Moin zusammen,

Ich habe vor einigen Wochen meine HU22 überholt da Sie sporadisch stehen geblieben war.

Der Vorbesitzer hatte damals gesagt dass das Werk gereinigt und geölt wäre.

Beim zerlegen kam ordentlich Dreck zum Vorschein so das wohl nur oberflächlich geputzt und dann geölt wurde.

Nachdem ich das Planetengetriebe wieder leichtgängig hatte und alles sauber war wurde zusammengebaut.

Das Viertelrohr war aber durch Gewalteinwirkung verdreht worden (Vermutlich Zeigermutter fest).

Das konnte ich beim Kauf natürlich nicht sehen. Beim Versuch es gerade zu biegen brach es in 4 Teile und ich habe Ersatz besorgt von einem HU12 Werk.

Auch baute ich den fehlenden Sekundenkontakt ein den ich zum Kauf gefunden hatte.

Das Signalwerk war sehr Korrodiert und ich habe die Platinen mit Dremel, Schleifvlies und Schleifpapier wieder sauber bekommen. Alles mit Zaponlack versiegelt (Lager usw abgedeckt).

Die Uhr hab ich nach Anweisungen eingestellt und Sie lief sofort, ein paar Tage später beim Netzausfalltest war sie nach 1h stehengeblieben weil sich der Hebel mit dem Exenter verklemmt hatte (Planetengetriebe).

Ich hab Hebel 1 kurz gelöst und das Werk lief 11,5h ab. Aufzug und Endabschaltung klappten auch.

Nun das Problem: Sporadisch über Nacht geht das Zeigerwerk etwa 12 Sekunden vor. Die Nebenuhren stimmen weiterhin zur Funkuhr und auch die Sekunde nebst Auslösung stimmen.

Ich hatte erst die Zeigerreibung in Verdacht und hatte minimal nachgedrückt. Vermutet hatte ich das irgendwie das Signalwerk mit seinem 5 Minutenrad die Zeiger beeinflussen könnte.

Leider brachte das auch nichts, ich werde heute das Signalwerk einmal abnehmen und nochmal alles testen.

Gibt es einen Zusammenhang mit einem vielleicht falsch eingestellten Getriebe? Reicht für das Antriebsgewicht eine normale Nylonschnur?

Ich würde sonst das Seil abschneiden und es wie in der Anleitung erwähnt neu einknoten oder tauschen.

Der Vorlauf summiert sich natürlich in einer Woche schnell auf 2 bis 3 Minuten, es ist aber nicht Konstant nachvollziehbar. Man sieht nur das der Minutenzeiger immer weiter von den Minutenindexen positiv abweicht.

Vielleicht hat ja jemand eine Idee, vorher gab es das Problem nie.

Vielen Dank

MfG Sebastian

Hallo Sebastian,
ich denke, das Getriebeproblem hat mit Deinem Minutenzeiger nichts zu tun.
Wenn das Planetengetriebe nach einem Umlauf noch am Tasthebel hängenbleibt, liegt es an der Einstellung des Getrieberads mit dem Nocken.
Das Getrieberad muß so eingestellt werden, dass der Nocken nach einer Umdrehung des Getriebes sicher (0,5mm) am Tasthebel vorbeigeht.
Du wirst leider das Getriebe nochmals ausbauen müssen um das Rad um ein bis 2 Zähne verdreht wieder einzubauen.
Das Seil hat mit der Funktion dabei nichts zu tun. Siemens verwendete einen Nylonfaden mit 0,6mm Durchmesser.

Der Vorgang des Minutenzeigers kann eigentlich nur durch die Zeigerreibung am Minutenrohr beeinflußt werden.
Die restlichen Räder sind fest miteinander verzahnt.
Als antreibende Kraft fällt mir nur der relativ harte Sprung der Wochenscheibe ein, der evtl auf das Antriebsrad zurückwirkt.
Probiere auch mal, die Signalschräubchen der Tagesscheibe rauszudrehen, um deren Einfluß auszuschließen.
Grüße
Achim

Hallo Achim,

Seiltrommel hatte ich eine Umdrehung abwickeln lassen so das ich Hebel 1 kurz abgenommen habe damit sie weiter ablaufen konnte. Aufzugsende ist nun passend bei etwa 1mm Auflage und beim Ablaufen klappt es auch soweit. Einzig am Ende fehlt mir die eine Umdrehung bzw. Wicklung des Seils.

Ich komme auf etwa 11 Stunden Gangreserve mit ordentlichen Ende des Aufzuges.

Ich möchte aber nochmal das Seil die eine Wicklung drauf packen damit alles passt. Am Ende des Seils fehlt noch eine halbe Umdrehung damit der Hebel weit genug ansteht um die Trommel zu blockieren.

Signalwerk habe ich heute mal testweise abgenommen und werde beobachten was sich ändert. Wochentagumschaltung hatte ich auch schon im Kopf.

Die Signalstifte hatte ich nämlich aus dem Rad bereits entfernt außer in dem Wochenstern.

Beim manuellen Durchdrehen des Signalwerkes merkt man auch einen deutlichen Widerstand wenn der Wochentag wechselt.

Ich werde berichten

Hallo zusammen

Die Hauptuhr läuft nun seit 4 Tagen absolut Synchron.

Ich hatte beim Signalwerk die Feder für den Wochentagstern etwas verstellt und auch die Führung der 3 Tasthebel etwas optimiert.

Damit war das Signalwerk nun ohne weitere Widerstände drehbar, nur beim Umschalten der Wochentage hat man etwas mehr Drehmoment nötig.

Also alles zusammen und nach etwa 3 Tagen lief das Zeigerwerk wieder etwas vor. Ohne Signalwerk war alles ohne Probleme, nur die Pendelamplitude natürlich etwas größer.

Man merkte aber nach dem Einstellen des Signalwerkes dass das Pendel danach 5 Bogenminuten mehr aufwies. Auch lief die Uhr danach etwa 4 Sekunden pro Tag vor.

Ich habe mir dann beherzt nochmal das Minutenrohr geschnappt und etwas mit 2 Hölzern und einer Zange zusammengedrückt.

Etwas weniger Fett genommen und nun läuft Sie seit Tagen ohne Probleme.

Ich bin zufrieden, einreguliert ist Sie nun auch. Jetzt kann ich mit den Auflagegewichten weiter machen.



Danke nochmal für die Hilfestellung

Lg Sebastian