemeinde. Direkt mit dem ersten Post gleich ein komplizierteres Problem.
Ich habe ein Venus 178 Uhrwerk, dieses läuft tadellos, bis ich den Chrono aktiviere.
Direkt bei Sekunde 58 ( Eingriff des Zahns am Zentralsekundenstopprad in das Kipphebelrad) bleibt die Uhr stehen.
Problem ist klar... die Eingriffsposition passt nicht. Nach dutzenden Kontrollen durch Beispielbilder im Netz mit den verschiedenen Kombinationen der Exzenterschrauben, komme ich leider noch immer zu keinem Ergebnis.

Die Uhr macht mir Kopfschmerzen.

Ich hatte ein ähnliches Problem bereits bei einer Heuer 1550SG und konnte es mit einem Verstellen der kleinen Feder unter dem Zebtralsekundenstopprad klären, das ging hier leider nicht.



Ich kann gerne Bilder hochladen sofern es etwas hilft (-:


Danke an die Community!!

1. Hast Du überprüft ob die Zählersperrfeder beim Eingriff so positioniert ist, dass ein Zahn des Sternrades in direkter Linie zur Achse des Chronozentrumsrades steht?

2. Hast Du überprüft ob die Andruckkraft der Zählersperrfeder nicht zu stark ist? Wie verhält sich der Chrono bei ausgebauter Sperrfeder?

3. Sind die Schrägflächen der Sperrfeder absolut korrekt?

4. Hast Du es korrekterweise unterlassen, die Wellen und Lager von Stern- und Minutenzählrad zu ölen?

5. Ich bin nicht ganz sicher ob es bei dem Venus 178 auch eine Variante mit 45 Minutenzähler gibt. Die Einstellungen bei 45 Minutenzählern sind äusserst heikel.

6. Ist der Finger des Chronozentrumsrades in bester Ordnung?

Bilder sind natürlich immer hilfreich für eine Ferndiagnose!

LG Ralf

Herzlichen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich habe mich nun der Sache angenommen und kann Bilder anhängen.







Video:




Zu Deinen Vorschlägen:
Zu 1.: Ja
Zu 2.: Ja, das Problem tritt auch bei ausgebauter Feder auf.
Zu 3.: Ja
Zu 4.: Ja
Zu 5.: Nein, 30 Minuten Zähler
Zu 6.: Ja


Fällt Dir / Euch noch etwas ein? Ich hatte anfangs die Vermutung, es liege an den Exzenterschrauben. Bei ausgebautem Minutenzählrad ist alles ok. Der Eingriff zwischen Minutenzählrad und Kipprad ist sehr eng, Die Zähne stoßen schon fast am Fußkreis an. Auch die "Leichtgängigkeit" des Minutenzählrades ist bei Kontakt / Einbau des Kipprades nicht mehr gegeben. Es läuft nicht wirklich reibungslos. Dies liegt aber sicher am Eingriff.

Bei vielen Werken kann man den Eingriff verstellen, durch eine zweite Exzenterschraube. Hier nicht. Die Exzenterschraube regelt lediglich den Eingriff ins Zentralsekundenstopprad.

Am Werk ist nichts gebastelt / gebogen oder dergleichen. Das Werk ist im gänzlichen Originalzustand! Auch Die Revisionshistorie ist bekannt.

Ich wäre jedem Tippgeber dankbar (-:

Wenn die Uhr nur beim Schalten des Min-Zählrads stehen bleibt, kann es nur noch an der Rastfeder liegen. Und deren Keil, der zwischen die Zähne greift, scheint mir hier einen deutlich zu kleinen Winkel zu haben. Das erschwert die Auslösung.

Natürlich kann auch deren Vorspannung zu groß sein, was den gleichen Effekt hätte. Spannung soll stark genug sein, um das Rad in seine stabile Lage zu bewegen, aber nicht mehr.

Der Eingriff Sternrad - Min-Zählrad ist normalerweise nicht einstellbar, mir ist da kein Kaliber bekannt. Beide Räder müssen natürlich völlig frei drehen. Das Sternrad rotiert dann schon bei leichtem Anblasen mit dem Staubpuster.

Mit dem markierten Excenter kann die Position der Sternradwippe eingestellt werden.
Hast Du das berücksichtigt?

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LG Ralf

Lieber Präzis, Lieber Ralf...


Danke!


Anbei weitere Bilder:







Um ehrlich zu sein, meinte ich diesen "Exzenter" mit der Exzenterschraube. Sobald ich diese so verdrehe, dass die Wippe eingriff hat, steht das Werk beim Schaltvorgang.
Zumal nach wie vor " meiner Ansicht" das Zählrad der Minuten deutlich zu schwergängig ist.
Bzgl der Feder, diese sieht meiner Ansicht recht gut aus, auch verglichen mit Bildern im Netz.

Dann musst Du Dich wohl auf Lager und Wellen des Minutenzählrades konzentrieren.

LG Ralf

Dreht sich das Minutenzählrad denn selbst leicht? Hatte schon mal den exotischen Fehler, dass sein unteres Lager von der Spitze der Aufzugwelle platt gedrückt war (durch einen Absturz direkt auf die Aufzugwelle).
Frank

Ist gar nicht so exotisch, Frank.
Auch kann die AW Lagerbohrung durchgehen zum unteren Min.-Zälradlager. Dann haben Fett und Schmutz freien Zugang zum unteren Lager.

Du hast da mit Sicherheit wesentlich mehr Erfahrungen mit Chronographen als ich.

Frank